Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Freizeitbad Mainzer Straße ist wieder geöffnet
Das Freizeitbad Mainzer Straße ist ab Dienstag, 24. Januar 2017, wieder geöffnet. Das Bad musste am Wochenende aufgrund von erhöhten Bakterienwerten im Wasser den Betrieb vorübergehend einstellen.
„Die Gesundheit der Badegäste steht an erster Stelle“, so der Leiter des Bäderbetriebs „mattiaqua“, Thomas Baum. Die Verunreinigungen waren bei einer der regelmäßigen Wasserprobeentnahmen entdeckt worden. „Nachdem uns das unabhängige Labor über die auffälligen Befunde informiert hatte, haben wir in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt sofort mit den Gegenmaßnahmen begonnen“, so Baum.
Der Keim „Pseudomonas“ sei mit Filterspülungen und Chlorzugaben in erhöhter Konzentration bekämpft worden. „Danach wurden erneut Proben gezogen, deren Ergebnisse dem Gesundheitsamt zur Bewertung vorgelegt wurden. Diese Werte liegen nun wieder bei null, dies bedeutet, dass einer Wiederinbetriebnahme des Freizeitbades, in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, nichts mehr im Wege steht“, sagt der Betriebsleiter.
Im Nachhinein sei nicht zu klären, ob den erhöhten Werten ein Messfehler zugrunde lag. Die sofortige starke Chlorung in der Nacht von Freitag auf Samstag habe den gewünschten Erfolg gebracht. „Vermutungen zur Ursache wären rein spekulativ, zumal es in den vergangenen Jahren bei den regelmäßigen Wasserproben nie Beanstandungen gab“, betont Baum.
Informationen zum Freizeitbad Mainzer Straße gibt es an der Kasse des Bades, unter der Telefonnummer (0611) 318041 oder unter www.wiesbaden.de/mattiaqua.
Nutzung Wilhelmstraße 1: Abschluss des Bürgerbeteiligungsverfahrens
Oberbürgermeister Sven Gerich lädt zur öffentlichen Abschlussveranstaltung zum Bürgerbeteiligungsverfahren „Nutzung des Grundstücks Wilhelmstraße 1“ am Samstag, 28. Januar, von 11 bis 14 Uhr in das Rathaus ein. Die Empfehlung der Arbeitsgruppe wird vorgestellt.
Um das seit Jahren brach liegende Grundstück in der Wilhelmstraße 1 einer sinnvollen Nutzung zuzuführen, wurde in den vergangenen Monaten ein Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt. Bei der Auftaktveranstaltung am 30. September letzten Jahres wurden verschiedene Ideen vorgestellt und Kriterien zu deren Bewertung gesammelt. Eine Arbeitsgruppe aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung hat sich in den vergangenen Monaten intensiv in öffentlichen Veranstaltungen mit den Kriterien auseinandergesetzt, die Vorschläge bewertet und eine Empfehlung erarbeitet. Nach dem letzten Workshop im Dezember wurde bereits berichtet, dass sich die Arbeitsgruppe für eine Nutzung des Grundstücks als Museumsstandort für ein Kunstmuseum des Mäzens Ernst ausgesprochen hat. Im Rahmen der Abschlusspräsentation wird diese Empfehlung durch einen Vertreter der Idee, Manocheher Seyed Mortazavi, präsentiert und erläutert.
Und es wird auch Gelegenheit geben, die anderen Nutzungsvorschläge kennenzulernen, die von den Verfahrensbeteiligten ebenfalls als wichtig eingestuft wurden, wenn auch nicht für das Grundstück am Eingang der Wilhelmstraße. Die Ideengeber stehen zur Verfügung und würden sich über Unterstützung ihrer Projektvorschläge und Ideen für Alternativstandorte freuen.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden will Bürgerinnen und Bürgern mehr Mitwirkung an den Projekten zur Stadtentwicklung ermöglichen. Im Jahr 2015 wurden die „Leitlinien für Bürgerbeteiligung“ erarbeitet und im Juli 2016 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die Frage der Bebauung des städtischen Filetgrundstücks Wilhelmstraße 1 ist eines der ersten Verfahren, bei dem die Leitlinien Anwendung finden. Die Beteiligungskultur in Wiesbaden steht damit am Anfang eines Lernprozesses. Deshalb werden die Beteiligten im Rahmen der Abschlussveranstaltung gebeten, über ihre Erfahrungen und Einschätzungen zum Beteiligungsprozess zu berichten. Auch Oberbürgermeister Gerich wird ein Fazit zu einem der ersten Beteiligungsprozesse in Wiesbaden ziehen und die nächsten Schritte erläutern.
Fällung einer Buche auf dem Nordfriedhof
Wie das Grünflächenamt mitteilt, muss in dieser Woche auf dem Nordfriedhof die große Buche im Eingangsbereich gegenüber der Verwaltung gefällt werden. Der Baum wird schon seit Jahren vom Grünflächenamt regelmäßig wegen seiner nachlassenden Vitalität untersucht. Er sei inzwischen vom Brandkrustenpilz befallen und in seiner Standsicherheit gefährdet.
Villa Clementine: Katja Lange-Müller liest aus „Drehtür“
Die renommierte Schriftstellerin Katja Lange-Müller ist am Mittwoch, 1. Februar, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, in Wiesbaden zu Gast und liest aus ihrem für den Deutschen Buchpreis 2016 nominierten Roman „Drehtür“. Im Gespräch mit Marita Hübinger vom ZDF berichtet sie über die Hintergründe des Romans, der das Phänomen des Helfersyndroms beleuchtet.
In ihrem gewohnt lakonischen Ton, bei dem einem das Lachen oft im Halse stecken bleibt, erzählt Katja Lange-Müller in einzelnen Episoden vom Helfen und davon, was es mit den Menschen macht. Sie erzählt vom Helfen, das gut gemeint ist und doch eher das Gegenteil bewirkt und vom Helfen, das zu einer Art Sucht werden kann, dem Anderen aufgezwungen wird, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Manchem dürfte die Hauptfigur des Romans bereits aus Lange-Müllers Erzählband „Die Enten, die Frauen und die Wahrheit“ bekannt sein: Asta Arnold. Viele Jahre sind vergangen, seitdem der Leser ihr am Strand von Nicaragua begegnet ist. Nach langer Zeit im Dienst internationaler Hilfsorganisationen wurde sie nun in den sogenannten „Lebensabend“ entlassen – ohne dies selbst du wollen. Wie eine Gestrandete ohne wirkliche Heimat und vor allem ohne wirkliche Aufgabe steht sie am Münchner Flughafen an einer Drehtür. Sie kann weder vor noch zurück und so steht sie dort und beobachtet ihre Mitmenschen. Der Blick in deren Gesichter ruft Erinnerungen an einstige Weggefährten wach und mit jeder Zigarette taucht Asta tiefer in ihre Vergangenheit ein.
Katja Lange-Müller wurde 1951 in Berlin-Lichtenberg geboren. Sie absolvierte eine Schriftsetzerlehre und arbeitete einige Jahre bei der Berliner Zeitung. Anschließend war sie als pflegerische Hilfskraft unter anderem auf geschlossenen psychiatrischen Frauenstationen der Berliner Charité tätig. Von 1979 bis 1982 studierte sie am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Darauf folgte ein Studienaufenthalt in der Mongolischen Volksrepublik. 1984 siedelte sie nach Westberlin über. Zu ihren Werken zählen „Böse Schafe“, „Die Letzten“ und der Erzählband „Die Enten, die Frauen und die Wahrheit“. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und den Kleist-Preis. 1991 war sie Gastgeberin der Wiesbadener Literaturtage.
Karten zum Preis von acht, ermäßigt sieben Euro, zuzüglich Vorverkaufsgebühr, gibt es bei: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808; Online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. An der Abendkasse kosten die Karten zwölf, ermäßigt elf Euro.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.
Arnold Stadler liest in der Villa Clementine aus „Rauschzeit“
Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Arnold Stadler liest am Donnerstag, 2. Februar, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, aus seinem Roman „Rauschzeit“, in dem er mit leichter Hand die großen Fragen nach dem Leben und der Liebe stellt. Die Lesung wird von dem freien Literaturkritiker Christoph Schröder moderiert.
Lange erwartet war der neue Roman des renommierten Schriftstellers Arnold Stadler und als er erschien, wurde er gleich für den Deutschen Buchpreis 2016 nominiert. In seinem unverwechselbaren Ton zwischen Heiterkeit und Melancholie, Ironie und Bitterkeit, erzählt Stadler in „Rauschzeit“ die Geschichte eines Paares. Dessen Zeit des Rauschs und der Euphorie liegt bereits längere Zeit zurück – man hat sich eingerichtet in der Liebe nach fünfzehnjähriger Ehe. Beschrieben werden nun zwei aufeinanderfolgende Tage im Leben von Alain und Mausi. Er befindet sich in Köln auf einem Übersetzerkongress, wo er auch eine alte große Liebe wiedertrifft. Sie ist in Berlin, wo sie am Abend mit einem blonden Dänen in die Oper geht und sich verliebt. Verwoben mit diesen zwei Tagen sind Erinnerungen, die weit zurück liegen und das damals noch wilde Leben der Wohngemeinschaft mit Elfi, Justus, Inge, Toby und Babette in Freiburg und deren gemeinsamen Urlaub an der Atlantikküste beschreiben. Mit zahlreichen literarischen und musikalischen Anspielungen gespickt und in einer höchst melodischen Sprache geschrieben, stellt der Roman auch an den Leser die Frage nach dem Umgang mit dem Wechselspiel aus Nähe und Distanz, das die Liebe im Alltag prägt.
Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren. Er studierte katholische Theologie in München, Rom und Freiburg, anschließend Literaturwissenschaft in Freiburg, Bonn und Köln. Er lebt seit dem Jahr 2000 in Sallahn/Wendland und, vom ersten Tag an, in seinem Elternhaus, einem Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert, in Rast über Meßkirch. Arnold Stadler erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter der Georg-Büchner-Preis und der Kleist-Preis. Zuletzt erschienen „Komm, gehen wir“, „Salvatore“, „Einmal auf der Welt. Und dann so“ und „New York machen wir das nächste Mal“.
Karten zum Preis von acht, ermäßigt sieben Euro, zuzüglich Vorverkaufsgebühr, gibt es bei: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808; Online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. An der Abendkasse kosten die Karten zwölf, ermäßigt elf Euro.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.
„Homonale“ im Caligari: „Die Mitte der Welt“
Am Sonntag, 29. Januar, präsentiert das schwul-lesbische Filmfest „Homonale“ zum Filmfrühstück in der Wiesbadener Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, „Die Mitte der Welt“. Das Frühstück startet um 11 Uhr, der Film beginnt um 12 Uhr.
Zu Gast ist der Regisseur Jakob M. Erwa, der für seinen bereits mehrfach prämierten Film am vergangenen Freitag mit dem Bayerischen Filmpreis für den besten Nachwuchsregisseur ausgezeichnet wurde. Im Anschluss an die Vorführung findet ein Filmgespräch statt.
„Die Mitte der Welt“ basiert auf dem Bestseller von Andreas Steinhöfel. Jakob M. Erwa inszenierte eine komplexe Familiengeschichte aus Sicht des 17-jährigen Phil. Der Film thematisiert das Leben des Jugendlichen zwischen erster großer Liebe, Neid, Eifersucht und Geheimniskrämerei: Phil lebt mit seiner Schwester und seiner unkonventionellen Mutter in einem Vorort. Die Menschen in ihrem Umfeld betrachten die kleine Familie allenfalls mit Skepsis. Dank seines ausgeglichenen Gemüts und seiner besten Freundin Kat wird Phil von allen äußeren Umständen kaum berührt. Doch die Situation ändert sich grundlegend, als Nicholas in die Klasse von Phil kommt und die beiden Jungen sich auf eine leidenschaftliche Affäre einlassen. Leider ist Nicholas unbeständig und Kat eifersüchtig. Die Situation bringt Phils Gefühlswelt vollkommen aus dem Gleichgewicht, sodass er seine „Mitte der Welt“ zu verlieren droht.
Das queere Filmfest „Homonale“, findet vom 27. bis 30. Januar zum 17. Mal im Caligari statt und präsentiert insgesamt zwölf Filme. Das komplette Programm ist unter www.homonale-wiesbaden.de zu finden.
Eintrittskarten für den Film zu sechs, ermäßigt fünf Euro, inklusive Frühstück zu 14 Euro, gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse.