Kaiserslautern/Westpfalz (ots) – „Die Westpfalz ist eine sichere Region!“ Mit dieser Kernbotschaft eröffnete der Behördenleiter, Leitender Kriminaldirektor Michael Denne, die Pressekonferenz am Montagmittag, bei der die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2016 präsentiert wurde. Er stellte die positive Leistungsbilanz seiner Behörde heraus und verglich diese mit dem aktuellen Wetter in Kaiserslautern: sonnig und heiter mit vereinzelt dunklen Wölkchen…
Nochmals zum Vorjahr konnte die Aufklärungsquote um 1,0 Prozent auf 65,2 Prozent (Vorjahr: 64,2 Prozent) gesteigert werden und hat damit den Höchststand seit 1993 erreicht. Mit dieser Quote aufgeklärter Fälle liegt das Polizeipräsidium Westpfalz über dem Landesdurchschnitt.
Im Vorjahr wurden insgesamt 14.422 Tatverdächtige ermittelt und damit 762 mehr als 2015. Landesweit ist ebenfalls ein Anstieg ermittelter Tatverdächtiger zu verzeichnen. In der Westpfalz ist die Anzahl tatverdächtiger Kinder und Jugendlichen zurückgegangen, jedoch eine Zunahme bei heranwachsenden und erwachsenen Tatverdächtigen zu konstatieren.
In der Westpfalz wurden 2016 insgesamt 31.487 Fälle registriert. Entgegen dem Landestrend ist hier ein Rückgang der Straftaten um 1,6 Prozent festzustellen. Hierbei handelt es sich um die niedrigste Fallzahl seit 2001.
Was Straftaten im Zusammenhang mit Zuwanderern anbelangt, gab der Behördenleiter einen Überblick. Häufig begehen Zuwanderer Straftaten untereinander. Körperverletzungen und Ladendiebstähle dominieren mit annähernd 50 Prozent. „Die allermeisten Zuwanderer halten sich an unsere Gesetze. Beim Großteil der Straftaten handelt es sich um eher einfach gelagerte Delikte“, so sein Fazit.
Erheblich gesunken ist die Gefahr, Opfer einer Straftat in der Westpfalz zu werden. Dies belegt der Rückgang der Häufigkeitsziffer um 2,1 Prozent auf 6.507 Fälle je 100.000 Einwohner (niedrigster Stand seit 2000).
Bei der Betrachtung der Gesamtkriminalität ist hervorzuheben, dass die Zahlen im Deliktsbereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie der einfachen Diebstähle rückläufig sind. Besonders erfreulich ist der Umstand, dass ein erheblicher Rückgang im Deliktsfeld der Straßenkriminalität zu verzeichnen ist.
Der Leiter der Kriminaldirektion Kaiserslautern, Kriminaldirektor Heiner Schmolzi, ging insbesondere auf die Themenfelder „Wohnungseinbrüche“ und „Internetkriminalität“ ein. Entgegen dem landesweiten Trend bei den Wohnungseinbrüchen – Rückgang der Fallzahlen um über fünf Prozent – weist das Polizeipräsidium Westpfalz eine Steigerungsrate von sieben Prozent auf. Er verdeutlichte, dass 2016, und zwar in der zweiten Jahreshälfte, eine Trendwende festzustellen sei, nämlich ein deutlicher Rückgang der Wohnungseinbrüche. Dieser Trend setze sich in 2017 fort, so Heiner Schmolzi. Er erläuterte, dass es sich hierbei um ein schwer aufklärbares Delikt handele. Hier bedarf es neben einem bereits eingeleiteten Maßnahmenbündel weiterer Anstrengungen, insbesondere im Bereich der operativen Auswertung und einer länderübergreifenden Zusammenarbeit, so seine Einschätzung.
Und was die Internetkriminalität, auch Cybercrime anbelangt meint der Kripochef: „Eine spannende Entwicklung! Die Täter agieren innovativ. Das ist eine große Herausforderung für die Polizei.“
Der Leiter der Polizeidirektion Kaiserslautern, Polizeidirektor Wolfgang Schäfer, erläuterte die Straftatenentwicklung in der Stadt Kaiserslautern. Dabei betonte er, dass die Aufklärungsquote von 65,4 Prozent, nochmals 0,2 Prozent höher liege als die Quote aufgeklärter Fälle des gesamten Präsidiums. Dies sei auf die gute Zusammenarbeit zwischen den Stadtinspektionen, der Polizeiautobahnstation und der Kriminaldirektion zurückzuführen. „Wir arbeiten Hand in Hand; das zahlt sich aus“, resümierte Wolfgang Schäfer. Er wies auf die Arbeit verschiedener Ermittlungsgruppen als auch auf die konsequente Durchführung offensiver Kontrollen hin, die mit zum Ermittlungserfolg beitragen.
Michael Denne, der seit Anfang des Jahres die Leitung des Polizeipräsidiums übernommen hat, ließ es sich nicht nehmen, seiner Mannschaft für die Leistung und das Engagement zu danken. Er habe viele hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt, die sich für ihre Region einsetzen, was ihn sehr beindruckt habe.
Am Ende der Pressekonferenz betonte der Behördenleiter, dass die Menschen in der Westpfalz sicher leben können, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht und ihrer Religion. „Es ist Verpflichtung und Ansporn zugleich, weiter daran zu arbeiten, eine der sichersten Regionen in unserem Land zu bleiben“, so der Polizeichef.