Worms – Am vergangenen Samstag (30. Januar 2016) fand im Schulungsraum der Hauptfeuerwache Worms die erste Ausbildungsveranstaltung für die von Oberbürgermeister Michael Kissel im vergangenen Jahr verpflichteten Helferinnen und Helfer der Wasserwehr statt.
Bisher haben sich 125 Bürgerinnen und Bürger freiwillig zur ehrenamtlichen Mitarbeit in der Wasserwehr Worms bereit erklärt. Kreisfreie Städte, die erfahrungsgemäß von Hochwassergefahren bedroht sind, haben entsprechend den Bestimmungen des Landeswassergesetzes Rheinland Pfalz in Verbindung mit dem Brand- und Katastrophenschutzgesetz des Landes eine Wasserwehr aufzustellen. Die Wasserwehr hat im Hochwasserfall die Aufgabe, Deiche zu beobachten und zu sichern. Dies geschieht ab einem Pegelstand des Rheins von 650 Zentimeter. Bei der Beobachtung der Deiche durch die sogenannten Dammwachen kommt es vor allem darauf an, Beschädigungen am Deich festzustellen und unverzüglich an vorgesetzte Stellen zu melden.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek als zuständiger Dezernent für den Brand- und Katastrophenschutz auch im Namen von Oberbürgermeister Kissel die zahlreich erschienenen Helferinnen und Helfer der Wasserwehr, sechs Helfer des THW Worms, die Ortsvorsteher Johann Nock und Andreas Wasilakis aus Worms-Leiselheim und Worms-Herrnsheim, Stadtfeuerwehrinspekteur Klaus Feuerbach und Dr. Thomas Bettmann von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd. Kosubek wies auf die Bedeutung der Wasserwehr hin und bedankte sich für die ehrenamtliche Mitarbeit der engagierten Bürgerinnen und Bürger. Auch Stadtfeuerwehrinspekteur Klaus Feuerbach lobte deren Engagement: „Gut ausgebildet werden sie in der Lage sein, ihrer Aufgabe im Ernstfall in vollem Umfang gerecht zu werden.“
Insgesamt 102 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im voll besetzten Schulungsraum der Hauptfeuerwache erhielten in verschiedenen Fachvorträgen wichtige Informationen über die Aufgaben der Wasserwehr, über Hochwasserschutz, Bauform und Funktion von Deichen, Schäden an Deichen sowie über das Verhalten an Deichen. Zudem wurde bei der Veranstaltung die aktuelle Hochwasserplanung der Stadt vorgestellt und erklärt, bei welchen Pegelständen bestimmte Maßnahmen eingeleitet werden.
Die theoretische Ausbildung übernahmen Daniel Fuhrmann (Zugführer und Fachreferent für Hochwasserschutz beim THW) sowie Stephan Lichtenfels (bei der Feuerwehr zuständig für Alarm- und Einsatzplanung Hochwasser / Wasserwehr) und Dr. Thomas Bettmann (Wasserwirtschaft, SGD Süd). Rechtsfragen wurden von Volker Rüffer (Abteilung Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Worms) erläutert.
Zum Abschluss der Ausbildung erfolgte unter dem Thema „Ortskunde“ eine Begehung der Deichanlage in der Bürgerweide. Dort wurden den Veranstaltungsteilnehmern wichtige und interessante Informationen, insbesondere zum Deichaufbau und zu Schäden an Deichen, vermittelt. Für die Fahrt zur Bürgerweise hatte die Rheinpfalzbus GmbH einen Bus zur Verfügung gestellt.
Fazit der Veranstaltung: Die aktuell verpflichtete Wasserwehr in Worms ist gut aufgestellt und bereit, im akuten Hochwasserfall ihre Aufgaben gut zu bewältigen. Wünschenswert wäre es allerdings, wenn sich noch weitere Bürgerinnen und Bürger für die Wasserwehr ehrenamtlich engagieren würden, da die Dammwachen im Einsatzfall im Acht-Stunden-Schichtbetrieb arbeiten und danach abgelöst werden müssen. Nähere Informationen hierzu gibt es auf der Homepage der Stadt Worms unter dem Stichwort „Wasserwehr“. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich auch gerne an ihre zuständigen Ortsverwaltungen oder direkt an die Abteilung Brand- und Katastrophenschutz, Volker Rüffer, Telefon 06241/853-3925, E-Mail: wasserwehr@worms.de, wenden.