Frankfurt am Main – Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zeichnet das Museum Judengasse mit dem Museumspreis 2016 aus. In einem zweistufigen Verfahren gelang es dem Team des Jüdischen Museums, die mehrköpfige Jury aus Repräsentanten der bundesdeutschen Museumslandschaft sowie Vertretern des Hessischen Museumsverbandes, des Museumsverbandes Thüringen und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen von der Konzeption des Museums Judengasse zu überzeugen. Der Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Zuletzt erhielten der Erinnerungsort Topf und Söhne in Erfurt (2014) und das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt (2012) diese Auszeichnung.
In der Begründung ihrer Entscheidung betonte die Jury, dass das Museum Judengasse einen besonderen Bezug zur Stadtgeschichte Frankfurts entwickelt hat und einen eigenständigen Blick auf die Geschichte der Freien Reichsstadt ermöglicht. Sie führte aus: „Die Ausstellungspräsentation ist eine gelungene Verbindung von Authentizität des Ortes unter Einbeziehung archäologischer Befunde mit der Darstellung der Rolle der Juden für die Wirtschaft und die Gesellschaft des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Frankfurts.“ Bemerkenswert war aus Sicht der Jury ferner auch die Rolle der Frankfurter Bürger in Zusammenhang mit der Sicherung der verbliebenen Reste des historischen jüdischen Ghettos, die im Museum Judengasse eingangs dargestellt wird. Diese Eingangsreflexion der Ausstellung verbindet die Geschichte jüdischen Lebens in Frankfurt in der Frühen Neuzeit mit der Gegenwart, lobte die Jury die Dramaturgie der Ausstellung.