Mainz – Am Tag des Artenschutzes stellte Energie- und Umweltministerin Ulrike Höfken neue Förderoptionen für Kommunen zur Umstellung der Innen- und Außenbeleuchtung auf die energieeffiziente LED-Technik unter dem Titel „Leuchten für den Klimaschutz“ vor.
LED-Technik: Schlüsseltechnologie für kommunalen Klimaschutz
„Von allen verfügbaren Beleuchtungstechnologien bietet die LED-Beleuchtung die größten Energieeinsparpotenziale und ist daher eine der Schlüsseltechnologien für den kommunalen Klimaschutz“, sagte Höfken. Von den rund 2.300 Städten und Gemeinden im Land hätten etwa 500 auf die energieeffiziente LED-Technologie umgestellt, was einem Anteil von rund 25 Prozent der ca. 550.000 Straßenlaternen in Rheinland-Pfalz entspräche, so die Ministerin. Das Energieministerium setze sich zum Ziel, die Kommunen bei der Umrüstung auf die LED-Technologie zu unterstützen: So sollen in den nächsten vier Jahren besonders die 116.000 ineffizienten Quecksilberdampflampen ersetzt werden. „Damit können über 10.000 Tonnen CO2 eingespart werden“, erklärte Höfken.
Stromkosten senken – CO2-Emissionen einsparen
„30 bis 50 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs gehen auf das Konto der Straßenbeleuchtung. Das Gute: Mittels LED-Beleuchtung können Städte und Gemeinden im Vergleich zu herkömmlichen Beleuchtungstechniken ihre Stromkosten senken und bis zu 70 Prozent ihrer CO2-Emissionen einsparen“, sagte Höfken. Die Stadt Pirmasens habe zum Beispiel ihre Stromkosten durch die Umrüstung auf die LED-Technik um 34 Prozent gesenkt und ihre CO2-Emissionen um mehr als die Hälfte reduziert. „Mittels effizienter Innen- und Außenbeleuchtung können Kommunen einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der rheinland-pfälzischen Klimaschutzziele leisten: Bis zum Jahr 2020 sollen die Treibhausgase um mindestens 40 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindestens 90 Prozent reduziert werden“, erklärte die Ministerin.
LED leisten wichtigen Beitrag zum Artenschutz
Die zunehmende Beleuchtung unserer Landschaft beinträchtige vor allem nachtaktive Insekten, Fledermäuse und Vögel. Teilweise gingen deswegen Arten zurück oder könnten in lichtverschmutzten Regionen nicht mehr nachgewiesen werden, so Höfken. „LED-Leuchten ziehen bis zu 83 Prozent weniger Insekten an und leisten daher einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Experten schätzen, dass in Deutschland bei einer dreimonatigen Flugperiode durch weißes Straßenlicht 91 Milliarden Insekten getötet werden. LED-Leuchten vermeiden ebenso unerwünschtes Streulicht und tragen so zur Reduzierung von Lichtemissionen bei“, erklärte die Ministerin. Die Streuverluste bei LED-Straßenleuchten lägen bei fünf bis zehn Prozent. Im Vergleich: Bei Quecksilberdampflampen liegt dieser Wert über 50 Prozent. „Außerdem sind LED-Lampen besonders langlebig und umweltfreundlich, weil sie kein Quecksilber enthalten“, erläuterte Höfken.
Förderprogramme für Kommunen
„Wir wollen die Umstellung der kommunalen Innen- und Außenbeleuchtung jetzt intensivieren, die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten durch Land und Bund nutzbar machen und gezielt zur Umsetzung bringen“, erklärte Höfken und kündigte neue Förderoptionen an:
- Das Förderprogramm Zukunftsfähige Energieinfrastruktur werde mit weiteren 1,3 Millionen Euro für energieeffiziente Straßen- und Außenbeleuchtung ausgestattet, erklärte Höfken. Das Land wird die Umrüstung zu 20 Prozent unterstützen. Ab Sommer dieses Jahres können Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz finanzielle Mittel zur LED-Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung beantragen. „Gefördert werden neue Leuchten mit Steuer- und Regeltechnik – an geeigneten Orten auch Masten, soweit diese als Träger für digitale Anwendungen geeignet sind“, sagte die Energieministerin. Denn Laternenmasten könnten mehr als Leuchten: Zum Beispiel die Luftqualität messen, mobiles Internet bereitstellen oder parkende E-Autos mit Strom versorgen.
- Rheinland-Pfalz fördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unter anderem den Einbau von hocheffizienten LED-Leuchten in kommunalen Gebäuden und Hallen, etwa in Sporthallen oder Klassenzimmern. Voraussetzung: Die CO2-Einsparung muss durch die Umrüstung bei mindestens 50 Prozent liegen und die Maßnahme auf kommunalen Strategien zum Klimaschutz, wie zum Beispiel einem kommunalen Klimaschutzkonzept, aufbauen. Insgesamt stehen bis 2023 8,5 Millionen Euro zur Verfügung; die Förderquote liegt bei 50 Prozent. Anträge können ab sofort unter folgendem Link gestellt werden: https://kundenportal.isb.rlp.de
- Ebenso unterstützt das Land bereits die LED-Umrüstung von finanzschwachen Kommunen aus Mitteln des ‚Kommunalen Investitionsprogramm 3.0‘ des Bundes. Aus den Landkreisen liegen bereits 80 Anmeldungen für LED-Sanierungen vor. Die Kosten werden zu 90 Prozent gefördert – der Bund trägt 80 Prozent, das Land übernimmt 10 Prozent. „Wir freuen uns, dass sich die Stadt Andernach entschlossen hat, ihre Straßenbeleuchtung mit diesem Förderprogramm auf die effiziente LED-Technik umzustellen“, sagte Höfken und überreichte Oberbürgermeister Achim Hütten einen Förderbescheid in Höhe von 750.000 Euro.
Mit den Förderangeboten für kommunale LED-Beleuchtung und weitere kommunale Einsparmöglichkeiten setze Rheinland-Pfalz ein klares Zeichen für die Energiewende und den Klimaschutz vor Ort, erklärte die Ministerin. Die Landesenergieagentur werde die Umsetzung der Programme durch Information und Unterstützung der Kommunen begleiten.
„Die Technik ist vorhanden und erprobt. Doch trotz der vielen, auch wirtschaftlichen, Vorteile, werden nur drei Prozent der Lampen jährlich erneuert“, sagte Thomas Pensel, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Die Energieagentur unterstütze daher die Kommunen mit Informationen zu verfügbaren Technologien, mit Workshops zur Umrüstung auf LED-Leuchten sowie zu Fördermöglichkeiten, so Pensel