Neustadt: „verführt. verleitet. verheizt“ – Veranstaltungen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar

Schulhof in der Ostschule 1933 (Quelle: Stadtarchiv)
Schulhof in der Ostschule 1933 (Quelle: Stadtarchiv)

Neustadt an der Weinstraße – Seit einigen Jahren wird am 27. Januar auch in Neustadt an der Weinstraße an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Die Initiative für diesen Tag geht auf den kürzlich verstorbenen Bundespräsidenten Roman Herzog zurück, der ihn 1996 ins Leben gerufen hat. Am 27. Januar 1945 hatte die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz befreit.

Die diesjährige öffentliche Gedenkfeier am Freitag, 27. Januar 2017, 18 Uhr, in der Neustadter Stiftskirche steht unter dem Motto „verführt. verleitet. verheizt“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Schicksale von Kindern und Jugendlichen in der NS-Zeit. Die Gestaltung liegt in den Händen von Neustadter Schülern, Oberbürgermeister Hans Georg Löffler und Bezirkskantor Simon Reichert. Veranstalter sind die Gedenkstätte für NS-Opfer, Neustadter Kirchen sowie die Stadt Neustadt an der Weinstraße

Begleitet wird dieser Termin von einigen Veranstaltungen. So wird am Montag, 30. Januar, 16 Uhr, die Wanderausstellung „…und sie werden nicht mehr frei – Jugend im Nationalsozialismus“ eröffnet. Sie ist bis 14. Februar in der Stadtbücherei zu sehen. Die Ausstellung zeigt, welchen Einfluss der Nationalsozialismus auf Kinder und Jugendliche nahm. Die Ausstellung ist eine Leihgabe des Historischen Centrums der Stadt Hagen. Der Eintritt ist frei. Schulklassen können sich unter 06321/484130 anmelden.

Das Roxy-Kino zeigt am Montag, 6. Februar, 17.30 und 20 Uhr, den Film „Nebel im August“. Der Film, der auf einer wahren Geschichte aus dem Jahre 1944 basiert, greift mit der Euthanasie an Kindern ein lange verdrängtes dunkles Kapitel deutscher Geschichte auf. Es gilt ein ermäßigter Eintritt.

Im ehemaligen Gestapo-Gebäude in der Konrad-Adenauer-Straße 10 steht am Montag, 13. Februar, 19 Uhr, der Vortrag „Dass ich durch mein Verhalten die Kriegswirtschaft sabotiert habe, war mir nicht bewusst!“ auf dem Programm. Inhaltlich geht es um Jugend und Gestapo im Krieg. Referenten sind Miriam Breß und Jeremias Fuchs von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.

Weitere Informationen bei eberhard.dittus@evkirchepfalz.de oder unter www.gedenkstaette-neustadt.de.