Darmstadt – Als letzte Maßnahme aus dem Sanierungsprogramm Martinsviertel wurde jetzt die Umgestaltung der Liebfrauenstraße an der Kreuzung mit der Schuknechtstraße abgeschlossen. Die Sanierungssatzung war bereits am 1. Juni 2016 nach 44 Jahren aufgehoben worden. „Die Sanierung des Martinsviertel hat als Pionierprojekt bundesweit Beachtung gefunden“, sagt Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Für Darmstadt war das eine Erfolgsgeschichte, die das Quartier zu einem beliebten Wohngebiet von hoher Lebensqualität hat werden lassen.“
Bei dieser letzten Baumaßnahme des Sanierungsprogramms überwiegen die verkehrlichen Aspekte, doch zielt sie auch auf eine Veränderung der stadträumlichen Wahrnehmung – insbesondere die evangelische Michaelskirche soll so besser zur Geltung kommen. Diese gehört zu den Hauptwerken des Frankfurter Kirchenbaumeisters Werner W. Neumann (1916-2003) und wurde zwischen 1958 und 1960 (Weihe am 17. April) errichtet. Neben der städtebaulichen Aufwertung des öffentlichen Raums diente die Neugestaltung der Kreuzung hauptsächlich zur Beruhigung des Individualverkehrs und zur Verbesserung der Situation für Fußgänger. Schwerpunktmäßig sorgt die Umgestaltung für neue Aufenthaltsqualität – anstelle der alten Kurve entstand nun ein Plätzchen zum Ausruhen, Treffen und Kommunizieren. Dazu wurden zwei Bänke aufgestellt, moderne Poller schützen die Fläche vor dem Individualverkehr. Gleichzeitig kann der Fußgänger leichter die verschmälerte Fahrbahn überqueren. Die zurückhaltende Platzgestaltung lässt optischen Raum für die Kirchenfassade mit dem großen Baum auf dem Kirchenanwesen.
Im Rahmen der Sanierung Martinsviertel wurden 26 Projekte allein zur Umgestaltung von öffentlichen Straßenräumen mit Hilfe von Fördermittel des Landes Hessen und des Bundes realisiert. Die förmliche Sanierung des Martinsviertels ist nun beendet. Mit den zahlreichen Fördermaßnahmen wurden Straßen, Trottoirs, Plätze und Grünanlage neugestaltet, eine Vielzahl von Gebäuden modernisiert sowie neue Freiflächen und Spielplätze geschaffen.