Mainz – Für ihre hervorragenden Verdienste um das Land Rheinland-Pfalz und seine Bürgerinnen und Bürger wurden Dr. Hans Friderichs, langjähriger Vorsitzender des Hochschulkuratoriums und des Hochschulrats der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), und Alfred Wittstock, langjähriger Leiter der „Studienstelle Israel“ am Institut für Politikwissenschaft der JGU, mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet. Die Auszeichnung an insgesamt elf Frauen und Männer erfolgte am Mittwoch bei einer Feierstunde in der Staatskanzlei durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Herr Dr. Friderichs und Herr Wittstock haben beide auf ihre Weise zur Entwicklung der Universität und zu ihrem Ansehen über die Landesgrenzen hinaus beigetragen“, sagte JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch zu der Auszeichnung. „Das Engagement der beiden neuen Ordensträger ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie Einzelne durch ihren Einsatz Dinge bewegen und Gesellschaft mit gestalten können.“
Dr. Hans Friderichs, geboren 1931 in Wittlich, ist Jurist und promovierter Volkswirt. Im Rahmen seiner politischen Laufbahn war Friderichs von 1972 bis 1977 Bundeswirtschaftsminister. Anschließend war er nach einem Wechsel in die Wirtschaft als Vorstandssprecher der Dresdner Bank tätig. In den vergangenen 15 bis 20 Jahren hat Friderichs die Entwicklung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz entscheidend mit geprägt. Er gehörte von 1993 bis 2008 ununterbrochen dem Hochschulkuratorium der Universität an, ab 1998 als dessen Vorsitzender. 2004 wurde er in den neu etablierten Hochschulrat der JGU berufen und ebenfalls zum Vorsitzenden gewählt. In beiden Gremien hat er sich in unermüdlichem Einsatz um die Förderung von Forschung und Lehre und die Außendarstellung der Universität verdient gemacht. Er hat sich als Vorsitzender beider Gremien sowohl in der Öffentlichkeit als auch gegenüber den landespolitischen Entscheidungsträgern mit Nachdruck für die Interessen der JGU sowie für die Sicherung und den Ausbau der Hochschulautonomie eingesetzt. Ferner war Friderichs langjähriger Vorsitzender der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V. und hat unter anderem die Einrichtung der hoch angesehenen Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur mit initiiert. Als Anerkennung und Dank für sein Engagement hat ihn der Senat der Universität im Jahr 2005 mit der Ehrenbürgerwürde der JGU ausgezeichnet. Auch heute noch steht Friderichs der Hochschulleitung als wertvoller Gesprächspartner zur Verfügung.
Alfred Wittstock, 1949 in Worms geboren, hat Evangelische Theologie, Politikwissenschaft, Geschichte und Hebräisch – dies insbesondere an der Hebräischen Universität Jerusalem – studiert. Aus einem anfänglichen Lehrauftrag an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, den er neben seiner Lehrtätigkeit am Gymnasium innehatte, entstand die „Studienstelle Israel“ am Institut für Politikwissenschaft. Wittstock hat sich seit seinem ersten Israel-Aufenthalt 1967 in vielen verschiedenen Funktionen für die deutsch-israelischen Beziehungen und die christlich-jüdische Verständigung eingesetzt. Er war 1978 Mitbegründer des bundesweiten Programms „Studium in Israel – Ein Studienjahr an der Hebräischen Universität Jerusalem“, das den Studierendenaustausch fördert und versucht, im Dialog zu einem neuen Verhältnis von Juden und Christen zu finden. Er ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Mainz“ der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Initiator und Mitbegründer des Fördervereins „Eine Neue Synagoge für Mainz“ und Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen“ beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. In all diesen Funktionen und Ämtern, wie auch in seiner Unterstützung für die „Studentische Arbeitsgemeinschaft Israel“ an der JGU, hat Wittstock Vorträge und internationale Konferenzen veranstaltet, Kooperationen ermöglicht, Kontakte geknüpft. In seinen Lehrtätigkeiten standen Themen zu Israel, dem Nahostkonflikt und den deutsch-israelischen Beziehungen im Mittelpunkt – ein herausragendes Engagement, das nun mit dem Verdienstorden des Landes gewürdigt wurde.