Wiesbaden – Das Netzwerk der Literaturhäuser – dem auch das Literaturhaus Villa Clementine angehört – verleiht den Preis der Literaturhäuser 2017 der Autorin und Übersetzerin Terézia Mora. Am Mittwoch, 26. April, liest sie um 19.30 Uhr in diesem Rahmen im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, aus ihrem aktuellen Erzählband „Die Liebe unter Aliens“.
Die 1971 in Ungarn geborene und heute in Berlin lebende Terézia Mora hat bislang ein Werk vorgelegt, das fraglos zum Aufregendsten und stilistisch Verblüffendsten gehört, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu bieten hat. In ihren – fast alle im Luchterhand Literaturverlag erschienenen – Büchern von „Seltsame Materie“ (1999) über „Alle Tage“ (2004) und den mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman „Das Ungeheuer“ (2013) bis hin zu ihren jüngsten Erzählungen „Die Liebe unter Aliens“ (2016) entwickelt sie unverwechselbare Sprach- und Erzählformen, die den Stoffen ihrer Texte einen individuellen, adäquaten Ton verleihen. Bestechend sicher wechselt sie die Register, verirrt sich nie im Wald der Metaphern und variiert den Rhythmus ihrer Sätze meisterhaft. Ihre Prosa, die oftmals in die Lebenssphären von Außenseiterfiguren hineintaucht und so die scheinbar eindeutige Bestimmung von Normalität hinterfragt, bildet auf unterschwellige Weise ab, was unsere Gesellschaft insgeheim erschüttert. Terézia Mora, die auch als Übersetzerin aus dem Ungarischen, vor allem der Werke Péter Esterházys, hervorgetreten ist, versteht es zudem, ihre Prosa auf beeindruckende, lange nachhallende Weise vorzutragen. Abende mit Terézia Mora schenken ihren Zuhörern unvergessliche Erfahrungen.
Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Terézia Mora als eine Autorin, die sich in innovativer Form mit Sprache und Literatur auseinandersetzt und das Publikum in besonders gelungener Weise für diese zu gewinnen weiß. Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014), Nicolas Mahler (2015) und Ulf Stolterfoht (2016).
Der Preis wird am 23. März um 19.30 Uhr im Rahmen einer Veranstaltung im Literaturhaus Leipzig verliehen. Er besteht aus einer Lesereise durch die im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit 15.000 Euro dotiert. Terézia Mora wird vom 30. März bis zum 22. Juni zu Leseabenden durch die Literaturhaus-Städte reisen.
Termine sind:
- 24. März, 16.30 Uhr, Blaues Sofa, Glashalle, Leipziger Buchmesse, Vorstellung der Preisträgerin;
- 25. März, 11 Uhr, ARTE-Stand, Glashalle, Buchmesse Leipzig, die Preisträgerin im Gespräch mit Rainer Moritz, Literaturhaus Hamburg;
- 30. März, 20 Uhr, Literarisches Zentrum Göttingen;
- 25. April, 19.30 Uhr, Literaturhaus Köln;
- 26. April, 19.30 Uhr, Literaturhaus Wiesbaden;
- 9. Mai, 19.30 Uhr, Literaturhaus Hamburg;
- 10. Mai, 19 Uhr, Literaturhaus Basel;
- 11. Mai, 20 Uhr, Literaturhaus Stuttgart;
- 22. Mai, 20 Uhr, Literaturhaus Rostock;
- 23. Mai, 20 Uhr, Literaturhaus Berlin in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin;
- 21. Juni, 19.30 Uhr, Literaturhaus Zürich;
- 22. Juni, 20 Uhr, Literaturhaus Salzburg.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.literaturhaus.net und www.wiesbaden.de/literaturhaus.