Karlsruhe – Es ist ein guter Brauch des Deutschen Kanu-Verbands (DKV), seinen Saisonauftakt mit einem Langlauf-Trainingslager in St. Moritz/Engadin zu beginnen und doch ist es 2017 ein Neuanfang. Nach jeder Olympiasaison werden die Karten bei den Kanu-Rennsportlern neu gemischt, etablierte Leistungsträger treten oft etwas kürzer und haben ihr Augenmerk auf ihr Studium oder die Berufsausbildung gerichtet. Das gibt den Nachwuchstalenten die Chance die Lücke zu den „Großen“ zu verkürzen.
Gemeinsam mit dem DKV Chefbundestrainer Nachwuchs, Detlef Hofmann, sowie Canadier-
Olympiasieger und DKV-Trainer Gunar Kirchbach ackerten 14 Athleten des U23 C-Kaders zehn Tage lang in 1.800 Meter Höhe auf den Langlaufskiern. Mit von der Partie waren auch die beiden Karlsruher Hoffnungen Carola Schmidt, letztjährige U23-Europameisterin im Zweierkajak über 1.000m und der fünftplatzierte der Junioren-Weltmeisterschaften im Viererkajak, Jan Bechtold.
Beide Nachwuchshoffnungen der Rheinbrüder Karlsruhe zogen ein positives Fazit, awenngleich der 18-jährige Knielinger einen Tag mit leichtem Fieber pausieren musste und zu Beginn des Trainingslagers nur Kunstschnee vorhanden war. Bechtold der sich in diesem Jahr vor allem im Kraftbereich weiter entwickeln möchte und gewohnt trainingsfleißig an sein Ziel, das Erreichen eines Platzes im U23-Europameisterschaftsteam heran geht, war vom Trainingslager angetan und erschöpft zugleich: „Das Trainingslager war nach meiner Ansicht absolut lohnend und förderlich. Wir waren insgesamt eine super Truppe, Trainer wie Sportler, und konnten unser Training in gutem Umfang durchziehen, so dass der
Konditionslehrgang in Kombination mit dem Training in der Höhe sehr gut war.“ Die Chancen auf einen begehrten Nationalmannschaftsplatz sieht Bechtold realistisch schwierig: „ Selbstverständlich ist es im ersten Jahr im Herrenbereich schwer, wenn du gegen einen Max Hoff oder Markus Groß auf der Qualifikation ran musst. Aber ich werde mein Bestes geben, wenn alles stimmt und noch dazu das nötige bisschen Glück dabei ist, ist vielleicht was Richtung B-Mannschaft drin.“
Zu einer ähnliche Quintessenz was das Konditionstrainingslager, als auch die Saisonziele angeht, kam auch Vereinskollegin Carola Schmidt nach der Rückkehr aus St. Moritz: „Ich fand das Trainingslager sehr schön. Die Stimmung im Team war gut und entspannt. Wir haben sehr viel trainiert aber auch allerhand zusammen unternommen.“ Die angehende Bundespolizistin möchte sich mit konkreten Zielen nicht unter Druck setzen, strebt aber auch 2017 einen internationalen Start an.
Nach so viel guter Stimmung und motivierendem Auftreten bei den Athleten, stand der verantwortliche Trainer ebenfalls mit einem positivem Fazit parat: „Ich reise schon so viele Jahre nach St. Moritz und genieße jedes Mal diesen Trainingsauftakt. Die Truppe hat super mitgezogen und außer ein paar kleinen „Wehwehchen“ hatten wir absolut Glück und keine Ausfälle zu verschmerzen.“ Hofmann freut sich auf das nächste Trainingslager in Kienbaum und Sabaudia (Italien), wo er erneut eine Auswahlmannschaft der U23 um sich schart, um die Saisonvorbereitung und damit den Angriff auf die Elite weiter vorzubereiten.