Mannheim – Er ist durch eine rot markierte Fläche direkt über dem Münzeinwurf gekennzeichnet, gut leserlich mit den Großbuchstaben „Notruf 110“ beschriftet und soll bald an zahlreichen rnv-Fahrkartenautomaten zu finden sein: Der Notruf-Knopf, der im Notfall gedrückt wird und den Hilferuf dann direkt an das Mannheimer Polizeipräsidium durchstellt.
Erster Bürgermeister Christian Specht, Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer der rnv GmbH und Polizeidirektor Jürgen Dörr vom Führungs- und Einsatzstab des Polizeipräsidiums Mannheim stellten heute einen der ersten Automaten vor, die mit der neuen Technik ausgerüstet sind.
„Mit dem Notruf-Knopf wollen wir nicht nur den Fahrgästen, sondern auch den Passanten im gesamten Mannheimer Stadtgebiet die Möglichkeit bieten, in Notsituationen schnell und direkt bei der Polizei um Hilfe zu rufen“, berichtete Erster Bürgermeister Christian Specht, der sich als Sicherheits- und ÖPNV-Dezernent für die Installation der Notruf-Knöpfe eingesetzt hat. „Langfristig sollen alle Haltestellen im Verkehrsgebiet mit einem solchen Knopf ausgestattet werden. Damit sorgen wir für eine Verbesserung des Sicherheitsempfindens nicht nur in Mannheim, sondern in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar.“
„Als Verkehrsunternehmen besteht unser Auftrag natürlich zuerst einmal darin, Menschen schnell und bequem von A nach B zu bringen. Wir wollen darüber hinaus aber auch etwas dazu beitragen, dass sich die Menschen sicherer fühlen können“, so Christian Volz. „Schließlich sind wir überall in der Öffentlichkeit mit unseren Fahrzeugen und unserer Infrastruktur präsent.“
An diese Infrastruktur knüpft das neue Notrufsystem nun an. In den letzten zwei Jahren hatte die rnv gut 200 neue Fahrausweisautomaten beschafft und bei Anschaffung bereits darauf geachtet, dass ein nachträglicher Einbau von Notrufsystemen möglich ist. Jetzt werden die neuen Automaten nach und nach mit der neuen Technik aufgerüstet. Dabei installieren rnv-Techniker ein Modul, welches unter anderem aus dem Knopf, einem Mikrofon sowie einem Lautsprecher und einer Mobilfunkantenne besteht. Wird der Notrufknopf betätigt, „wählt“ der Automat die 110 und der Anrufer wird direkt mit der Notrufzentrale verbunden.
„Der Notruf-Knopf an Fahrkartenautomaten ist auch für die Polizei ein weiterer Schritt, dass sich Bürgerinnen und Bürger in der Metropolregion sicher fühlen“, erklärte Polizeidirektor Jürgen Dörr. „Als mögliche Anlässe zähle ich Unfälle, medizinische Notfälle oder auch Straftaten. Mit der automatischen Übermittlung des Standortes können wir zudem schnell vor Ort sein.“
Bis Weihnachten werden zunächst elf Automaten im Mannheimer Stadtgebiet mit der neuen Technik aufgerüstet und an die Notrufzentrale des Polizeipräsidiums angebunden. Mit dieser Vorserie wollen rnv und Polizei unter anderem noch letzte Erkenntnisse hinsichtlich der Sprach- und Verbindungsqualität gewinnen. Im 2. Quartal 2017 soll dann die Umrüstung weiterer 200 Automaten beginnen. Langfristig sollen alle Haltestellen im Verkehrsgebiet mit einem Notrufknopf ausgerüstet sein. Die Kosten für die Umrüstung eines einzelnen Automaten liegen zwischen drei- und viertausend Euro und damit deutlich unter den Kosten für die Installation einer separaten Notrufsäule.