Sinsheim – Termine dieser Art nimmt man gerne wahr, besonders zur Weihnachtszeit. Denn wenn damit weitere rund 1,5 Mio. Förder-Euros auf die Konten des hiesigen digitalen Hochgeschwindigkeitsnetzes fließen, dann freuen sich die Verantwortlichen. Zum einen über die nächste Charge der beantragten Zuschüsse, zum anderen über die effektive Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration, die damit einmal mehr zum Ausdruck kommt. 2016 hat die baden-württembergische Landesregierung übrigens über 100 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Diese Rekordsumme ist ein deutliches Zeichen für die Priorität der digitalen Infrastruktur, denn im Vergleich zur genannten Größenordnung waren in den Jahren von 2010 bis 2015 insgesamt lediglich 73 Millionen Euro geflossen.
Kooperation mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH bringt Synergieeffekte und Kosteneinsparungen
Die Fördermittel, die der Technische Leiter des Zweckverbandes Werner Riek und Jürgen Dinkeldein, Erster Bürgermeisterstellvertreter der Gemeinde Schönbrunn, aus Stuttgart mitgebracht haben, finden jetzt zeitnah Verwendung für anstehende oder bereits im Bau befindliche Abschnitte des Glasfasernetzes. Hauptsächlich geht es dabei um die Nutzung von Synergieeffekten und folglich um Kosteneinsparungen. So kann der Zweckverband jetzt beispielsweise ein bestehendes Kabelschutzrohr über eine Streckenlänge von 6,9 km von Heidelberg nach Leimen mitnutzen oder auf der Gemarkung der Gemeinde Schönbrunn auf einer Länge von rund 190 Metern seine Infrastruktur bei Mitverlegung von Kabelschutzrohren platzieren. Der Löwenanteil findet bei der Anmietung einer Trasse der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH Verwendung. „Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, den Breitbandausbau im Rhein-Neckar-Kreis im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen. Durch unsere kooperative Partnerschaft kann der Zweckverband jetzt auf einer Streckenlänge von rund 37 Kilometer (Bereich Weinheim, Viernheim, Heddesheim, Edingen-Neckarhausen bis nach Heidelberg) vorhandene Glasfaser-Trassen mitnutzen“, sagt Klaus Steigerwald, Unternehmensentwicklung bei der rnv.
Zweckverband drückt weiter aufs digitale Gas
„Mit der Zuteilung der jetzigen Fördergelder ist ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg für eine flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen im Rhein-Neckar-Kreis erfolgt. Unser erklärtes Ziel ist es, dass jede Bürgerin und jeder Bürger, jede Kommune, jedes Unternehmen und jeder Gewerbebetrieb die Möglichkeit bekommt, das Glasfasernetz der Zukunft zu nutzen, und das so schnell wie möglich“, sagt Landrat Stefan Dallinger in dem Wissen, dass die digitale Infrastruktur gerade für die hiesige Region von eminenter Bedeutung ist. Der Rhein-Neckar-Kreis zählt deutschlandweit zu den bedeutendsten Standorten im Bereich Software- und IT-Dienstleistungen. Rund jeder zehnte Arbeitsplatz (11,40%) ist hier im Wirtschaftszweig „Information und Kommunikation“ angesiedelt. Folglich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur in ihren Unternehmen, sondern auch an ihren jeweiligen Wohnorten auf eine leistungsstarke Kommunikationsinfrastruktur angewiesen.