Kaiserslautern – Wer sich aufgrund der niedrigen Temperaturen aufs Glatteis wagt, geht nicht nur das Risiko eines Sturzes ein.
Gerade auf zugefrorenen Gewässeroberflächen besteht derzeit eine akute Einbruchgefahr. Die Eisschichten sind nicht durchgängig tragfähig und ein Betreten daher verboten.
Um dennoch jederzeit im Fall eines Durchbruches durch eine Eisdecke dem Verunglückten auf schnellstem Wege die lebensrettende Hilfe zukommen zu lassen, fand gestern eine Eisrettungsübung der Feuerwehr Kaiserslautern am Vogelwoog statt. Die 16 Übungsteilnehmer lernten, dass gerade der Faktor Zeit entscheidend ist bei einer Eisrettung. Ein schneller und reibungsloser Ablauf bei der Bergung ist daher überlebenswichtig, denn das eiskalte Wasser direkt unterhalb der Eisdecke entzieht dem Körper sehr schnell die Wärme, nämlich 27 Mal schneller als an der Luft. Binnen 15 Minuten kann eine Unterkühlung lebensbedrohliche Auswirkungen haben.
„Bei der Eisrettungsübung, die wir je nach Witterung regelmäßig durchzuführen versuchen, wird der Fall eines Einbruches durch die Eisfläche auf dem Gewässer nachgeahmt. Die eingebrochene und zu rettende Person ist natürlich gegen die Kälte und das Wasser mit einem speziellen Anzug geschützt und mit einer Leine vom Ufer aus gesichert“,
erklärt Michael Ufer, stellvertretender Leiter des Referats Feuerwehr und Katastrophenschutz.
Um nicht selbst ebenfalls ins Eis einzubrechen, müssen die Retter ihr Körpergewicht auf eine möglichst große Fläche verteilen. Bei der verunglückten Person angekommen, wird diese beispielsweise auf ein Leiterteil, das als Hilfsmittel auf die Eisfläche gelegt wird, und auf dieser zum rettenden Ufer gezogen. Geübt wurde die Eisrettung darüber hinaus auch mit der Schleifkorbtrage und über die Drehleiter, um die unterschiedlichen Möglichkeiten für eine schnellstmögliche Rettung zu demonstrieren.