Heidelberg. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Gezieltes körperliches Training wirkt sich positiv auf das Befinden von Krebspatienten aus. Doch wie stark darf die Belastung sein? Wie kann die Intensität des Trainings optimal an die Leistungsfähigkeit onkologischer Patienten angepasst werden? Diese Fragen wollen Wissenschaftler am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg beantworten.
Für die „TOP-Studie“ – Individuelle Trainingssteuerung bei onkologischen Patienten – suchen sie noch Teilnehmer. Die Dietmar Hopp Stiftung fördert das Projekt mit 490.000 Euro.
Das NCT Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe.
Krebspatienten profitieren während und nach einer Therapie von körperlicher Aktivität, denn sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Lebensqualität der Betroffenen kann sich verbessern. Um optimal wirken zu können, sollte das Training individuell angepasst sein. Nach derzeitiger Studienlage ist es allerdings unklar, wie ein solches Training für onkologische Patienten dosiert sein muss. Die TOP-Studie „Individuelle Trainingssteuerung bei onkologischen Patienten“ am NCT Heidelberg untersucht nun, wie ein solches Sportprogramm aussehen muss. „Wir hoffen, dass die Patienten durch die angepassten Bewegungsangebote idealerweise ihre körperliche Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und eventuell sogar den Krankheitsverlauf verbessern können“, erläutert Professor Friederike Scharhag-Rosenberger, die zusammen mit Dr. Joachim Wiskemann die Studie leitet. „Vor allem gehen wir davon aus, dass das Training Erschöpfungszustände, Ängstlichkeit und depressive Stimmungen reduziert.“
Teilnahmebedingungen
An der Studie können Prostatakrebspatienten und Brustkrebspatientinnen teilnehmen, die ihre Primärbehandlung innerhalb der letzten 12 Monate abgeschlossen haben. Die Studienteilnehmer erwartet ein 12-wöchiges kostenfreies Trainingsprogramm. Am Beginn stehen ein Ausdauer- und ein Krafttest. Anschließend folgen jeweils fünf Einheiten, die Ausdauer bzw. Kraft trainieren. Erfahrene Sportwissenschaftler der Arbeitsgruppe Onkologische Sport- und Bewegungstherapie leiten die Patienten an. Mit Hilfe von Fragebögen erfassen sie zudem, wie es den Patienten geht und wie sie auf die Belastung reagieren. Die Dietmar Hopp Stiftung fördert die TOP-Studie mit 490.000 Euro.
Anmeldung zur Studie
Wer teilnehmen möchte, kann die Koordinatoren der Studie per E-Mail (top-studie@nct-heidelberg.de) oder telefonisch (06221 / 56 38714 oder 06221/ 56 34250) kontaktieren. In einem persönlichen Gespräch wird zunächst geklärt, ob die Interessenten für die Studie in Frage kommen. Falls ja, folgt die Aufnahme in das Studienprogramm.