Ingelheim – Die Zahl der Waffen und Waffenbesitzer im Landkreis Mainz-Bingen ist leicht gestiegen. Vergangenes Jahr waren 3.021 Personen im Kreis im Besitz von 19.866 Waffen. Das sind 448 Waffen und 16 Besitzer mehr als noch im Jahr 2015. „Der moderate Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass die Anzahl der Jagdscheininhaber und Sportschützen leicht nach oben gegangen ist“, erklärt Martin Hänsler von der Ordnungsverwaltung des Kreises Mainz-Bingen.
Den Besitz einer Waffe regelt die Waffenbesitzkarte. In dieser sind die registrierten Waffen einzutragen. Zum Führen einer Waffe hingegen ist ein Waffenschein nötig. Nicht zu verwechseln ist dies mit dem kleinen Waffenschein. Dieser erlaubt lediglich das Führen von bestimmten Schreckschuss-, Reizstoff- oder Signalwaffen, die nicht in eine Waffenbesitzkarte eingetragen werden müssen.
Der Jagdschein, dessen Erwerb anspruchsvoll ist und daher auch grünes Abitur genannt wird, berechtigt Jäger registrierungspflichtige Waffen zu besitzen. Auch Sportschützen haben dazu die Erlaubnis. Voraussetzung ist, dass die Waffen vorschriftsgetreu gelagert und verschlossen sind. Seit 2009 wurden diese Vorschriften gravierend verschärft. Im Zuge dessen wurden sämtliche registrierten Waffenbesitzer im Landkreis angeschrieben und auf ihre Verpflichtung hingewiesen, Nachweise angefordert und Kontrollen angekündigt. Daraufhin wurden viele Waffen kostenfrei bei der Kreisverwaltung abgegeben oder anderen Berechtigten überlassen, da die Sicherheitsmaßnahmen aufwendig und kostenintensiv sind. „Dieser Effekt flacht allmählich ab und führt mitunter auch zu einem leichten Anstieg der Zahlen“, so Hänsler.
Die Kreisverwaltung führt stetig unangekündigte Überprüfungen zur Wahrung der strengen Waffenaufbewahrung und –sicherung durch. Bei Mängeln werden die Waffen sofort beschlagnahmt. „Dies passiert allerdings nur äußerst selten. Die Waffenbesitzer achten vorbildlich penibel auf das sachgemäße Aufbewahren und begrüßen in den allermeisten Fällen unsere Kontrollen“, so Hänsler. Zurückgegebene oder eingezogene Waffen werden von einer Spezialfirma geschreddert. Der Kreis und die Stadt Mainz arbeiten dabei zusammen: Seit 2009 wurden so etwa 2.500 Waffen vernichtet.