Frankfurt: Stadtnotizen

Skyline von Frankfurt am Main (Foto: Reinhard Schnell)
Skyline von Frankfurt am Main (Foto: Reinhard Schnell)

Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.

VHS zieht ins Einkaufszentrum – Sylvia Weber: Volkshochschule Frankfurt am Main weitet ihre Angebote im Frankfurter Norden aus

Die Frankfurter Volkshochschule (VHS) richtet im Norden der Stadt eine neue Dependance ein. 14 neu und modern ausgestattete Lernräume entstehen derzeit auf einer großzügig gestalteten „Volkshochschuletage“ im NordWestZentrum. Im September soll der Unterrichtsbetrieb in allen Räumen aufgenommen werden.

Außerhalb ihrer Zentrale im Frankfurter Ostend verfügt die VHS bereits über mehrräumige Standorte im Bildungs- und Kulturzentrum (BiKuZ) Höchst und auf der Leipziger Straße in Bockenheim. Für ihre Unterrichtstätigkeit nutzt sie zudem weitere Einzelräume innerhalb Frankfurts. „Die Einwohnerentwicklung in den nördlichen Stadtteilen befindet sich seit Jahren im Aufwärtstrend. Diese Tatsache wollen wir mit dem neuen VHS-Zentrum unterstützen“, sagte die Dezernentin für Integration und Bildung, Sylvia Weber. „Mit dieser Entscheidung wollen wir sicherstellen, dass die guten Angebote der VHS für die Menschen im Norden wohnortnah stattfinden können und leichter zu erreichen sind.“

Die im neuen VHS-Zentrum stattfindenden Bildungsangebote sind ab Mitte Juni im Kursprogramm der Volkshochschule nachzulesen. Dazu zählen Kurse aus dem Bereich Gesellschaft, Kultur und Gesundheit, Sprachkurse, Angebote für Senioren, beruflich bildende Kurse und Bildungsurlaube. Neun Unterrichtsräume sowie ein EDV-Raum werden derzeit eingerichtet. Es wird zudem ein Atelier für Kreativkurse, eine Werkstatt sowie zwei Räume für Fitness und Entspannung geben.

„Ein öffentlicher Ort wie ein Einkaufszentrum ist für eine kommunale Bildungseinrichtung wie die Volkshochschule eine große Chance, ihr Lernangebot für alle Menschen in unserer vielfältigen Stadt sichtbar zu machen und durch Präsenz den Zugang zu Weiterbildung zu erleichtern. Wir freuen uns, dass die schon seit Jahren existierende Idee eines Bildungszentrums im Frankfurter Norden nun konkrete Formen angenommen hat und zeitnah umgesetzt sein wird“, sagt Weber.

Für den Frühherbst ist eine große Eröffnungsfeier mit einem Tag der offenen Tür geplant. Dann möchte sich das VHS-Zentrum den Anwohnern und allen Interessierten vorstellen.

Versorgungshaus und Wiesenhüttenstift feiern 200-jähriges Jubiläum

Am Donnerstag, 9. März, empfing Oberbürgermeister Peter Feldmann 200 Gäste im Kaisersaal um das 200-jährige Jubiläum der Stiftung Versorgungshaus und Wiesenhüttenstift zu feiern. „Privat vor Staat“, fordern wirtschaftsliberale Zeitgenossen heute gerne und meinen damit den Vorrang der Privatinitiative vor staatlichem Handeln. Wie der Blick auf zwei Jahrhunderte der Geschichte des Wiesenhüttenstifts exemplarisch zeigt, lautet das eigentliche Erfolgsrezept „Privat und Staat“.

Das Stadtoberhaupt: „Insofern war diese Einrichtung, lange bevor der Begriff entstand, ein gelungenes Modell einer sozialen ‚Public Private Partnership‘. Im Hinblick auf die vor uns liegenden Aufgaben können wir als Frankfurter, ebenso wie als politisch Verantwortliche, mit großer Dankbarkeit auf das Zusammenwirken von bürgerschaftlichem Engagement und staatlichem Handeln blicken. Dabei muss immer der Grundsatz gelten: Unser Staat darf das Ehrenamt nicht missbrauchen, um Kürzungen zu rechtfertigen. Ehrenamtliches Engagement ist zu kostbar, als dass es als Lückenbüßer gesehen werden darf.“
Entstanden ist das Haus zunächst durch staatliches Handeln. Frankfurt war im Gründungsjahr 1817 souveräner Staat des Deutschen Bundes, als der Senat beschloss, freie Mittel für die Gründung eines „Versorgungshauses“ für arme Menschen zu verwenden. Stiftungen und Hinterlassenschaften Frankfurter Bürgersfamilien ermöglichten dann den Ausbau der Einrichtung. In Erinnerung an die bedeutendste dieser Zuwendungen des Freiherrn Ludwig Friedrich Wilhelm Freiherr von Wiesenhütten, die den noch heute bestehenden Bau ermöglichte, erhielt ein Flügel davon den Namen Wiesenhüttenstift.

Bis zum Jahr 1899 setzten sich die Leitungsgremien der Frankfurter Stiftungen aus angesehenen Bürgern der Stadt zusammen. Eine neu erlassene Stiftungsordnung der Stadt bestimmte dann, dass auch der Magistrat Vertreter in die Pflegeämter der Stiftungen entsenden sollte.
Björn Wissenbach, der die Festrede hielt, hob hervor: „Es hat kaum eine bürgerliche Stiftung so gut verstanden, über 200 Jahre ihrem Bestimmungszweck so breit und allzeit auf neuestem Stand nachzukommen. Das ‚Paradies der Alten‘ residiert heute in dem jungen Stadtteil des Frankfurter Bogens und ist neben Schulen und Kindergärten ein selbstverständlicher Teil der dortigen Infrastruktur. Alles begann mit zehn Pfleglingen, die am 9. März 1817, einem Sonntag, durch die wortreiche Rede des Pfarrers Stein und einem Kirchenlied der Waisenhauskinder begrüßt wurden, während heute das neue Haus 149 Plätze für alten Menschen und 24 Appartements im Betreuten Wohnen bereithält.“

Das Versorgungshaus und Wiesenhüttenstift ist neben dem Betrieb des Altenpflegeheims und des Betreuten Wohnens am Gravensteiner Platz noch auf weiteren Gebieten wirtschaftlich tätig. 2010 konnte der Kaufvertrag für das benachbarte Grundstück abgeschlossen werden. Pünktlich zum 200-jährigen Stiftungsjubiläum 2017 wurde am 9. März der erste Spatenstich für den Neubau vorgenommen.

Die Feier fand in Anwesenheit der ‚Seniorin‘ des Pflegamtes, Stadträtin Daniela Birkenfeld, der Direktorin des Versorgungshauses und Wiesenhüttenstifts, Beatrix Schorr, sowie den Ehrenamtlichen des Pflegamtes Margit Weißbach, Rudi Baumgärtner, Peter Mensinger und Dietrich Warmbier statt.

Neue Schilder am GrünGürtel-Radrundweg: Der gelbe Punkt kommt
(kus) Seit Donnerstag, 9. März, werden entlang des GrünGürtel-Radrundwegs Wegweiser in neuem Design angebracht. Bislang war die 64-Kilometer-Strecke rund um Frankfurt mit grün-blauen Wegweisern ausgeschildert. Doch weil die Tour durchs Grüne führt, sind die Schilder nicht immer gut zu erkennen. Bei den neuen Wegweisern ist der grün-blaue Hintergrund um einen großen gelben Punkt mit Fahrrad ergänzt worden. Der Punkt entstammt dem GrünGürtel-Logo. Die neuen Schilder sind damit auch aus größerer Entfernung gut zu erkennen.

Der GrünGürtel-Pflegetrupp beginnt mit dem Austausch der etwa 300 Schilder bei Höchst und arbeitet sich durch das Niddatal, über den Berger Rücken und zuletzt durch den Stadtwald vor. Die Arbeiten dauern zwei bis drei Wochen. In diesem Zeitraum gibt es am Radrundweg an zwei Stellen einen „Schildersprung“. Die Projektgruppe GrünGürtel bittet alle Radfahrer um Verständnis.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in Frankfurt hat an der Entscheidung für die Neugestaltung des Wegweisers mitgewirkt und den Schildern mit dem gelben Punkt zugestimmt. Schließlich ist der ADFC Ideengeber des Radrundwegs gewesen. Dies würdigt auch die Ausstellung „Vision und Verpflichtung – Frankfurts GrünGürtel“ im Institut für Stadtgeschichte. Dort ist auch eine historische Aufnahme mit dem damaligen Umweltdezernenten Tom Koenigs in Begleitung des ADFC-Mitglieds Harald Braunewell bei der Anbringung des ersten Radwegschilds zu sehen.

22. Juni: Weltrekordversuch am ersten Tag der Grünen Soße

Der 22. Juni wird erstmals im Zeichen der Grünen Soße stehen. An diesem Donnerstag feiert Frankfurt sich und sein Kultgericht: die Grie Soß! Ob in der Firma, an prominenten Plätzen in der Innenstadt, in Schulen und Kitas oder in einem Gastronomiebetriebe der Stadt – ganz Frankfurt stellt einen Weltrekord im Grüne-Soße-Essen auf. Gefeiert wird das regionale Markenzeichen überall. Bei Anbruch der Dämmerung sollen viele Gebäude der Stadt sogar in grünem Licht erstrahlen.

Mitmachen kann jeder: Ob als Initiator einer eigenen Idee oder einfach nur als Gast. Es gibt Events, verrückte Aktionen und natürlich Grüne Soße an zahlreichen Locations in der ganzen Stadt. Die Grüne Soße spielt an diesem Tag nicht nur beim Essen eine tragende Rolle: An beliebten Plätzen in der Innenstadt wird ein Bühnen- und Begleitprogramm stattfinden, Kunst- und Kulturschaffende erfinden eigene Grüne-Soße-Show-Kreationen und abends steigt beispielsweise die „Grie Soß After Work Party“ im Frankfurter Hafen. Das Motto lautet: Wir sind Frankfurt, wir leben eine Kultur der Vielfalt und Toleranz – und unsere Stadt steht für Wirtschaft, Bildung und Kultur.

Der 22. Juni soll zu einem neuen lokalen Frankfurter Feiertag werden. Denn die Grüne Soße steht wie kaum ein anderes Gericht für die Stadt Frankfurt und ihre angrenzenden Regionen und spielt in der internationalen Bankenmetropole am Main und im weltoffenen Frankfurt eine lebendige Rolle.

Doch wie funktioniert der Weltrekord? Mit jeder Grünen Soße, die an einem teilnehmenden Ort verzehrt wird, wird ein individualisierter Code ausgegeben. Dieser kann am 22. Juni online eingegeben werden und wird direkt gezählt. Jedes teilnehmende Unternehmen, jedes teilnehmende Restaurant, jeder teilnehmende Caterer etc. erwirbt die Codes vorab für seine Mitarbeiter, Gäste etc.

Passend zu den sieben Kräutern sind sieben Schirmherrschaften für den lokalen Feiertag vergeben: Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr; Rosemarie Heilig, Dezernentin für Umwelt, Gesundheit und Personal; Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft; Mathias Müller, Präsident der IHK Frankfurt am Main; Eduard M. Singer, Generaldirektor Hessischer Hof, Vorsitzender DeHoGa Frankfurt; Manfred Krupp, Intendant des Hessischen Rundfunks; Charly Körbel, Eintracht Frankfurt.

Initiatoren der Aktion sind Maja Wolff und Torsten Müller, die bereits seit zehn Jahren alljährlich das Grüne Soße Festival auf dem Roßmarkt organisieren.

Ab sofort nimmt das Organisationsbüro Teilnahmewünsche von Firmen,
Gastronomiebetrieben sowie allen Interessierten, die eine eigene Idee
mitbringen, entgegen.

MMK Talks – Kunst & Körper mit dem Künstlerduo Zinny/Maidagan und Frank Barkow

Die Veranstaltungsreihe MMK Talks geht in die siebte Runde. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen Kunst und Körper. Das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt hat Künstler eingeladen mit Gesprächspartnern ihrer Wahl Fragen zur Beschaffenheit, sozialen Konstruktion und Endlichkeit des menschlichen Körpers zu diskutieren. Ein weiterer zentraler Aspekt ist der reale und der virtuelle Körper – im öffentlichen Raum, im Museum oder innerhalb einer hyperrealen digitalen Welt.

Anlässlich der Einweihung der Bronzeskulptur „Hippocampus“ auf dem Campus Westend der Goethe Universität Frankfurt findet der Auftakt der MMK Talks am Mittwoch, 15. März, um 18 Uhr mit einem Gespräch zwischen dem Künstlerduo Zinny/Maidagan und dem Architekten Frank Barkow im Vortragssaal des MMK 1 statt.

Ausgehend von einem Ort, seiner Funktion und Geschichte, entwickeln die beiden Künstler Dolores Zinny und Juan Maidagan kontextspezifische Collagen, Skulpturen und Installationen. Das MMK präsentierte 2009 eine Einzelausstellung des argentinischen Künstlerduos und erwarb Arbeiten für seine Sammlung. Ihre gegossene Bronzeskulptur „Hippocampus“, die auf dem Außengelände zwischen IG-Farben-Haus und Casino steht, ist eigens für diesen Ort entworfen und soll den kulturellen und historischen Kontext des Campus Westend reflektieren. Hippocampus bezeichnet eigentlich eine Struktur im Mittelhirn. Die fünf Meter hohe Arbeit des Künstlerduos ist eine spiralförmig auseinandergezogene und abstrahierte Version der biologischen Hippocampus-Form. Das Werk soll an das episodische Gedächtnis, die Reflektion der Vergangenheit und die Imagination zukünftiger Ereignisse erinnern. Die Skulptur verbindet dabei Architektur, Geschichte und Naturwissenschaften und soll die Debatte zwischen den verschiedenen Disziplinen der Universität bereichern.

Beim MMK Talk trifft das Künstlerduo an diesem Abend mit dem amerikanischen Architekt Frank Barkow zusammen. Er verfolgt in seinen Arbeiten einen diskursiven Entwurfsansatz, der es erlaubt, neue Erkenntnisse und Entwicklungen aus der Erforschung von digitalen und analogen Fertigungsmethoden sowie innovativer Materialanwendungen in die konkrete Planung einzubinden. Barkow führt ein Architekturbüro in Berlin und lehrt seit 2016 an der School of Architecture der Princeton University, USA.

Der Eintritt ist frei, die Diskussion wird in englischer Sprache geführt.

Online-Umfrage für ein sauberes Frankfurt

Die Stabsstelle Sauberes Frankfurt startet im Internet eine Umfrage zum Thema „Sauberkeit in der Stadt“. Bürger können darin mitteilen, welche Verunreinigungen sie besonders stören, an welchen Orten in der Stadt sie besonderen Handlungsbedarf sehen und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sauberkeit sie sich wünschen. An der Studie teilnehmen kann man unter http://www.StudieSauberesFrankfurt.de . Die Beantwortung aller Fragen dauert etwa 20 Minuten.

Die Stabsstelle erhält häufig Beschwerden zu einzelnen Problemstellen, doch stellen diese Meldungen immer nur Momentaufnahmen dar. Die Studie soll dagegen ein möglichst repräsentatives Bild ergeben. Wissenschaftlich betreut wird sie durch das Open Urban Institute, ein junges Team von Wissenschaftlern, die zu den Themen Urbanität, Kreativität und Nachhaltigkeit arbeiten und forschen.
„Wir betreiben zwar Tag für Tag einen enormen Aufwand, um Frankfurt sauber zu halten, doch können wir nicht überall gleichzeitig sein“, sagt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Bitte teilen Sie uns mit, wo wir noch aktiver werden sollten.“ An der Umfrage teilnehmen können nicht nur Frankfurter, sondern alle Menschen, die sich regelmäßig in der Stadt aufhalten und eine Meinung zur Sauberkeit haben. Die Antworten werden selbstverständlich anonymisiert erfasst. Im Anschluss haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, an einer Verlosung teilzunehmen.

Für einen Euro pro Tag durch ganz Hessen – RMV und Oberbürgermeister Peter Feldmann: ‚Neues Schülerticket kommt!‘

Auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrates haben die Gesellschafter des RMV am 8. März in Frankfurt der Einführung eines hessenweiten Schülertickets zum kommenden Schuljahr ab August 2017 zugestimmt. Nach der Zustimmung im Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) für den Kreis Bergstraße muss nun noch der Aufsichtsrat des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) zustimmen, der am 16. März 2017 tagt.

„Wir haben heute den Weg für das Schülerticket frei gemacht“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des RMV, Oberbürgermeister Peter Feldmann im Anschluss an die Sitzung: „Das Schülerticket Hessen ist ein unschlagbar günstiges Angebot, das wir nun Schülern, Auszubildenden, Wehr- und Freiwilligendienstleistenden sowie Teilnehmern an freiwilligen sozialen Jahren machen. Der RMV hat mit der Einführung der CleverCard früh gezeigt, dass Angebotsvereinfachungen und Fahrpreissenkungen dazu führen, dass mehr Menschen Busse und Bahnen nutzen. Das Schülerticket Hessen folgt genau diesem Prinzip und greift die positiven Erfahrungen auf, die insbesondere die Stadt Frankfurt damit gemacht hat. Wir weiten die Leistung zu einem Hessenticket aus und senken zugleich den Preis. Wir sind damit bundesweit Vorreiter!“

Das Schülerticket kostet als Jahreskarte 365 Euro und löst im RMV die Angebote für Schüler und Auszubildende, CleverCard und CleverCard kreisweit, ab. Eine CleverCard in Frankfurt beispielsweise kostet bislang 417,90 Euro für ein ganzes Jahr, für den Hochtaunuskreis 409 Euro und die CleverCard kreisweit im Landkreis Fulda sogar 520 Euro. Mit dem Schülerticket Hessen können landesweit für umgerechnet einen Euro am Tag Busse und Bahnen genutzt werden.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Ulrich Krebs aus dem Hochtaunuskreis, unterstrich die Attraktivität des Tickets: „Das Schülerticket bedeutet für die meisten Schüler eine Fahrpreissenkung.“ Zudem habe die kommunale Familie in intensiven Verhandlungen mit dem Land erreicht, dass keine zusätzlichen Belastungen auf die kommunalen Aufgabenträger zukämen. „Damit ist sichergestellt, dass die finanziellen Risiken durch das Land abgedeckt sind.“

Das Land Hessen stellt in der dreijährigen Pilotphase zur Einführung des Schülertickets rund 20 Millionen Euro pro Schuljahr zur Verfügung, um damit die Einnahmeausfälle der Verkehrsverbünde aufgrund der gesenkten Ticketpreise auszugleichen „Im letzten Sommer war es noch ein Traum von mir. Jetzt stehen wir kurz davor, ihn wahr zu machen. Ein hessenweites Schülerticket – eine Flatrate für Bus und Bahn. Für einen Euro am Tag. So etwas gibt es bislang nirgends“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Das Angebot ist einfach und günstig zugleich. Ich bin mir sehr sicher, dass das Schülerticket ein echter Renner wird. Und klar ist auch: Wer so ein Ticket erstmal in der Tasche hat, wird es dann auch regelmäßig nutzen.“ Al-Wazir bedankte sich beim RMV, dem Aufsichtsratsvorsitzenden Feldmann und seinem Stellvertreter Krebs für ihren Einsatz.

Knut Ringat, Geschäftsführer des RMV, sagte: „Ein landesweit gültiges Schülerticket ist die folgerichtige Weiterentwicklung der CleverCards des RMV. Es ist richtig und sinnvoll, diese Erfolgsgeschichte auf ganz Hessen auszuweiten. Wir setzen damit klare Anreize für die Nutzung von Bus und Bahn gerade auf Wegen in der Freizeit und stärken den ÖPNV.“
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Oberbürgermeister Peter Feldmann: ‚Das neue Stadthaus kann ein Ort spannender Debatten werden‘ – Veranstaltungsreihe Jüdisch-Politisches Lehrhaus ist gestartet

Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Mir ist es eine Herzensangelegenheit, die Veranstaltungsreihe ‚Jüdisch-Politisches Lehrhaus‘ an diesem Ort zu eröffnen und von Anfang an zu fördern. Zu Frankfurt gehört der Diskurs, und dieses Stadthaus hat das Potenzial, der neue Ort dafür zu werden. Ich wünsche mir den offenen Austausch aller weltanschaulichen Richtungen in unserer Stadt. Dazu gehört die Tradition des Jüdisch-Politischen Lehrhauses. Am Jüdischen Lehrhaus in Frankfurt wirkten prominente Köpfe wie Martin Buber, Ernst Löwenthal und Siegfried Kracauer ebenso wie die jüdische Feministin Bertha Pappenheim und die Philosophin Margarete Susman. Sie alle haben zugleich das intellektuelle Leben Frankfurts mitgestaltet. Es ist eine stolze, es ist auch eine jüdische Tradition. Ob Börne, um gleich den berühmtesten Namen aus den Anfängen des kritischen und demokratischen Denkens in Deutschland zu nennen, ob Sonnemann, der legendäre Gründer der Frankfurter Zeitung und sein Enkel Heinrich Simon, der aus dieser Zeitung ein politisch waches und geistig-intellektuelles Forum machte. Ob Hugo Sinzheimer, der an der Weimarer Verfassung mitschrieb und als Vater des deutschen Arbeitsrechts gilt: Sie alle haben in Frankfurt etwas vom politischen Geist des Judentums eingebracht und damit an der demokratischen Tradition unserer Stadt mitgewirkt. An diese Tradition mit der Veranstaltung des Jüdischen Lehrhauses anzuknüpfen macht mich stolz. Mein Dank gilt Rabbinerin Klappheck, sie hat diesen erfolgreichen Auftakt ermöglicht.“

Rabbinerin Elisa Klapheck: „Wenn im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe über die jüdische Tradition gesprochen wird, dann muss das Label ‚jüdisch‘ beziehungsweise das, was als ‚Judentum‘ bezeichnet wird, bestimmten Kriterien genügen. Die jüdische Tradition ist nicht das Alte Testament – also die Bibel minus das Neue Testament, sondern die Folge eines dialektischen Prozesses zwischen dem, was Gott der Bibel zufolge will, und der kritischen Auseinandersetzung damit von Seiten der Menschen.

Diese Auseinandersetzung hat in der Antike die rabbinische Diskussionskultur geleistet. Ihr wichtigstes Werk ist der Talmud, der im 6. Jahrhundert fertig gestellt wurde. Die talmudischen Rabbinen haben das, was Gott in der Tora will, ernst genommen – und zugleich haben sie es, an der gesellschaftlichen Wirklichkeit, mit der sie zurechtkommen mussten, gewogen. Damit schufen sie eine religiöse Tradition, die von vornherein, weil sie von der weltlichen Wirklichkeit her argumentiert, auch säkular ist.“

In seinem Vortrag sah Hauke Brunkhorst den Ursprung der jüdisch-politischen Tradition in der monotheistischen „Umbuchung“ des Königtums auf Gott. Damit wurde der politische König desakralisiert und die Heilsvorstellungen auf den monotheistischen Gott übertragen. Mit dieser neuen Spannung zwischen Politik und Heil begann, wie Rabbinerin Klapheck in der Diskussion hervorhob, die altisraelitische politische Tradition. Micha Brumlik zeigte anhand der talmudischen Geschichte über das Mehrheitsvotum gegen Rabbi Elieser, wie das Spannungsverhältnis zu einer inneren Demokratisierung des Rabbinerkollegiums führte.

Bezogen auf die heutige Auseinandersetzung zwischen Religion und Politik wurde anhand von talmudischen Zitaten gezeigt, dass die jüdisch-politische Tradition Prinzipien formulierte, um die Religion in der Beziehung zur politischen Wirklichkeit weiterentwickeln zu können.

Museumsufer Frankfurt präsentiert Neuheiten und Highlights auf der ITB

Das Museumsufer Frankfurt stellt sich auch in diesem Jahr auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) in der Hessenhalle mit einem eigenen Stand vor. Die ITB, eine der wichtigsten Tourismusmessen weltweit, findet bis 12. März statt. In der Hessenhalle (Halle 7.2 c) werden touristische und kulturelle Angebote aus Hessen präsentiert. Hier positioniert sich das Museumsufer Frankfurt in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Tourismus und Congress GmbH als Destination für Kulturreisende, bietet Reiseveranstaltern einen Ausblick auf Neuheiten und Entwicklungen der kommenden Jahre und informiert Besucher über den international renommierten Museums- und Kulturstandort Frankfurt.

Das Museumsufer Frankfurt eignet sich besonders für einen ausgiebigen Kulturgenuss: Die räumliche Nähe der Ausstellungshäuser ermöglicht es, entlang des Mainufers zu flanieren und mehrere Ausstellungsbesuche zu verbinden. Die abwechslungsreichen Präsentationen auf höchstem Niveau werden dabei durch die Bauten renommierter Architekten an beiden Seiten des Flussufers eingerahmt.
„Frankfurt verfügt über eine einzigartige Museumslandschaft, die jedes Jahr mehr als zwei Millionen Gäste aus aller Welt anzieht. Folgerichtig stellt sich dieses einmalige Bau- und Kulturensemble mit seinen großartigen Ausstellungen und Museen der internationalen Tourismusbranche vor. Investitionen für Bauvorhaben bei Ausstellungshäusern und Innovationen in Frankfurt stehen zudem für beispielhafte Entwicklung der wissenschaftlichen und musealen Förderung. Sie zielen auch zukünftig auf einen breiten Zugang und Teilhabe an Kultur für alle, einschließlich des internationalen Publikums. Der freie Eintritt für Kinder und Jugendliche in die städtischen Museen öffnet außerdem seit Beginn dieses Jahres vermehrt Türen und ist ein wichtiges Signal zur Ausweitung kultureller Bildung und Partizipation über die Stadtgrenzen hinweg“, so Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.

Frankfurt investiert in hohem Maße in die bauliche Erneuerung und Sanierung der Museen und in wegweisende Architektur. In nächster Nähe zur Schirn Kunsthalle und dem MMK Museum für Moderne Kunst wird im Herbst 2017 der Neubau des erweiterten Historischen Museums am Römerberg eröffnet – in unmittelbarer Nachbarschaft zum städtebaulich einzigartigen Bauvorhaben des neuen Dom-Römer-Quartiers: Vis-à-vis zum Dom St. Bartholomäus entsteht in Frankfurts Stadtkern bis 2018 ein neues Viertel aus modernen Neubauten und historisch fundierten Nachbauten der kriegszerstörten Altstadt.

Nur einen Sprung von der neuen Altstadt entfernt wird ebenfalls bis 2018 ein moderner Erweiterungstrakt am Jüdischen Museum, Zentrum jüdischer Geschichte in Europa, errichtet. Künftig wird das Museum neben einer neuen Dauerausstellung das ihm anvertraute Anne-Frank-Archiv mit Gemälden, Fotos, Möbeln, Briefen und Erinnerungsstücken der Familie Frank-Elias präsentieren. Nahezu zeitgleich entsteht mit dem Deutschen Romantik-Museum ein Präsentationsort für die weltweit einzigartige Sammlung von Handschriften des Freien Deutschen Hochstifts. Ab 2019 eröffnet das neue Museum unmittelbar benachbart zum Goethe-Geburtshaus. Damit entsteht ein bedeutender Ort für die kulturhistorisch für Deutschland zentrale Epoche der Romantik.