Frankfurt am Main – Der seit Jahren anhaltende Bevölkerungszuwachs hat sich auch im ersten Halbjahr 2016 weiter fortgesetzt. „Insgesamt waren am 30. Juni im Melderegister 727.232 Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt verzeichnet – 518.202 mit deutschem und 209.030 mit ausländischem Pass“, erläutert Stadtrat Jan Schneider die Zahlen und führt weiter aus: „Das entspricht einem Plus von insgesamt 0,4 Prozent (2 746) seit Ende des vergangenen Jahres.“ Erwähnenswert sei auch, dass sich der Männer- (49,7 Prozent) und Frauenanteil (50,3 Prozent) in Frankfurt ziemlich die Waage halten.
Trotz des weiteren Wachstums hat sich der Bevölkerungszuwachs damit auf ein Drittel des Vorjahreszeitraums reduziert. Grund dafür ist die Tatsache, dass nach Bearbeitung der unzustellbaren Wahlbenachrichtigungen zur Wahl der Kommunalen Ausländervertretung am 23. November 2015 rund 3.600 Personen ausländischer Staatsangehörigkeit von Amts wegen abgemeldet werden mussten, weil diese, ohne sich in Frankfurt abzumelden, verzogen sind.
Auch nach der Bearbeitung der unzustellbaren Wahlbenachrichtigungen zur Stadtverordnetenwahl vom 6. März dieses Jahres ist wiederum größerer Abmeldungsbedarf zu erwarten. Im zweiten Halbjahr 2016 dürfte daher die Bevölkerungszahl ebenfalls weniger stark zunehmen als im Vorjahreszeitraum. „Diese Entwicklung wird voraussichtlich den Ergebnissen der Mitte 2015 vorgelegten Bevölkerungsvorausberechnung entsprechen. Zum Jahresende 2016 sind demnach rund 731.800 Einwohnern in Frankfurt zu erwarten, die 750.000er-Marke dürfte im Jahr 2018 geknackt werden“, kommentiert Stadtrat Jan Schneider.
Am stärksten war das Bevölkerungswachstum bis Ende Juni in Fechenheim. Dort hat die Hessische Erstaufnahmeeinrichtung Gießen eine Außenstelle betrieben. Dadurch hat die Zahl der ausländischen Fechenheimer um 22,5 Prozent zugenommen. Mit einem Plus von 6,2 Prozent liegt Kalbach-Riedberg an zweiter Stelle, gefolgt vom Gallus, von Sachsenhausen-Nord und Unterliederbach mit jeweils etwas mehr als einem Prozent Wachstum. Aufgrund der Registerbereinigung besonders stark zurückgegangen ist die Zahl der Ausländer in der Innenstadt, im Nordend-West, in Eckenheim, im Ostend und in Griesheim mit Abnahmen zwischen 4,7 und 2,1 Prozent.
Der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit an der Frankfurter Bevölkerung insgesamt liegt nun bei 28,7 Prozent (+0,1 Prozentpunkte). Die Zahl der Personen aus den meisten EU-Staaten sowie aus den USA und Afghanistan hat abgenommen. Demgegenüber leben jetzt mehr Menschen aus Indien, Mazedonien, den Niederlanden und Korea in unserer Stadt. Unter den Ausländern sind die größten Zuwächse in der Gruppe derjenigen mit „übrigen Staatsangehörigkeiten“ zu verzeichnen. Bei ihnen dürfte es sich überwiegend um in Frankfurt aufgenommene Flüchtlinge und Asylbewerber handeln, für die bis zur Vorlage des erforderlichen Nachweises der Staatsangehörigkeiten diese als „ungeklärt“ im Melderegister eingetragen wird.