Mainz – Bereits am Donnerstag, 17.11.2016, nahm die Kriminalpolizei Mainz mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften eine Gruppe von vier Männern im Alter von 35 bis 42 Jahren fest. Zwei der Männer wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft der Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Mainz vorgeführt, die antragsgemäß Haftbefehl erließ.
Die Polizei ermittelte in den Wochen davor intensiv gegen die vier Männer aus Liberia wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Aufgefallen waren die beiden inhaftierten Männer aus der Vierergruppe, weil sie ein Weingut aus dem Landkreis Mainz-Bingen um einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag betrügen wollten.
In dem Weingut gaben sich die Männer unter falschem Namen als Investoren aus dem Sudan aus, die eine Gruppe von Gastronomen und Hoteliers vertreten. Sie erklärten, Wein im Wert von 150.000 Euro kaufen und auf dem Seeweg nach Afrika verschicken zu wollen. Das Geschäft sollte in bar abgewickelt werden.
Die Männer gaben weiterhin vor, beste Kontakte zur sudanesischen Regierung zu haben, weshalb sie über Euro-Banknoten im Wert von 1,5 Millionen verfügen. Das Geld stamme aus einem Kredit der Europäischen Zentralbank (EZB), um die Wirtschaft im Sudan anzukurbeln. Die EZB habe das Geld jedoch mit farbigen Punkten besonders gesichert, bevor es in den krisengeschüttelten Sudan geschickt wurde. Um es wieder als Zahlungsmittel nutzbar zu machen, müssten die farbigen Punkte in einem aufwändigen chemischen Verfahren entfernt werden.
Neben den chemischen Hilfsmitteln wären aber auch noch Euro-Scheine ohne die farbigen Aufdrucke notwendig. Die beiden Afrikaner baten die Inhaber des Weinguts ihnen dafür Bargeld zur Verfügung zu stellen und versprachen im Gegenzug eine hohe Provision.
Mit dieser Geschichte versuchten die Betrüger, die Inhaber des Weinguts um ihr Geld zu bringen. Diese wandten sich jedoch an die Polizei. Durch die gute Zusammenarbeit konnten die Täter auf frischer Tat festgenommen werden, als sie versuchten, ihren Betrug in die Tat umzusetzen.
Die bisherigen Ermittlungen begründen den Verdacht, dass es im Rhein-Main-Gebiet und möglicherweise darüber hinaus weitere Geschädigte geben könnte. Es wurden Kontaktdaten von Immobilienmaklern, Autohäusern, Gastronomen, aus dem Baugewerbe und anderen Unternehmern gefunden, bei denen es sich um mögliche Opfer handeln könnte. Die Hinweise werden derzeit durch die Polizei überprüft. Es konnte auch festgestellt werden, dass die Täter sich oft mit ihren Opfern in Hotels trafen. Bei den Männern wurde ein hoher Geldbetrag gefunden, der aus anderen Taten stammen dürfte.
Die Polizei sucht weitere mögliche Opfer und bittet diese, sich bei der Kriminalpolizei Mainz unter der Rufnummer 06131/653630 zu melden.