Kreis Mainz-Bingen – Mit närrischem Tamtam verschafften sich die Weilerer Hexen am Altweiberdonnerstag Zugang zur Kreisverwaltung in Ingelheim.
Mit viel Helau und Getöse fanden sich die Hexen im Büro von Landrat Claus Schick ein, zahlreiche Mitarbeiter der Kreisverwaltung gesellten sich für einen närrischen Moment dazu. „Heute sind die Weiber los, gefeiert wird das riesengroß“ begrüßte Schick im Beisein des Ersten Beigeordneten Adam J. Schmitt sowie der Kreisbeigeordneten Ursula Hartmann-Graham die Narrenschar. Die Hexen kamen aber nicht ohne Hintergedanken: Neben zahlreichen abgeschnittenen Krawatten nahmen sie auch den Schlüssel zur Kreisverwaltung an sich. Der Landrat als Hausherr wurde wenig später in Weiler auf dem Domplatz fündig. Im Hexenkessel von Weiler löste Schick den Schlüssel zu seiner Verwaltung aus. „Mer freie uns bei so viel Fraue, die im Kreis tun auf die Pauke haue“ würdigte er die Brauchtumspflege der ortsansässigen Fastnachterinnen. Die erpressten „Lösegelder“ spenden die Hexen, wie in jedem Jahr, für soziale Zwecke.
Übrigens, für das Entwenden des Schlüssels gab es für die Hexenschar gute Gründe:
In Ingelheim der Landrat Schick
hatt‘ dieses Jahr nit so viel Glick.
Ein Anbau dort entstehen sollt,
doch Ingelheim hat nit gewollt.
De Leut beim Kreis gefällt das nicht,
denn dort sitzt man aarich dicht.
Unn merr kann se auch verstehe,
dann wir habens selbst gesehe.
Mir wüssen den Schlüssel Euch jetzt klaue,
Hier ihr endlich baue!
Der Vorteil anderseits ist, dass
noch sehr viel Geld is in de Kass‘.
Drum lieber Landrat, sei nicht böse,
tu nachher den Schlüssel auszulöse,
leg dieses Jahr, ganz ohne Bluff,
für uns noch ein paar Schein’cher druff.
Lass‘ dir die Laune nit versaue.
Unn nächstes Jahr kannst du dann baue!