Frankfurt am Main – Auf THE BIG ARRIVAL, die seit Oktober 2015 an Flüchtlinge und Bürger/-innen gerichtete partizipatorische Kunstausstellung, folgt nun THE BIG TRIAL/Der Schatten der Flucht. Die aktuelle Work-in-progress-Ausstellung thematisiert das Bleiben der Flüchtlinge und die damit verbundenen individuellen sowie gesellschaftlichen Situationen. Das Ankommen der Flüchtlinge hat viele gesellschaftliche Schatten aufgezeigt, die Anlass dazu geben, sich zum einen mit unverarbeiteten Themen zu beschäftigen und zum anderen mit kulturellen Konflikten auseinander zu setzen.
Ab dem 30. November 2016 sind Bürger/-innen an die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) eingeladen – gemeinsam mit Studierenden der Sozialen Arbeit/Schwerpunkt „Kultur und Medien“, Hochschulangehörigen und Flüchtlingen kontinuierlich über drei Monate hinweg in verschiedenen Stationen sowohl eigenen als auch kollektive Schatten zu erfassen und zu erkennen und diese in weiterführenden künstlerischen Dialogen auszudrücken und zu verhandeln.
Das Kunstprojekt THE BIG TRIAL/Der Schatten der Flucht bietet Raum in zeichnerisch-plastischen und performativ-szenischen Schattenarbeiten und -exponaten kontinuierlich als künstlerisch Tätige/-r den eigenen Ängsten künstlerisch zu begegnen, sie körperlich und bildnerisch darzustellen, zu bearbeiten – dadurch performativ zu integrieren – und so aus diesen Schatten herauszutreten. „Die partizipatorisch angelegte Ausstellung THE BIG TRIAL/Der Schatten der Flucht strebt eine kulturelle Integration von Vielfalt an. Sie stellt eine Plattform für Bürger/-innen, Studierende und Flüchtlinge dar, eigene Ängste, Haltungen und Projektionen zu erkennen, unfassbar Erlebtes zu fassen und Schwierigkeiten im Miteinander künstlerisch sichtbar zu machen und zu verhandeln“, so Prof. Patricia Hoeppe, Professorin für Intermediale Kulturelle Bildung an der Frankfurt UAS, die das Projekt konzipiert hat und leitet.
Die Frankfurt UAS kooperiert hierbei mit verschiedenen Auffanglagern und Flüchtlingsunterkünften und insbesondere mit der Frankfurter Bürgerschaft. „Die Partizipierenden können durch dieses Projekt kulturelle Teilhabe am demokratischen Gesellschaftssystem erfahren. Die in der Ausstellung angewandten performativen Methoden sind demokratische Verfahren. Durch bildnerische und performative Praktiken könne eigene Positionen gesetzt und mit anderen ausgehandelt werden. Die hier über Kunst erlangten Kompetenzen sind erwiesenermaßen übertragbar. Kulturelle Bildung in Form von Bildender und Performance-Kunst erscheint deshalb als sinnvoller Weg zur kulturellen Integration“, so Hoeppe.
Die Performance- und Intermedia-Künstlerin Patricia Hoeppe hat seit 2012 eine künstlerische Professur im Studiengang Soziale Arbeit der Frankfurt UAS inne. Patricia Hoeppe lehrt und erforscht hier u.a. Praktiken zur Erlangung sozialer und kultureller Kompetenzen durch den Einsatz künstlerischer Medien. Angesichts gesellschaftlicher Fragestellungen zur Flüchtlingssituation gilt ihr Augenmerk derzeit der kulturellen Integration von Vielfalt durch die handlungsbefähigende und verortende Kunstform der Performance. Diese setzt sie in ihrer Arbeit THE BIG TRIAL mit Studierenden, Flüchtlingen und Frankfurter Bürger/-innen erneut gezielt ein.
Termine:
- Mittwoch, den 30. November 2016
- Mittwoch, den 07. Dezember 2016
- Mittwoch, den 25. Januar 2017
- Mittwoch, den 01. Februar 2017
- jeweils von 14 Uhr bis 15.30 Uhr
Ort: Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, Gebäude 2, 5. Stock/Galerie
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Patricia Hoeppe, Telefon: 069/1533-3038, E-Mail: hoeppe.patricia@fb4.fra-uas.de
Weitere Informationen zum Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit unter: www.frankfurt-university.de/basa