Am Mittwoch, 22. Februar 2017, spricht Prof. Dr. Anja Müller vom Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität um 18.30 Uhr in der Stadtbibliothek (Rheinallee 3B, 55116 Mainz) zum Thema Mehrsprachigkeit.
Im Alltag vieler Menschen ist Mehrsprachigkeit durch eine weltweite Vernetzung und Mobilität fest verankert. Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und die Gesellschaft für Deutsche Sprache (Zweig Mainz) haben Dr. Anja Müller, Professorin für Spracherwerb und Sprachdidaktik des Deutschen, daher eingeladen, zu diesem Thema zu referieren. Ihr Vortrag wirft einen Blick auf die gesellschaftliche Debatte über Vorurteile und Chancen einer mehrsprachigen Erziehung.
2002 hatte der Europäische Rat beschlossen, die Mehrsprachigkeit in Europa zu fördern. So werden in Europa mehr als 60 verschiedene Sprachen gesprochen, allerdings spricht fast die Hälfte aller Europäer nur eine Sprache – ihre Muttersprache.
Die Förderung der Mehrsprachigkeit liegt daher im Trend. Es gibt mittlerweile zahlreiche Angebote für Vorschulkinder, um innerhalb oder außerhalb der Kita eine weitere Sprache zu lernen. Auf der anderen Seite titelte die „Welt am Sonntag“ im Jahre 2011 „Schulen im Ausnahmezustand“ – und bezog sich damit auf die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler und die Herausforderungen für die Institution Schule. Dies erweckt den Eindruck eines Widerspruchs und wirft die Frage auf, was sich hinter dem Begriff Mehrsprachigkeit verbirgt.