Niederotterbach, 28.11.16, 19.00-21.30 Uhr – Am vergangenen Montagabend fand im Bürgerhaus der Viehstrichgemeinde Niederotterbach das angekündigte Bürgerforum zum Thema Wohnungseinbruch statt.
Die Veranstaltung war durch begleitende Pressearbeit angekündigt und die Bürger über verschiedene Medien und Aktionen, z.B. Aktion Gelbe Karte an potentielle Tatobjekten, aufmerksam gemacht und eingeladen worden.
Ortsbürgermeister Rudolf Schwöbel zeigte sich hocherfreut, dass eine stattliche Anzahl interessierter Bürgerinnen und Bürger ins Bürgerhaus kamen und begrüßte ca. 70 Besucher. Diese wurden durch Moderator Kriminalhauptkommissar Uwe Kühn durchs Programm geführt. Im Podium saß auch der Leiter der Polizeidirektion Landau, Thomas Sommerrock, der die Besucher des Forums begrüßte und die Wichtigkeit des Dialogs der Polizei mit den Bürgerinnen und Bürgern hervorhob. Besonders begrüßt wurden der Leiter der benachbarten Gendarmerie Wissembourg, Herrn Chef d’escadron Chistoph Richard sowie dem beidseits der Grenze bestens bekannten Adjudant-Chef Jean-Marc Wagner, die durch ihre Teilnahme und ihr Interesse die gute Zusammenarbeit und die Verbundenheit zu ihren deutschen Kollegen dokumentierten.
Von der örtlichen Polizeiinspektion standen Erster Kriminalhauptkommissar Kurt Braun und PHK Wolff, der neue Leiter der Dienststelle, Rede und Antwort. Dieter Wolff erklärte, dass entgegen dem überregionalen Trend im laufenden Jahr die Zahl der Einbrüche im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Bad Bergzabern deutlich gesunken sei. Dennoch werde man in seinen Anstrengungen nicht nachlassen und die Bürger sollen bei verdächtigen Beobachtungen Notizen wie Autokennzeichen und anderen wichtigen Hinweisen machen und auch immer sofort die Polizei informieren.
Außerdem können die Bezirksbeamten der Dienststelle sowie die Präventionsstelle der Polizei in Ludwigshafen bei individuellen Grundschutzberatungen beim Einbruchschutz weiterhelfen.
Im Rückblick erläuterte der scheidende Inspektionsleiter Kurt Braun, dass die verstärkte Streifentätigkeit wohl gefruchtet habe. Er lobte auch ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen der französischen Gendarmerie. Die Grenze selbst spielte nach Angaben von Kurt Braun während seiner langen Dienstzeit in Bad Berg-zabern nur eine untergeordnete Rolle. Der Informationsaustausch und die Zusammen-arbeit mit der Gendarmerie verliefen immer angenehm und stets auf freundschaftlicher Basis.
Mit exemplarischen Fällen stellte Kriminaloberkommissar André Erdle die Arbeit der Arbeitsgruppe Bande vor, wobei auch er die Besucher zu einem stärkeren Hinweis-aufkommen aufforderte. Gerade solche Hinweise können im Einzelfall das entscheidende Puzzleteil zur Ermittlung der Täter und Aufklärung des Einbruchs darstellen. Auch sei es ratsam, seine Schmuckgegenstände zu fotografieren, Gerätenummern aufzuschreiben und Beschreibungen der Gerätschaften über Besonderheiten etc. zu dokumentieren. So sei es gerade auch bei teuren Smartphones ratsam, die IMEI-Nummer zu notieren, was die Arbeit der Ermittler enorm erleichtere. Diese kann jeder durch Eingabe der Tasten *#06# (Stern, Raute, 06, Raute) an seinem Gerät selbst feststellen und für den Fall der Fälle dokumentieren.
Kriminalhauptkommissar Joachim Bossek von der Präventionsstelle der Polizei weckte mit einigen Filmsequenzen und zahlreichen Exponaten sowie einer Vielzahl von Hinweisen zu Verhaltensänderung und Vorbeugung gegen Wohnungseinbruch das Interesse der Anwesenden.
Die Geschwindigkeit, mit welcher die Ganoven schlecht gesicherte Fenster und Türen öffnen und in die Häuser einbrechen können, versetzte manchen der Besucher in Staunen.
Zum Schluss appellierte Thomas Sommerrock, mehr Misstrauen an der Haustür zu zeigen und niemanden ins Haus zu lassen, der um ein Glas Wasser bittet oder durch sonstige ominöse Gründe ins Haus hineinkommen möchte. Auch warnte er davor, aufgrund eines Anrufs Geld an ein fremdes Konto zu überweisen. Mit solchen Maschen, bei denen irgendwelche Notlagen vorgegaukelt werden, werden immer wieder gut-gläubige Menschen geschädigt und in den meisten Fällen ist das Geld für immer weg.