Neustadt an der Weinstraße – Das lange Warten hat sich doch noch gelohnt. In der Nacht auf Mittwoch konnten mehrere Pfälzer Weingüter und Genossenschaften bei Temperaturen von bis zu – 8,5° Celsius Eiswein ernten. Nach einer Mitteilung der Pfalzwein-Werbung freuen sich die Eiswein-Spezialisten, dass es bereits so früh geklappt hat. Im vergangenen Jahr war der Eiswein Mitte Januar 2016 geerntet worden. Dadurch wurden dieses Jahr bereits zweimal Eiswein geerntet.
Die Winzergenossenschaft Herrenberg-Honigsäckel in Bad Dürkheim-Ungstein hat heute die Rebsorte Petit Manseng gelesen. Das Weingut Fitz-Ritter in Bad Dürkheim konnte am frühen Morgen die Rebsorten Riesling und Rieslaner ernten. Die Vier Jahreszeiten Winzer eG in Bad Dürkheim hat die Rebsorten Solaris, Gewürztraminer und Rieslaner geerntet.
Für viele Weingüter vor allem im Bereich der Südlichen Weinstraße war es in der Nacht vom 29.11. auf den 30..11. leider nicht kalt genug, um Eiswein zu ernten. Die Betriebe sind aber zuversichtlich dass es nächste Woche kalt genug wird, damit die Rarität noch geerntet werden kann. Dieses Jahr haben sich viele Pfälzer Winzer entschieden Flächen für die Eiswein-Ernte vorzuhalten. Das ausgewogene Verhältnis von Süße und Säure sorgt dafür, dass die Eisweine dieses Jahrgangs besonders lagerfähig und facettenreich im Geschmack sein werden.
Die Lese für den Eiswein beginnt meist in den kältesten Nachtstunden, die Trauben müssen bei Minus sieben Grad gelesen werden und kommen in gefrorenem Zustand auf die Kelter. Dadurch gehen nur die hochwertigen Inhaltsstoffe in den Wein über, nicht aber das gefrorene Wasser. Eisweine bieten daher ein intensives Geschmackserlebnis, das kein anderer Wein erreicht. Sie erzielen bei Weinwettbewerben regelmäßig höchste Bewertungen und bei Weinauktionen mitunter Rekordpreise. Weinkenner im In- und Ausland schätzen sie als unverzichtbare Begleiter eines exquisiten Desserts, andere legen die Jahrzehnte haltbaren Weine für Jubiläen zurück. So sorgen beispielsweise besondere Daten wie der Millenniumswechsel für einen Anstieg der Eiswein-Produktion. Doch auch in Jahren mit großer Eisweinernte liegt der Eiswein-Anteil in der Pfalz im Vergleich zur Gesamtmenge weit unter einem Prozent.