Ludwigshafen – Am Donnerstag, 11. Februar 2016, steht der nächste turnusmäßige Test der Warnsirenen auf dem Programm. In einer Pressekonferenz wurde die Informationsarten erläutert.
Zu der Pressekonferenz in der Hauptfeuerwache (Kaiserwörthdamm 1, Ludwigshafen) luden Beigeordneter Dieter Feid, Peter Friedrich (Leiter der Feuerwehr Ludwigshafen) und Jochen Hummel (Katastrophenschutz) ein. Sie informierten über den nächste Leistungsfähigkeitüberprüfung der Warnsirenen, die im gesamten Stadtgebiet an 37 Standorten installert sind.
Bundesweit ist Ludwigshafen eine der Städte, in deren Katastrophenwarnkonzept nach wie vor Sirenen eine bedeutende Stellung einnehmen. Ursächlich dafür ist die große Zahl an Firmen und Unternehmen, die der Störfallordnung unterliegen. Warnsirenen übernehmen eine wichtige Rolle. Damit die Stadt im Ernstfall sichergehen kann, dass sie funktionieren, werden diese getestet. Am Donnerstag, 11. Februar, ist es wieder soweit: Um 10 Uhr beginnt die „laute Sirenenprobe“ mit zwei einminütigen Dauerheultönen (1 Minute Heulton, 1 Minute Pause, 1 Minute Heulton).
Dieter Feid wies auf die Störfallbroschüre, in der unter anderem ein Merkblatt mit Hinweisen mit acht Sprachen befindet, wie sich die Bürger im Notfall richtig verhalten sollen.
Neu ist, dass zum ersten Mal mit den beiden Warnapps NINA und KATWARN Informationen zur Verfügung gestellt werden. Seit September 2015 haben nach Angaben Feids 7000 Ludwigshafener die App KATWARN heruntergeladen.
Die Stadt Ludwigshafen bittet – wie bei den vergangenen Tests auch – um eine Rückmeldung der Bevölkerung, ob die Sirene gut oder schlecht gehört wurde. Mitgeteilt werden kann die Wahrnehmung per Fragebogen, der eine Woche nach dem Sirenentest auf der Webseite der Stadt Ludwigshafen ausgefüllt werden kann. Die Mitteilung kann auch telefonisch über das Gefahreninformationstelefon unter der Nummer 0621/5708-6000 gegeben werden. Die Stadt wird aus den positiven oder kritischen Rückmeldungen ihre Schlüsse ziehen, so Dieter Feid.
Informationen über Sirenenhörbarkeit
Die Sirenen wurden 2001 das letzte Mal bei einem Störfall (Produktfreisetzung nach einer Verpuffung in der BASF) ausgelöst, es gibt bei Sirenenauslösungen immer eine Schwelle, so Peter Friedrich. Bei Evakuierungen wurde auf Lautsprecherdurchsagen gesetzt und Informationszettel verteilt.
„Diese Apps geben uns ganz neue Möglichkeiten“,
so der Leiter der Feuerwehr Ludwigshafen in Bezug auf NINA und KATWARN. Die Feuerwehr legt anhand der Lagebewertung fest, welches Gebiet betroffen ist (ein Teil von Ludwigshafen oder die gesamte Stadt).
Eine weitere Möglichkeit ist das Notfalltool, das im Schadensfall auf www.ludwigshafen.de geschaltet wird. Auch über das Gefahreninformationstelefon können sich Bürger informieren.
Die Umrüstung auf Hochleistungssirenen soll Ende 2016 / Anfang 2017 begonnen werden. Mit der Industrie wurden wegen einer finanziellen Beteiligung Gespräche geführt
Die Stadt ist auf eine starke Mitwirkung der Bevölkerung am 11. Februar angewiesen. Das Gefahreninformationstelefon wird mit 10 Abfrageplätzen im Zeitraum von 10 bis 16 Uhr die Meldungen entgegennehmen, wie die Sirenen zu hören waren.
Geschichtliches und Technisches
Die Stadt Ludwigshafen hat im Jahr 1989 die Weltkriegssirenen vom damaligen Luftschutz übernommen, so Peter Friedrich auf Anfragen von Pressevertretern. Die damaligen Sirenen waren ausreichend, jedoch sind sie wegen der dreifachen Schallschutzverkleidung von Gebäuden subjektiv nicht mehr so gut zu hören. Deshalb werden die alten durch neue (Hochleistungssirenen) ersetzt. Sie zeichnen sich aus durch eine höhere Lautstärke, eine andere Frequenz und durch die Möglichkeit für Sprachdurchsagen. Die Anzahl von 37 Standorten in Ludwigshafen soll nicht geändert werden.
Bei der letzten Leistungsüberprüfung hatten 500 Bürger angerufen, so Beigeordneter Feid. Die Stadt erhofft sich beim kommenden Sirenentest eine höhere Anzahl von Anrufen.
Allgemein gehe der Trend wieder zu einem Aufbau der Sirenen. Sie werden zunehmend wieder als Warnsystem für die Bevölkerung gesehen, wofür sie ursprünglich gedacht waren. Die Anschaffungskosten einer Hochleistungssirene belaufen sich auf ca. 15.000 Euro.