Mannheim – Die Intensivmaßnahmen gegen „Poser“, die Stadt und Polizei Mannheim seit Sommer gemeinsam durchführen, sorgten bundesweit für Aufsehen – und finden nun den Weg ins Museum: Im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn soll die Aktion präsentiert werden, im Rahmen der Wechselausstellung „Geliebt – Gebraucht – Gehasst – Die Deutschen und ihre Autos“, die vom 10. März 2017 bis zum 21. Januar 2018 gezeigt wird.
Seit August haben Stadt und Polizei gemeinsame Intensivmaßnahmen gegen sogenannte „Poser“ durchgeführt, die mit ihren getunten Fahrzeugen an belebten Plätzen und Cafés vorbeifahren, um sich mit ohrenbetäubendem Lärm darzustellen.
Dabei wurden zahlreiche Fahrzeugführer auffällig, die durch ihr Verhalten Anwohner und Innenstadtbesucher belästigten.
Fahrzeughalter, deren Fahrzeuge mindestens zweimal mit Poserlärm aufgefallen waren, erhielten im ersten Schritt zunächst eine „Gelbe Karte“ in Form eines Hinweisschreibens, verbunden mit der Androhung weitergehender Maßnahmen für den Fall des erneuten Auftretens. Einen solchen Brief erhielten bislang 38 Fahrzeughalter. Drei Empfänger dieser Schreiben ließen sich jedoch nicht von ihrem belästigenden Tun abhalten, weshalb Zwangsgelder gegen sie verhängt werden mussten.
Zusätzlich gingen seit Beginn der Maßnahmen 544 Hinweise aus der Bevölkerung auf „Poser“-Fahrzeuge ein, denen Polizei und Stadt nachgingen.
Seit Anfang August kontrollierte die Polizei 579 Fahrzeuge und 804 Personen. Gegen mehr als 220 Autofahrer wurden Anzeigen an die Bußgeldstelle vorgelegt. 73 auffällig gewordene Fahrzeuge wurden zwischenzeitlich wegen erloschener Betriebserlaubnis stillgelegt.
Die Maßnahmen werden auch weiterhin fortgesetzt.