Weidenthal – Das 15. Weidenthaler Knutfest war mal wieder ein voller Erfolg. Um die 1.000 Besucher aus Nah und Fern pilgerten zum „Wacker“-Festgelände am Sportplatz und waren einmal mehr begeistert, von all dem was da geboten wurde.
Im Mittelpunkt stand dabei natürlich die 11. Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen-Dreikampf. 54 Herren, 33 Damen und 31 Kinder waren am Start. Das Wettkampfgelände war dick mit Schnee überzogen, so dass viele Kids dies zum Wintersport nutzten und den Platz mit großen und kleinen Schneemännern schmückten. Das Wetter spielte mit, womit erfolgreichen Wettkämpfen nichts entgegenstand.
Bei den Damen siegte Alexandra Köpper aus Römerberg. Sie überbot dabei den sieben Jahre alten Weltrekord im Weitwurf von 6,10 m erheblich und kam auf unglaubliche 7,20 m. Auch in der Dreikampfwertung stellte sie mit 15,95 m einen neuen Weltrekord auf. Auf den zweiten Platz kam mit 15,34 m die jüngste Teilnehmerin Celina Böhm aus Hanhofen. Rang drei erreichte Sandra Schreiner aus Maximiliansau mit auch noch starken 14,70 m. Die Titelverteidigerin und bisherige Weltrekordinhaberin Cora Möbius hatte etwas Pech und landete dieses Jahr mit 14,62 m auf dem vierten Platz. Sie konnte sich aber dennoch über ihren neuen Weltrekord im Schleuderwurf mit 7,62 m freuen. Viel Spaß hatte auch die mit 74 Jahren älteste Teilnehmerin im Feld, Barbara Kermann aus Neustadt.
Spannend ging es auch bei den Herren zu. Hier erreichte mit dem erstmals an der WM teilnehmenden Andre Stober aus Mutterstadt ein Newcomer Rang drei mit einer Gesamtweite von 21,03 m. Der Favorit und Titelverteidiger Frank Schwender aus Frankeneck erlebte seine Panne beim Hochwurf, wo er gegen dem neuen Weltmeister einen ganzen Meter liegen ließ. Seine guten 22,75 m reichten daher dieses Mal nur zu Platz zwei.
Geschlagen wurde der viermalige Weltmeister etwas überraschend vom Weidenthaler Lokalmatadoren Christopher Milloth. Dieser erreichte mit 23,54 m ein tolles Ergebnis und stellte dabei im Hochwurf mit 5,50 m einen phantastischen neuen Weltrekord auf. Dem durchtrainierten und auf den Punkt fitten Athleten wurde zwar Doping nachgewiesen, was aber beim Weihnachtsbaumwerfen durchaus erlaubt und auch gewollt ist. Glühwein heißt das Zauberwort, den auch sicher die meisten Sportler in kleineren und größeren Mengen vor, während und nach dem Wettkampf zu sich nahmen.
Hubert Fielenbach aus Ubstadt-Weiher, Vizeweltmeister des Vorjahres und Weltmeister 2015, erlebte seine Pleite beim Hochwurf. Er scheiterte zwei Mal an seiner gewählten Anfangshöhe und hatte damit ohne gültigen Versuch keine Chance mehr auf eine gute Platzierung. Jüngster Teilnehmer bei den Herren war mit 12 Jahren Carsten Heß aus Weidenthal und Reinhard Kermann aus Neustadt stellte sich mit 76 Jahren als ältester Sportler dem Wettkampf. Die 31 Kinder unter 12 Jahren erhielten alle eine Teilnahmebestätigung mit ihren Leistungen und Süßigkeiten.
Der „Chef vum Knudfeschd“ Herbert Laubscher musste vor der WM noch einen wahren Interviewmarathon über sich ergehen lassen. Fünf Fernsehsender waren angereist, darunter SAT1, N24 und mit Russia One sogar das erste Russische Fernsehen. Zahlreiche Printmedien waren auch vor Ort, wie zum Beispiel die Heimatpresse und sogar die Deutsche Presseagentur (dpa). Auch Radio Regenbogen ließ es sich nicht nehmen über das Spektakel zu berichten. Selbst am Tag danach musste der Wettkampfleiter noch Interviews geben. So befragte ihn telefonisch auch die bekannte SWR4-Moderatorin Iris Kruse zu der WM im Weihnachtsbaumwerfen.
Die „Weihermer Schneckenschleimer“ waren mit ihrer Guggemusik auch wieder mit von der Partie. Ihr musikalischer Leiter Hubert Fielenbach – der mit der Pleite beim WM-Hochwurf – ist mit seinen bombastischen Stimmungsmachern nun auch schon 13 Jahre in Weidenthal am Start und sie boten wieder einmal eine klasse Unterhaltung.
Für das grandiose Abschlussfeuerwerk sorgten auch dieses Jahr wieder Ralph Rosenthal und sein Team. Viele Besucher harrten noch aus um dieses einmalige Spektakel nicht zu versäumen. Und als DJ „Rossi“ sorgte dann der Feuerwerker auch am späten Abend noch für überschäumende Stimmung bei der auch schon traditionellen „Knut-Party“ in der „Wacker“-Halle.
Feuermacher Reiner Nabinger hatte dieses Jahr nicht ganz so viel zu tun wie in den Vorjahren. Etwa 60 ausgediente Weihnachtsbäume wurden den Flammen übergeben. Und jeder Gast, der seinen Baum zum Verbrennen mit brachte, erhielt wie immer bei diesen Anlässen einen Glühwein „fer umme“.
Der veranstaltende Weidenthaler Fußball-Club bedankt sich bei allen Helfern und Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen für den reibungslosen Ablauf dieser einzigartigen Veranstaltung. Danke auch den vielen Besuchern, die auch weite Anreisen nicht scheuten. Und ein ganz besonderes Dankeschön auch an die vielen Medien, die mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit erst das Fest zu dem machten, was es heute ist. Man sieht sich wieder, zum 16. Weidenthaler Knutfest und der 12. Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen, im kommenden Jahr, am 8. Januar an gleicher Stelle.
Und vielleicht ist dann ja die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen eine Olympische Disziplin. Die Verantwortlichen wollen jedenfalls einen entsprechenden Antrag beim IOC in Lausanne stellen. Mal sehen was dessen Vorsitzender Dr. Thomas Bach dazu sagen wird. Ob dies dann Winterspiele oder Sommerspiele sein werden, das ist den Weidenthalern egal.