Landau – Der bisherige Streichelzoo des Zoo Landau in der Pfalz wurde 1979, damals finanziert durch den Freundeskreis des Landauer Tiergartens e.V., gestaltet. Er beheimatet seither Westafrikanische Zwergziegen und Zwergschafe sowie ein separates Gehege für Kaninchen.
„Auch wenn der Streichelzoo seither in sehr funktioneller Art und Weise als beliebter Ort zur direkten Begegnung zwischen Tier und Mensch bis zur heutigen Zeit im Zoo Landau fungiert hat, so entspricht er aus heutiger gestalterischer und zoopädagogischer Sicht in vieler Hinsicht nicht mehr den notwendigen Anforderungen,“
sagte Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel im Zuge des offiziellen Spatenstichs am 24.02.2016. Das damals erstellte Stallgebäude aus Holz, große Teile der Umzäunung sowie der gepflasterten Bereiche sind inzwischen dringend sanierungsbedürftig.
Wie auch der amtierende Vorsitzende des Landauer Zoo-Freundeskreises San.-Rat. Dr. Helmuth Back zu berichten weiß, stellt der Streichelzoo nun über Jahrzehnte einen besonders wichtigen und beliebten Anziehungspunkt vor allem für Familien mit Kindern im Zoo Landau dar.
„Es ist ein Ort zum Wohlfühlen, an dem die Empathie der Kinder für das Mitgeschöpf Tier besonders gefördert wird“, bemerkt Back.
Dies sei auch ein Grund, warum sich der Freundeskreis des Landauer Tiergartens e.V. mit einem 30%-Anteil an der Finanzierung des mit gesamt knapp 225.000 € veranschlagten Projekts beteiligt.
Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch freut sich, dass mit dem neuen Streichelzoo im Stil eines älteren Pfälzer Gehöfts einer oft feststellbaren Entfremdung vieler Kinder zur lebenden Kreatur, insbesondere auch in Bezug auf sogenannte „Nutztiere“, entgegen gewirkt wird. „Unser besonderer Dank gilt hier auch für die 60% Landesförderung, die den Eigenanteil der Stadt Landau an der Finanzierung insgesamt auf 10% reduziert“, zeigt sich Hirsch erfreut. Diese Restkosten werden durch Einnahmen aus dem sog. „Baucent“ getragen, der von den Zoo-Eintrittsgeldern zweckgebunden abgeführt wird.
Der Streichelzoo wird weiter ein sehr wichtiges Element in der täglichen Arbeit der Zooschule Landau sein, ist er doch ein Ort wo der direkte Kind-Tier-Kontakt auch im Rahmen des ausgezeichneten zoopädagogischen Programms der Zooschule Landau besonders intensiv möglich ist. Die geplante Ausstellung einstmals oder auch zum Teil noch heute gebräuchlicher Acker- und Handwerksgeräte im Bereich des Streichelzoos soll die Neugier bei den Kindern wecken und diese zu Fragen und Diskussionen anregen. Der neue Rahmen ermöglicht auch durch geplante Schautafeln zusätzliche Informationen an die Besucher des Streichelzoos zu vermitteln. Neben der Fortführung der bisherigen Haltung der als bedrohte Haustierrasse geltenden Ouessant-Zwergschafe, werden ein Kaninchengehege und ein kleiner Hühnerhof die zukünftige Haltung und Präsentation entsprechender regionaler oder bedrohter Kaninchen- und Geflügelrassen ermöglichen. Auch eine Familie von Minischweinen, die bisher ausschließlich für Nutzer der Zooschule in einem nicht öffentlich zugänglichen Bereich erlebbar war, kann dann durch ein erweitertes Gehege allen Zoobesuchern am Streichelzoo zugänglich gemacht werden. Als eine zusätzliche Attraktion und Abwechslung sollen Tisch- und Bankkombinationen als Picknick, Warte- bzw. Erholungsbereich verbunden mit einigen Spielgeräten wie z.B. ein bekletterbarer Traktor o.ä. dienen. Wichtig wird auch aus hygienischen Gründen die bisher am Streichelzoo nicht unmittelbar vorhandene Einrichtung einer Handwaschgelegenheit sowie eine barrierefreie Zufahrt u.a. für Rollstuhlfahrer zum Streichelzoobereich.