Ingelheim – Der eigenständige Umgang mit den neuen Medien ist bereits bei vielen Ingelheimer Grundschülern zum Alltag geworden. Das beobachten die Schulsozialarbeiterinnen und – arbeiter an den vier Grundschulen. Anlass, das Thema fachgerecht aufzugreifen. „Unsere Kinder müssen mit den neuen Medien sicher umgehen können“, meint Bürgermeisterin Eveline Breyer. „Sie müssen nicht nur wissen, wie man sie sinnvoll einsetzt, sondern auch lernen, wo Gefahren lauern und wann Mobbing anfängt.“ Breyer ist für die Grundschulen in Ingelheim zuständig. Dort wird der Bedarf zunehmend festgestellt. Deshalb haben die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter ein Konzept entwickelt, um Medientage mit Grundschülern durchzuführen. Hierfür ermittelten sie im Vorfeld, mit welchen Fragen und Ideen sich die Schülerinnen und Schüler mit den neuen Medien beschäftigen und schon auseinandersetzen.
Die Notwendigkeit der präventiven Arbeit liegt für Breyer auf der Hand: „Jeder beobachtet es in seiner eigenen Familie und die Grundschullehrerinnen und -Lehrer in ihren Klassen. Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, denn sie spielt eine immer größere Rolle im Alltag der Kinder. Der richtige Umgang ist deshalb so wichtig.“ Viele Kinder erhalten in der dritten und vierten Klasse mit ihrem ersten Smartphone Zugriff auf App- und Web-Inhalte. Diese können die Kinder nicht nur in Bezug auf ihre emotionale und geistige Reife hin überfordern, sondern auch entwicklungsbeeinträchtigende Folgen haben. Anlass genug sich mit der notwendigen Medienkompetenz auseinander zu setzen.
Das Pilotprojekt findet vom 20. bis 22. Februar für rund 300 Schülerinnen und Schüler der dritten Jahrgangsstufe an allen Ingelheimer Grundschulen statt. Die sogenannten Mini-Medientage laufen unter dem Motto „Aufwachsen im digitalen Zeitalter“. Dieses orientiert sich an dem Medienkompetenzkonzept für die fünften Jahrgangsstufen aller weiterführenden Schulen in Ingelheim, das seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird.
Durchgeführt wird das Projekt in Kooperation mit der Fachstelle Medienbildung des Evangelischen Dekanats Ingelheim und den Studierenden des Studiengangs Medienpädagogik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ermöglicht wird das Projekt in Kooperation mit der Kriminalpräventiven Sicherheitspartnerschaft Ingelheim und zusätzlich mit Mitteln des Landkreises Mainz-Bingen zur Förderung suchtpräventiver und gewaltpräventiver Maßnahmen, sowie mit Fördermitteln für kriminalpräventive Maßnahmen und Projekte des Ministeriums des Inneren, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz, Leitstelle „Kriminalprävention“.
Im Hinblick auf die Verantwortung und Relevanz für Eltern in der Medienerziehung, findet am 22. Februar 2017 um 18.30 Uhr abschließend ein Informationsabend im Yellow statt. „Dazu laden wir alle interessierten Eltern der Ingelheimer Grundschulen herzlich ein“, so Breyer.