Mainz – Rheinland-Pfalz ist nach wie vor eines der sichersten Länder. So konnten im vergangenen Jahr 64,9 Prozent aller registrierten Straftaten aufgeklärt werden. Das entspricht einer Steigerung um 2,2 Prozent im Vergleich zu 2015. Der Bundesdurchschnitt lag 2015 bei 54,9 Prozent.
„Die Aufklärungsquote gilt als ein Indikator erfolgreicher Polizeiarbeit. Trotz steigender Anforderungen schafft es die Polizei des Landes immer wieder Bestleistungen zu erzielen. Dafür gebührt allen Beamtinnen und Beamten wie auch den Verwaltungsangestellten im Polizeidienst unsere Anerkennung“, unterstrich Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) am Montag in Mainz.
Insgesamt registrierte die Polizei 2016 in Rheinland-Pfalz 274.593 Straftaten. Dies stellt einen Anstieg um 0,4 Prozent gegenüber 2015 dar. Ohne die aufenthaltsrechtlichen Verstöße, die im Wesentlichen durch fehlende Einreisedokumente von Zuwanderern verursacht werden, wurden insgesamt 3,2 Prozent weniger Straftaten begangen. Die Gesamtzahl beläuft sich auf 252.164. Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren, wie Lewentz bemerkte.
Diese positive Entwicklung zeigt sich auch bei der sogenannten Häufigkeitszahl. Sie beschreibt das Risiko, wie viele Menschen von 100.000 Einwohnern Opfer einer Straftat werden könnten. Ohne die aufenthaltsrechtlichen Verstöße nahm diese im vergangenen Jahr um 4,1 Prozentpunkte ab und liegt nunmehr bei 6.222 und damit ebenfalls auf dem niedrigsten Wert seit zehn Jahren.
Die Entwicklung in einzelnen Kriminalitätsbereichen verlief in 2016 unterschiedlich. Während beispielsweise mehr Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit begangen wurden, nahmen Eigentums- und Vermögensdelikte deutlich ab.
Dies gilt auch für die Wohnungseinbruchdiebstähle. Im vergangenen Jahr konnte der nahezu kontinuierliche Anstieg der letzten Jahre gestoppt werden. Es ist ein Rückgang um über 5 Prozent auf nunmehr 6.744 Fälle festzustellen.
Lewentz wertet diese Entwicklung als Erfolg des eingeleiteten Maßnahmenbündels. Auf der Grundlage einer tagesaktuellen Analyse der Einbruchslage wurde die Polizei zielgerichtet tätig. Große Bedeutung hatte zudem der direkte Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Alleine im Oktober und November führte die Polizei 70 Informationsveranstaltungen und 24 Bürgerforen durch.
„Das Sensibilisieren der Bevölkerung wirkt. So investieren viele in die eigene Sicherheit und in der Nachbarschaft achten die Leute besser aufeinander und nehmen Auffälligkeiten wahr. Nicht umsonst stieg die Aufklärungsquote und es endete fast die Hälfte aller Wohungseinbrüche im Versuchsstadium. Wir werden den eingeschlagenen Weg weitergehen“, so der Minister.
Bei der Kriminalität von Zuwanderern gibt es auch ohne aufenthaltsrechtliche Verstöße, die alleine rund zwei Drittel ausmachen, einen Anstieg auf 11.718 Taten. Hierfür existiert eine Fülle an Erklärungsansätzen. Mit ursächlich ist die insgesamt deutlich höhere Zahl von Zuwanderern in 2016. Hinzu kommt, dass viele Straftaten, die im vierten Quartal 2015 begangen wurden, erst in der PKS von 2016 gezählt werden.
In 2016 hat die Polizei insgesamt 126.536 Tatverdächtige ermittelt. Das ist gegenüber dem Jahr zuvor ein Anstieg um 8.240 oder 7 Prozent. Diese Zunahme erklärt sich im Wesentlichen damit, dass die Polizei in Folge der hohen Flüchtlingszahlen allein im Bereich aufenthaltsrechtlicher Verstöße über 9.000 Tatverdächtige mehr als im Vorjahr registriert hat. Ohne diese Tatverdächtigen im Bereich des Aufenthaltsrechts wäre sogar von einem Rückgang der Gesamtzahl um 0,2 Prozent auf 106.141 auszugehen.
„Die PKS 2016 ist für mich ein Beleg erfolgreicher Polizeiarbeit. Wir wollen mit gesteigerten Einstellungszahlen und der Verbesserung der Ausstattung die erfolgreiche Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Jahr fortführen“, betonte der Innenminster.