Kaiserslautern: Pilotprojekt „Integration findet Stadt“ beginnt

Vorbildcharakter

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Oberbürgermeister Weichel betonte in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung von Migration und Integration für die Stadtentwicklung. (Foto: Stadtverwaltung Kaiserslautern)

Kaiserslautern – Das Stadtentwicklungsprojekt „Integration findet Stadt – Im Dialog zum Erfolg“ ist gestern offiziell gestartet.

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung wurden Ziele und Ablauf des drei Jahre dauernden Projekts der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Rund 60 Personen, darunter zahlreiche Vertreter relevanter Institutionen und Organisationen, waren der Einladung in die Stadtmission gefolgt.

Das Projekt, das die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Lehrgebiet Stadtsoziologie der TU Kaiserslautern und der FIRU mbH durchführt, war im vergangenen September vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter zahlreichen Bewerbungen als eines von zehn Pilotprojekten der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes ausgewählt worden. Mit dem Projekt soll die Fortschreibung des schon weitgehend und erfolgreich umgesetzten Integrationskonzepts aus dem Jahr 2013 starten.

„Deutschlandweit wird man auf Kaiserslautern schauen können und auch von uns lernen können“,

freute sich Oberbürgermeister Klaus Weichel über den Startschuss. Migration und Integration seien die entscheidenden Faktoren der Stadtentwicklung, stellte das Stadtoberhaupt in seiner Eröffnungsrede heraus.

„Städte wachsen durch Zuzug. Sie wachsen durch Migration. Ohne den Zuzug und damit ohne die Bereicherung durch andere Kulturen gäbe es kein Kaiserslautern, wie wir das heute kennen – und wie wir es schätzen.“

Weichel zog eine positive Bilanz zum bestehenden Integrationskonzept, seit Verabschiedung im Jahre 2013 habe man 26 Maßnahmen, die insgesamt 126.000 Euro gekostet haben, umsetzen können.

„Es basiert jedoch auf den Verhältnissen von 2012. Deshalb ist eine Anpassung an die aktuellen Herausforderungen nun erforderlich“,

so Weichel. Das Projekt biete dazu die ideale Chance.

„Wir wollen unsere Arbeit aber nicht auf eine einfache Fortschreibung des Integrationskonzeptes beschränken. Das bewilligte Pilotprojekt der nationalen Stadtentwicklungspolitik geht weit darüber hinaus.“

Den Ablauf sowie die Hintergründe von „Integration findet Stadt“ erläuterten sodann Kirsten Janson von der FIRU mbh und Prof. Annette Spellerberg vom Lehrgebiet Stadtsoziologie der TU. Man beginne nun, so Janson, in einem ersten Schritt mit einer soziodemografischen Bestandsaufnahme in den einzelnen Quartieren.

„Die Fragen lauten: Wer wohnt wo und mit welchem Hintergrund?“,

erläuterte Janson den Ansatz der Untersuchung. Durch neue Methoden, wie zum Beispiel spontane Gespräche an beliebten Treffpunkten, werde eine stärkere Beteiligung der Hauptzielgruppen in ihrem gewohnten Umfeld angestrebt. Das Ziel: milieu- und quartiersbezogen spezifische Handlungsbedarfe erfassen. Dabei wolle man sich keinesfalls auf eine bestimmte Gruppe konzentrieren.

„Es ist unser Anliegen, alle Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen“,

so die Raum- und Umweltplanerin.