Bensheim – Die Beratungs- und Interventionsstelle „Häusliche Gewalt gegen Frauen“ in Bensheim wird seit Anfang des Jahres mit kommunalisierten Landesmitteln aus dem Sozialbudget gefördert. Kreisbeigeordneter Karsten Krug überreichte dem Verein Frauenhaus den Vertrag zur Fortsetzung der Förderung durch das Land für das Jahr 2017. Mit dem Sozialbudget hat das Land Hessen weitere Mittel für eine möglichst flächendeckende Versorgung mit Beratungs- und Interventionsstellen zum Schutz vor häuslicher Gewalt an Frauen zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, die Maßnahmen zum Schutz und zur Hilfe für die Opfer häuslicher Gewalt sowie zur Intervention gegen Täter weiter auszubauen.
Die Beratungsstelle in Bensheim wird vom Verein Frauenhaus e. V. betrieben. Bisher war die Beratungsstelle in der Regel einmal pro Woche von einer Mitarbeiterin des Frauenhauses besetzt, bei personellen Engpässen konnte keine Beratung angeboten werden.
Durch die Mittel des Landes Hessen wurde jetzt eine feste Mitarbeiterin für die Beratungsstelle eingestellt. In Zukunft soll die Beratung nicht nur in Bensheim angeboten werden, sondern auch im Odenwald und im Ried.
Seit Mai ist die Beratungsstelle in Bensheim außer montags täglich besetzt, daneben wird in Rimbach an jedem Montagnachmittag eine offene Sprechstunde angeboten. Die Beratungstermine werden zeitnah angeboten und sind vertraulich. An die Beratungsstelle können sich Frauen wenden, die in einer Gewaltbeziehung leben oder gelebt haben oder in ihrem Umfeld häusliche Gewalt wahrnehmen.
Häusliche Gewalt kann physisch, psychisch, sexuell und durch Ausnutzung ökonomischer Druckmittel ausgeübt werden. Das Angebot der Beratungsstelle umfasst präventive Beratung sowie nachgehende Beratung. Präventiv dann, wenn Frauen von seelischer, körperlicher und / oder sexueller Gewalt betroffen sind. Die nachgehende Beratung hat zum Ziel, den Frauen und Kindern nach ihrem Auszug aus dem Frauenhaus weiterhin Unterstützung anzubieten.
„Einrichtungen wie die Beratungsstelle des Frauenhauses sind wichtig, um den von häuslicher Gewalt betroffenen Personen eine Anlaufstelle vor Ort zu bieten. Darüber sorgt das Gefühl „nicht alleine zu sein“ dafür, dass die Gewalttaten nicht weiter hingenommen werden und die Hilfsangebote von den Opfern in Anspruch genommen werden“, betont Kreisbeigeordneter Karsten Krug.
Im Jahr 2015 wurden 160 präventive Beratungsgespräche mit 108 Personen geführt, davon 104 Frauen und 4 Männer. 46 Gespräche fanden in der Beratungsstelle statt (28,75 %), 104 am Telefon (65 %) und 10 Beratungen per E-Mail (6,25 %).