Alzey – Vielfältige Aufgaben zur Wahrung der Sicherheit und zum Schutz der Umwelt haben Schornsteinfeger zu erfüllen. Hoheitliche Tätigkeiten wie die Abnahme von Feuerstätten, die Führung des Kehrbuchs, die Erstellung des Feuerstätten-Bescheids und anlassbezogene Prüfungen gehören genauso zum Leistungsspektrum wie die Beratung bei der Planung neuer Heizungsanlagen und der fachgerechten Einrichtung neuer Feuerstätten. Darüber hinaus übernehmen Schornsteinfeger die im Feuerstätten-Bescheid in regelmäßigen Abständen vorgeschriebenen Reinigungsarbeiten der Kamine auf den Dächern sowie Prüf- und Messarbeiten. In der Folge sind Kaminbrände in Deutschland selten. In Ländern ohne diese Vorschriften dagegen recht häufig.
Insgesamt 15 bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger sind im Landkreis Alzey-Worms derzeit bestellt. Seit 1. Januar 2017 ist Jonas Schimsheimer als neuer Kehrbezirksinhaber des Kehrbezirks Alzey-Worms I mit dabei. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier (ADD) hat den 21-jährigen Schornsteinfegermeister aus Saulheim zum Bezirksschornsteinfeger für den vakanten Kehrbezirk mit den Ortsgemeinden Gau-Bickelheim, Gau-Weinheim und Teilen von Wöllstein, Wallertheim und Wolfsheim bestellt. Damit ist Schimsheimer der jüngste Bezirksschornsteinfegermeister in Rheinland-Pfalz – und vielleicht sogar in Deutschland.
„Ich freue mich sehr, dass die ADD Sie zum Bezirksschornsteinfeger bestellt hat und ich Sie heute als neuen Kehrbezirksinhaber im Landkreis begrüßen kann. Es ist eine tolle Leistung, dass Sie bereits mit 21 Jahren die Meisterprüfung absolviert haben und eine solch große Verantwortung übernehmen“, betonte Landrat Ernst Walter Görisch und wünschte Jonas Schimsheimer für seine berufliche Tätigkeit alles Gute.
Der Nachwuchs in handwerklichen Berufen sei rar gesät. Deshalb sei es umso erfreulicher, dass sich Jonas Schimsheimer für den Beruf des Schornsteinfegers begeistere und hier bereits beachtliche berufliche Erfolge verbuchen könne. „Schon während meiner Schulzeit habe ich bei meinem Onkel, der ebenfalls Schornsteinfegermeister ist, im Büro gejobbt und ein Schulpraktikum absolviert. Dabei habe ich meine Begeisterung für diesen Beruf entwickelt“, berichtet Schimsheimer. Nachdem er nach seinem Schulabschluss 2012 als Auszubildender in den Betrieb des Onkels eintrat, konnte er bereits nach zweieinhalb Jahren die Lehrzeit wegen sehr guter Leistungen verkürzt abschließen. 2015 bis 2016 absolvierte der junge Geselle erfolgreich die Meisterprüfung und stemmte parallel dazu die Ausbildung zum Gebäude-Energieberater. Seit Januar 2017 führt er seinen eigenen Schornsteinfegerbetrieb.
Die Kehrbezirke werden alle sieben Jahre neu ausgeschrieben und vergeben, wobei eine Verlängerung um jeweils weitere sieben Jahre immer wieder möglich ist. Für jeden Kehrbezirk wird durch die ADD ein bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger bestellt.