Kreis Bergstraße Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Südhessischen Klinikverbundes wurde gestern mit Verwunderung und Enttäuschung aufgenommen. Landrat Christian Engelhardt rät trotz aufgebrachter Gemüter und der großen Enttäuschung über die Art und Weise der Kommunikation einen kühlen Kopf zu bewahren und den Blick in die Zukunft zu richten.
„Zuerst müssen wir abwarten, wie das Insolvenzgericht entscheidet. Da sich die UMM bisher leider nicht als verlässlicher und guter Partner gezeigt hat, eröffnet sich mit dem Insolvenzverfahren die Möglichkeit, mit einem neutralen Sachverwalter zu verhandeln. Jetzt gilt es, Lösungen im Sinne der Mitarbeiter zu finden und die medizinische Versorgung sicherzustellen“, so Engelhardt.
Noch bei Gesprächen des Runden Tisches in der letzten Wochen, an dem auch Vertreter der UMM teilnahmen, wurden keinerlei Hinweise oder Andeutungen auf ein bevorstehendes Insolvenzverfahren von Seiten der UMM geäußert.
Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens bedeutet nicht die Schließung der drei Häuser und hat keinerlei Auswirkungen auf die medizinische Notfallversorgung.
„Dass wir die medizinische Versorgung sicherstellen können, haben wir bereits im Dezember vergangenen Jahres gezeigt, als ein kurzfristiger Wegfall von OP-Kapazitäten aufgrund der Sterilisation der OP-Bestecke in Mannheim vorgenommen wurde. Hier stehen wir im engen Kontakt mit dem Universitätsklinikum Heidelberg als Mehrheitsgesellschafter des Kreiskrankenhauses Heppenheim und sind exzellent aufgestellt“, versichert Engelhardt.
„Der Insolvenzantrag bedeutet nicht, dass wir nicht weiter an einem Konzept für die ärztliche Versorgung im Odenwaldteil des Kreises arbeiten. Wir möchten, dass im ländlichen Raum die ärztliche Versorgung langfristig auf stabilen Füßen steht. Auch bezüglich des Heilig-Geist-Hospitals sind wir an verschiedenen Überlegungen beteiligt. Der Landkreis weiß um seine Verantwortung für die Notfallversorgung und nimmt diesen Auftrag sehr ernst. In jeder Region unseres Landkreises muss man sich darauf verlassen können, dass einem im Notfall professionell und schnell geholfen wird. Selbstverständlich sind wir als Landkreis auch bereit, Investitionen zu tätigen, wenn uns ein nachhaltiges, wirtschaftliches und tragfähiges Konzept für die medizinische Versorgung der Menschen im ländlichen Raum und der Region vorliegt“, so Engelhardt abschließend.