Mainz – Gleich zwei neue Pfarrerinnen führte Dekan Andreas Klodt in der Friedenskirche in Mainz-Mombach in ihr Amt ein.
Dagmar Sydow und Ilka Friedrich werden zusammen mit dem bereits dort amtierenden Pfarrer Jens Georg als Pfarrteam mit je einer halben Stelle die 2500 Mitglieder starke Kirchengemeinde leiten. Ein außergewöhnliches Konzept, das jedoch mit drei gestandenen Pfarrer/innen einen großen Facettenreichtum für die Gemeinde mit sich bringt.
„Die Pfarrstelle in Mombach war schon immer meine Traumstelle. In dieser Gemeinde gibt es einfach alles – eine durchmischte Bevölkerungsstruktur, Multikulti, einen Kindergarten und nette Menschen in der Gemeinde. Ilka Friedrich stieß bei mir mit der Frage, ob ich mir vorstellen könne, mich gemeinsam mit ihr auf die Pfarrstelle in Mombach zu bewerben, auf offene Ohren. Eine halbe Stelle passt gerade viel besser zu meiner Lebenssituation“,
freut sich Sydow, die zuvor je mit 50 Prozent in der Thomas-und Lutherkirchengemeinde in der Mainzer Oberstadt tätig war. Sydow bringt einen großen Erfahrungsreichtum in der Erwachsenenbildung mit, den sie lange Jahre als Pfarrerin der Evangelischen Studierendgemeinde und in der Erwachsenenbildung Wiesbaden ausgebildet hat.
Auch für Friedrich kam die Stelle genau richtig. Friedrich war neun Jahre im Gemeindepfarramt mit Schwerpunkten in der Jugendarbeit, Kirchenmusik und dem Projekt Mitgliederorientierung im Untertaunus. In den letzten vier Jahren im Evangelischen Dekanat Mainz und Darmstadt mit je einer halben Stelle für das Arbeitsfeld Ökumene und interreligiöser Dialog zuständig. Da sie mit ihrer Familien in Taunusstein lebt, waren drei Lebens- und Arbeitsorte auf Dauer schwer miteinander zu vereinbaren – daher wird sie nun ganz nach Mainz kommen und neben der Pfarrstelle in Mombach auch weiterhin ihr Fachgebiet im Dekanat vertiefen. Durch die interreligiösen Kontakte und Vertretungsgottesdienste hat sie die Mombacher Kirchengemeinde schon kennengelernt.
„Wir warten schon gespannt darauf, im Frühjahr als Familie hier im Pfarrhaus einzuziehen“, erklärt die 45jährige. „Mich beeindruckt, wie viel Zeit und Liebe in die Sanierung gesteckt wird. Wir fühlen uns schon jetzt als zukünftige Neubürger in Mombach sehr willkommen.“
Auch Georg sieht freudig auf die kommende Zeit. Der 55jährige Wiesbadener bringt neben langjähriger Tätigkeit im Gemeindepfarramt auch Erfahrungen als Kommunikationswirt und aus den Sonderpfarrämtern Kunst und Kirche in Frankfurt und „Kirche auf dem Hessentag“ in Darmstadt mit. Seit September 2014 ist er mit halber Stelle in der Kirchengemeinde Mombach tätig. Die beiden letzten Jahre mit der Vakanz der vollen Pfarrstelle waren für die Kirchengemeinde – trotz engagierter Vertretungen – alles andere als einfach. Als Georg vor zwei Jahren die Stelle übernahm, erkrankte der damalige Pfarrer Stephan Müller-Kracht und starb ein halbes Jahr später.
„Das war wie eine Schockstarre für die Gemeinde und mich. Wir mussten miteinander erst einmal sehr viel Trauer- und Seelsorgearbeit leisten, um mit dem Verlust umzugehen. Dieser Schmerz wird unsere Gemeinde auch weiterhin begleiten“,
erinnert sich Georg, „Doch nun wagen wir einen Neuanfang. Wir sind alle drei sehr verschieden, doch die Chemie zwischen uns stimmt. Das ist eine gute Basis für eine von gegenseitiger Unterstützung und Wertschätzung getragene Arbeit in der Gemeinde.
“Es war wohl an der Zeit und der Platz für neue Ideen in der Kirchengemeinde Mombach und der Kirchenvorstand stimmte sofort dafür, das neue Konzept auszuprobieren. Belohnt wird sie dafür jetzt mit drei Pfarr-Allroundern, von denen jeder unterschiedliche Schwerpunkte für ein buntes, vielfältiges Gemeindeleben einbringen wird. „Wenn es uns nicht schon gäbe, müsste man uns im Team erfinden“,
lacht Friedrich. Gemeinsam werden die Drei erst einmal schauen, was die Gemeinde von ihnen erwartet und braucht:
„Wir möchten die Menschen in Mombach kennen lernen und mit offenen Herzen auf sie zugehen. Und wir blicken voll Erwartung auf die gemeinsame Gestaltung der Advents- und Weihnachtszeit sowie die erste gemeinsame Sitzung mit dem Kirchenvorstand.“