Frankfurt am Main – Das Stadthaus soll ab sofort genutztund der bisherige Leerstand somit beendet werden. Bürgermeister Uwe Becker und Stadtrat Jan Schneider haben bei einer Pressekonferenz die nächsten Schritte für die Nutzung des Hauses im Herzen der Altstadt vorgestellt. Neben Veranstaltungen im großen Saal sollen die oberen Räume für ein ökumenisches Kirchenmuseum in städtischer Hand genutzt werden. Hierzu soll unter der Federführung von Kirchendezernent Becker bis zum späten Frühjahr ein Konzept erstellt werden. „Dies geschieht gemeinsam mit der Evangelischen sowie der Katholischen Kirche, die einem ökumenischen Kirchenmuseum äußerst positiv gegenüberstehen. Gemeinsam werden wir das Profil des Museums erarbeiten“, sagte Becker.
Die Vermietung des Stadthauses und der Abschluss des Vertrags mit dem zukünftigen Betreiber liegen in den Händen von Liegenschaftsdezernent Jan Schneider und der gab jetzt grünes Licht: „Mit der Vermarktung kann es sofort losgehen, die Verträge mit der Gesellschaft „Lectron“, einem Tochterunternehmen des Frankfurter Vereins, werden bald unterschrieben. Ich halte es für realistisch, dass im Januar die erste Veranstaltung hier stattfinden kann.“ Schneider wie auch Becker räumten ein, dass die Genese des Stadthauses tatsächlich keine übliche sei. Hier sei zunächst ein Gebäude als Übergang zwischen Stadt und archäologischem Garten geplant worden, ohne seine Nutzung zu bestimmen. Beide halten aber die jetzt geplante Mischnutzung von Veranstaltungsraum und Museum durchaus für gelungen. Der Aufregung um künftige Mieter und Mieten im Stadthaus möchte sich Liegenschaftsdezernent Schneider aber nicht anschließen: „Dieses Haus am Fuße des Doms und am Eingang der Stadt ist nicht irgendein Haus und so haben wir auch ein Interesse daran, dass hier Veranstaltungen stattfinden, die der Qualität des Umfeldes entsprechen. Einen 18. Geburtstag oder Veranstaltungen eines typischen Bürgerhauses sehe ich hier eher nicht.“ Und wenn die Stadt hier ein Jubiläum feiern will, müsse der Raum dann auch zur Verfügung stehen, so Schneider. Beide Dezernenten vertrauen hier auf den Frankfurter Verein, der mit dem nötigen Fingerspitzengefühl schon für den richtigen Mix sorgen werde. Der Saal soll ab Januar für rund 3.500 Euro pro Veranstaltung vermietet werden, vergünstigte Mieten liegen bei 1.500 Euro, doch davon soll es aber nicht mehr als 50 im Jahr geben.
Bürgermeister und Kirchendezernent Becker ist überzeugt, ein gelungenes Konzept für ein ökumenisches Kirchenmuseum vorlegen zu können. Es sei angedacht, Ausstellungsobjekte des Dommuseums, des Ikonenmuseums sowie des Archäologischen Museums in das Museumskonzept zu integrieren.
„Eingebunden an einen historischen Ort soll das Museum ökumenischen Charakters eine besondere Rolle einnehmen und auch die Verknüpfung von Ost- und Westkirche aufzeigen. Am Ort der Synode von 794 und der Kaiserpfalz trägt das Museum der christlichen Tradition unserer Stadt aber auch der kulturgeschichtlichen Bedeutung Frankfurts auf europäischer Ebene Rechnung. Ein Stück unserer verlorengegangenen Stadtgeschichte wird wieder erfahrbar sein. Das Stadthaus soll zudem auch den Dialog zu anderen Religionsgemeinschaften suchen“, betonte Becker. Ein Konzept soll bis zum Sommer 2017 erarbeitet werden, eine Eröffnung sei aber frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu realisieren. Der Museumseintritt wird für Kinder und Jugendliche kostenfrei sein.
Die baulichen Veränderungen für eine museale Nutzung hält Schneider für unproblematisch und glaubt auch, dass sich die Kosten in Grenzen halten lassen.