Darmstadt / Darmstadt-Dieburg – In einer Kooperationsveranstaltung des Frauenbüros der Wissenschaftsstadt Darmstadt, des Büros für Chancengleichheit des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar wird am Freitag, 17. März 2017 von 14 bis 17 Uhr anlässlich des „Equal Pay Day“ in den Räumen der IHK Darmstadt untersucht, welche Chancen und Risiken für Frauen in der Region durch die Digitalisierung der Arbeitswelt entstehen.
Nach einem Impulsreferat „Wie Frauen in der Wirtschaft 4.0 punkten können“ von Prof. Dr. Christiane Funken von der TU Berlin, Autorin des Buches „Sheconomy – Warum die Zukunft der Arbeitswelt weiblich ist“, werden gemeinsam mit der Referentin und FachexpertInnen aus der Region sowie den Teilnehmenden Fragen diskutiert, die für die Frauen der Region relevant sind.
Ziel ist es, regionale Lösungsansätze zu entwickeln. „Vielerorts wird das Phänomen der Digitalisierung der Arbeitswelt unter dem Schlagwort „Arbeit 4.0“ diskutiert. Selten jedoch mit dem Fokus darauf, welche Folgen diese Veränderungen für Frauen haben“ sagt Barbara Akdeniz, Frauendezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Mit Blick auf die noch bestehenden Ungerechtigkeiten am Arbeitsmarkt halten wir es jedoch für enorm wichtig, dass Frauen die Chancen und Herausforderungen dieses Wandels kennen und für sich nutzen können. Ebenso müssen Strukturen des Arbeitsmarktes, der Arbeitsmarktförderung und der Weiterbildung an diese Spezifika angepasst werden. Gerne haben wir den Equal Pay Day zum Anlass dieser Veranstaltung genommen, um im Bereich der existenzsichernden Arbeit zu mehr Geschlechtergerechtigkeit zu kommen.“
Klaus-Peter Schellhaas, Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg ergänzt: „Diese Prozesse machen an der Landkreisgrenze nicht Halt. Darum begrüße ich es, dass dieses wichtige Thema übergreifend zwischen Stadt und Landkreis sowie der Wirtschaft im Rahmen der Kooperation mit der IHK Darmstadt bearbeitet wird. Wir freuen uns sehr, dass diese Veranstaltung die Möglichkeit dafür bietet und laden alle interessierten Frauen, Politikerinnen und Politiker sowie Fachexpertinnen und Experten dazu ein.“
Der zukünftige, digitalisierte Arbeitsmarkt braucht Menschen mit mehr Selbstorganisation, Integrationsfähigkeit, kommunikativen, vermittelnden Kompetenzen, Kreativität und Empathie. Kennzeichen der neuen Wirtschaft 4.0 sind Netzwerk-Kultur und flache Hierarchien. Das sind sogenannte Softskills, also berufsrelevante Kompetenzen, die bisher vorrangig Frauen zugeschrieben wurden. Folgende Fragen sollen untersucht werden: Wie sehen die Bedarfe des südhessischen Arbeitsmarktes in Zukunft aus? Welche Berufe und Branchen werden wie betroffen sein? Bringt der digitalisierte Arbeitsmarkt vergleichbare Potentiale für beschäftigte Frauen im Niedriglohnbereich wie in hochqualifizierten Arbeitsmarktsequenzen? Welche Chancen, aber auch Gefahren, bringt die durch Digitalisierung mögliche zeitliche und räumliche Flexibilität mit sich? Welche Anforderungen benennt die Wirtschaft an Arbeitskräfte im digitalen Zeitalter? Wie sieht der Qualifizierungsbedarf von Fachkräften hier vor Ort aus? Was müssen Frauen selbst in die Hand nehmen?
Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 Prozent in Deutschland beträgt. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage und das Datum des nächsten EPD am 18. März 2017. Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.
Anmeldungen im Internet unter www.it-for-work.de.