Heidelberg: Blick in die Zukunft der Altersmedizin in Heidelberg

(v.l.): Prof. Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg; Dr. Claudia Fremder, Geschäftsführerin AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG; Prof. Dr. Jürgen M. Bauer, Professor für Geriatrie der Medizinischen Fakultät Heidelberg und Ärztlicher Direktor des AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG; Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der AGAPLESION gAG; Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg und Prof. Dr. Wolfgang Herzog, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg. (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)
(v.l.): Prof. Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg; Dr. Claudia Fremder, Geschäftsführerin AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG; Prof. Dr. Jürgen M. Bauer, Professor für Geriatrie der Medizinischen Fakultät Heidelberg und Ärztlicher Direktor des AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG; Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der AGAPLESION gAG; Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg und Prof. Dr. Wolfgang Herzog, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg. (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)

Heidelberg – „Eine sinnvolle Therapie im hohen Alter erlaubt keine Pauschalisierung. Die Entscheidung, welche Therapie hilfreich ist, muss immer im Hinblick auf die Lebenssituation und die Lebensziele des Patienten getroffen werden. Daran richten sich auch unsere Forschungsprojekte aus“, so Professor Dr. Jürgen M. Bauer bei einem Pressegespräch am 31. Januar 2017. Bauer besetzt seit dem Wintersemester 2016/17 den neu geschaffenen Lehrstuhl für Geriatrie an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, der von der Robert Bosch Stiftung über fünf Jahre mit einer Anschubfinanzierung von 1,25 Millionen Euro gefördert wird. Gleichzeitig ist er neuer Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Akutgeriatrie des AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG – eine optimale Verknüpfung von Krankenversorgung betagter Menschen mit universitärer Forschung.

„Wir freuen uns, dass wir das Portfolio der Medizinischen Fakultät Heidelberg um das in einer alternden Gesellschaft unverzichtbare Fach der Geriatrie ergänzen können und den Lehrstuhl mit so einem renommierten Kollegen und Altersmediziner besetzen konnten“, sagte der Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg, Professor Dr. Wolfgang Herzog. „Die langjährige Kooperation zwischen Universitätsklinikum und

AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS bietet einer modernen geriatrischen Lehre und Forschung in Heidelberg hervorragende Startbedingungen.“ Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg betonte, wie wichtig auf diesem Entwicklungsschritt die Unterstützung der Robert Bosch Stiftung gewesen sei: „Sehr erfreut hat uns, dass wir die Robert Bosch Stiftung von unserem zukunftstragenden Vorhabens begeistern konnten und danken der Stiftung für ihr Engagement. Für unser Haus ist dies ein weiterer Schritt in Richtung partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Häusern der Umgebung und eine qualitätssteigernde Entwicklung.“

Große Entwicklung für AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG

„Das AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG betreibt seit 1979 Geriatrie und war somit eine der ersten Geriatrischen Fachkliniken Deutschlands. Dadurch, dass wir Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg sind und die Aufgaben des Geriatrischen Zentrums am Klinikum der Universität Heidelberg wahrnehmen, besteht seit Jahren eine enge Kooperation. Durch den neugeschaffenen Lehrstuhl für Geriatrie, dessen Inhaber auch Ärztlicher Direktor des Geriatrischen Zentrums ist, werden unsere hochbetagten Patienten durch die noch engere Verzahnung mit der Universität zukünftig von einer geriatrischen Versorgung auf universitärem Niveau profitieren“, erklärte Dr. Claudia Fremder, Geschäftsführerin AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG.

Die wesentlichen Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu einer exzellenten Versorgung älterer Menschen sind für Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender AGAPLESION gAG, die Aspekte Vernetzung, Wissen und Innovation: „Neues Wissen aus Forschung und Praxis muss möglichst zügig für die Patienten zugänglich gemacht werden. Wir sind froh, dass wir mit Professor Bauer jemanden gewinnen konnten, der Forschung und Praxis zu verknüpfen weiß. Das wird innovative Impulse setzen, nicht nur für die stationäre Versorgung unserer Patienten, sondern auch den Übergang in die weitere Betreuung zu Hause.“ Diesbezügliche Pläne gibt es schon: Moderne Trainingskonzepte, insbesondere für Patienten mit leichten kognitiven Einschränkungen, will Bauer im Laufe dieses Jahres in die klinische Routine integrieren. „Gerade Patienten mit leichter Demenz sind besonders gefährdet, während eines Krankenhausaufenthaltes und auch in der Zeit danach weiter abzubauen. Dem kann man mit speziellen Bewegungsprogrammen, kognitivem Training und stärkerer Einbeziehung der Angehörigen entgegentreten“, sagt der renommierte Geriater.

Bauer startet mit konkretem Verbundprojekt

„Unsere Forschungsprojekte richten sich nach den Anliegen der Patienten, wie wir sie in der Klinik täglich erleben. So können wir neue Erkenntnisse frühzeitig in die Krankenversorgung einbringen“, betonte Bauer, der seit September der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie als Präsident vorsteht. Ein entsprechendes Projekt unter seiner Federführung, vom Land Baden-Württemberg gefördert, ist bereits angelaufen und wird in den kommenden drei Jahren mit etwa 1,2 Millionen Euro gefördert. Gemeinsam mit Kollegen der Universitätskliniken Heidelberg, Ulm und Freiburg will er darin unter anderem untersuchen, wie die medikamentöse Behandlung der häufig chronisch kranken, alten Menschen besser an deren Bedürfnisse angepasst werden kann: Was erwarten die Patienten selbst von der Therapie? Wie bewerten sie selbst Nebenwirkungen, wollen sie diese überhaupt noch in Kauf nehmen? Nützen die Medikamente beispielsweise auch überwiegend bettlägerigen Patienten? Stellt sich der Nutzen direkt ein oder erst nach mehrjähriger Einnahme – die diese Patienten eventuell nicht mehr erreichen?

Professor Bauer wird auch in die Betreuung des Graduiertenkollegs „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“ am Netzwerk Alternsforschung der Universität Heidelberg einsteigen. Das Kolleg für 13 Nachwuchswissenschaftler wird ebenfalls von der Robert Bosch Stiftung gefördert und hat zum Ziel, in interdisziplinärer Perspektive innovative Ansätze für eine verbesserte Krankenhausversorgung von Menschen mit Demenz zu erforschen.

Darüber hinaus beschäftigt sich Professor Bauer schon seit seiner Zeit an der Universität Erlangen-Nürnberg mit dem altersbedingten Abbau der Skelettmuskulatur (Sarkopenie) und der erhöhten Stressanfälligkeit alter Menschen. „Es gibt noch wenige Daten zu Risikogruppen. Aber gerade sie sind besonders gefährdet, nach einem Krankenhausaufenthalt, z.B. wegen eines Bruchs, so stark abzubauen, dass sie ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können. Dies gilt es zu verhindern“, so Bauer.

Das AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG ist Geriatrisches Zentrum und Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Es bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für ältere Patienten, bestehend aus einer Klinik für Akutgeriatrie (105 Betten) und einer Klinik für Geriatrische Rehabilitation (66 Betten stationär, 10 Plätze ambulant). Der Ärztliche Direktor ist Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der Universität Heidelberg. Eine enge Vernetzung zwischen den Erfordernissen in der Alltagsversorgung geriatrischer Patienten mit innovativen Ansätzen in Diagnostik und Therapie ist somit optimal gewährleistet. Die Forschung am AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG ist klinisch orientiert. Ziel ist die Verbesserung der Betreuung und Behandlung älterer Menschen im Krankheitsfall.
www.bethanien-heidelberg.de

Seit 2006 hält die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 60 Prozent die Mehrheit der Gesellschafteranteile; die Bethanien Diakonissen-Stiftung hält 40 Prozent am AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG.

Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main wurde 2002 gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 26 Krankenhausstandorte, 35 Wohn- und Pflegeeinrichtungen, drei Hospize, 17 Medizinische Versorgungszentren, acht Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Mehr als 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für patientenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden rund 750.000 Patienten versorgt.
www.agaplesion.de

Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patienten, Bewohner und Mitarbeitenden als Maßstab für ihr Handeln.

Weiterer Gesellschafter des Hauses ist die Bethanien Diakonissen-Stiftung. Diese setzt die Tradition des Diakoniewerk Bethanien (gegründet 1874) und des Diakoniewerk Bethesda (gegründet 1886) fort, aus denen das Krankenhaus hervorgegangen ist. Bethanien gehört zu den Gründern der AGAPLESION gAG und ist auch heute noch einer ihrer größten Aktionäre. Neben ihrem gemeinsamen Engagement mit AGAPLESION ist die Bethanien Diakonissen-Stiftung auch in weiteren diakonischen Arbeitsfeldern tätig, so z. B. in der Jugendhilfe, der Suchtkrankenhilfe und der Begleitung von verwaisten Eltern. Die Stiftung finanziert auch seelsorgliche Angebote in allen ihren Einrichtungen.
www.bethanien-stiftung.de