Mainz – Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) hat das Epilepsiezentrum der Universitätsmedizin Mainz zertifiziert.
Das Zertifikat bescheinigt dem in der Klinik und Poliklinik für Neurologie angesiedelten Zentrum die Einhaltung klar definierter Qualitätsstandards und eine hochqualifizierte Versorgungsstruktur. Als besonders positiv bewertete die Prüfungskommission die interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen des Epilepsiezentrums Mainz. In der Versorgungsstruktur der Epilepsieversorgung stehen Epilepsiezentren an oberster Stelle.
Epilepsien sind eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Epilepsien können in jedem Lebensalter auftreten, meist entwickeln sie sich jedoch entweder in den ersten Lebensjahren oder jenseits des 60. Lebensjahres. Da das Erscheinungsbild dieser neurologischen Erkrankungen äußerst vielfältig ist, ist auch deren Diagnostik hochkomplex.
Das Epilepsiezentrum Mainz an der Universitätsmedizin Mainz ist das derzeit einzige zertifizierte Epilepsiezentrum in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Diese Bundesländer haben zusammen rund fünf Millionen Einwohner, wovon circa 40.000 Menschen von einer epileptischen Erkrankung betroffen sind. Das Epilepsiezentrum Mainz betreut insbesondere Epilepsie-Patienten mit komplexen Krankheitsverläufen. Im Rahmen des Epilepsiezentrums Mainz arbeitet das Epileptologen-Team der Klinik für Neurologie interdisziplinär mit der Neuroradiologie, Neurochirurgie, Nuklearmedizin, Pädiatrie und anderen Fachkliniken der Universitätsmedizin Mainz zusammen.
„Diese interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit innerhalb des Zentrums bietet Epilepsiepatienten einen großen Mehrwert“,
ist Prof. Dr. Babette Simon, Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, überzeugt.
„Sie können sich auf die breite Expertise unserer Experten verlassen. Diese behandeln die Patienten auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, denn die Neurowissenschaften bilden einen Schwerpunkt innerhalb der Universitätsmedizin Mainz. Als erstes zertifiziertes Epilepsiezentrum in Rheinland-Pfalz und im Saarland unterstützen wir darüber hinaus die niedergelassenen Kollegen vor Ort und tragen so ländergrenzen-übergreifend zu einer besseren Versorgung der Epilepsiepatienten bei.“
„Unser primäres Ziel ist es, die Versorgung von Epilepsie-Patienten weiter zu verbessern. Dafür arbeiten wir interdisziplinär mit den am Zentrum beteiligten Kliniken unserer Universitätsmedizin, mit anderen Krankenhäusern und mit den niedergelassenen Kollegen eng zusammen“,
erklärt der Leiter des Epilepsiezentrums der Universitätsmedizin Mainz, PD Dr. Yaroslav Winter. „Als universitäres Zentrum stehen wir insbesondere für spezielle Fragestellungen und komplexe Probleme zur Verfügung.“
Die hochspezialisierte Epilepsie-Diagnostik und Behandlung erfolgt im Epilepsiezentrum Mainz sowohl ambulant als auch stationär. Stationär erfolgt beispielsweise das Video-EEG-Monitoring inklusive der prächirurgischen Epilepsie-Diagnostik. Das angebotene Therapiespektrum umfasst sowohl die medikamentöse Behandlung als auch epilepsiechirurgische Eingriffe und neue nichtinvasive Therapieverfahren, wie beispielsweise die transkutane Vagusnervstimulation. Im Rahmen von interdisziplinären Fallkonferenzen erstellen die Experten für Patienten, die mit den üblichen Therapiemethoden nur schwer bis gar nicht zu behandeln sind, individuelle Behandlungsregime.