Bad Kreuznach – Seit vielen Jahren wünschen sich die Mitarbeiter(innen) der Erziehungs- und Familienberatungsstelle von Stadt und Landkreis Bad Kreuznach mehr Platz.
Nun ist es endlich soweit. Für den Anbau wurde heute, Dienstag, Richtfest gefeiert. Als Bezugstermin ist die letzte Augustwoche geplant.
„Wir freuen uns, dass wir die Rahmbedingungen für eine gute Arbeit verbessern können“,
sagte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.
„Sie leisten einen ganz wichtigen Beitrag im sozialen Bereich“,
lobt Kreisbeigeordneter Hans-Dirk Nies.
„Wir brennen darauf, unsere viele Ideen umzusetzen“,
kündigte die stellvertretende Leiterin Andrea Maas an.
Der städtische Fachbereichsleiter „Plane und Bauen“, Klaus Christ, informierte darüber, dass beim Bau Ziegelmauerwerk verwendet wird, ein Material, das „atmet“ und daher für ein gutes Raumklima sorgt. Der 60 Quadratmeter große Anbau umfasst einen großen Besprechungsraum, ein Büro mit Empfang, eine Teeküche, ein barrierefreies WC und ein barrierefreier Zugang. Die Baukosten werden auf 290.000 Euro geschätzt. 60 Prozent der zuschussfähigen Kosten trägt das Land, der Stadtanteil beläuft sich auf 116.000 Euro, der Kreis zahlt die nächsten 80 Jahre knapp 1100 Euro pro Jahr. Die Beratungsstelle umfasst sieben Fachkräfte, verteilt auf vier Vollzeitstellen (2 Psychologenstellen und 2 Stellen Sozialpädagoge/Sozialarbeiter) sowie eine halbe Stelle für die Teamassistentin.
Das Herzstück in den neuen Räumen ist der große Gruppenraum. Dort will der Leiter des EZB, Stefan Gassenmeyer, mit seinem Team folgendes anbieten:
- Präventive Gruppenangebote für Eltern zu bestimmten Themen (Pubertät, Kinder brauchen Grenzen, Trennung/Scheidung, Kinder stärken usw.)
- Gruppenangebote für Kinder zur Förderung ihrer sozialen Kompetenzen
- Videogestützte Beratung für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern zur Unterstützung eines guten Bindungsaufbaus
„Wir freuen uns, die Netzwerkpartner aus den verschiedensten Arbeitskreisen dann auch zu uns einladen zu können“,
so die stellv. Leiterin Andrea Maas. Die Beratungsstelle der Stadt und des Kreises Bad Kreuznach besteht seit 1954. 30 Jahre später dann der Umzug von der Badeallee in das Haus Hofgartenstraße 68, das die Schwestern Müller der Stadt vermacht hatten.
2014 wurde die „Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in die Erziehungs- und Familienberatungsstelle umgewandelt, weil das Angebot sich inhaltlich weiterentwickelte. Im Zentrum steht nicht mehr allein das verhaltensauffällige Kind, sondern sein gesamtes soziales Umfeld. Im Jahr 2016 gab es 326 Fälle. Ein Fall ist immer 1 Kind oder in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung 1 Klient. In jeder Beratung werden im Schnitt 2-3 weitere Personen mit einbezogen, sodass die Beratungsstelle insgesamt 1235 Personen mit ihrem Angebot erreicht hat. Hinzu kommt der in den letzten Jahren weiter expandierende Arbeitsbereich Prävention.