Haßloch – Seit 2008 findet die Lehrgrabung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Universität Heidelberg in Haßloch statt. In Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Speyer wird am östlichen Ortsrand von Haßloch eine Siedlung der frühesten Ackerbauern in der Pfalz (linienbandkeramische Kultur, ca. 5300–4950 v. Chr.) ausgegraben.
Beim Tag der offenen Grabung soll den Besuchern das Leben unserer Vorfahren vor 7000 Jahren anschaulich nahe gebracht und der archäologische Alltag vermittelt werden. Dabei werden verschiedene archäologische Dokumentationsverfahren vorgestellt. Der Aktionstag findet am Mittwoch, den 5. April 2017 von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr in der Weisengasse (direkt hinter dem Gelände der kommunalen Kindertagesstätte „Kleine Freunde“) statt.
Die kommunale Kindertagesstätte „Kleine Freunde“ beteiligt sich an dem Aktionstag mit kindgerechten Aktionen.
Spektakulärer Befund
Auf dem Gelände haben die an der Lehrgrabung beteiligten Studenten in der vergangenen Woche nun ein Grab gefunden, in denen ein Skelett liegt, das vermutlich aus der Jungsteinzeit (der so genannten linienbandkeramischen Kultur) stammt. Der Befund wurde freigelegt, genauestens dokumentiert und an die Generaldirektion Kulturelles Erbe zur weiteren Untersuchung übergeben.
In der Vergangenheit konnten die Studenten immer wieder entsprechende Befunde vermelden, dazu gehören unter anderem Pfeilspitzen oder als Werkzeug verwendete Steine aus der damaligen Zeit. Auch Architekturbefunde, wie bandkeramische Hauswandgräbchen und Pfostenstellungen, konnten in der Vergangenheit durch die Studenten sichtbar gemacht werden.
Gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Seit 2008 kommt nahezu jährlich ein studentisches Grabungsteam unter der Leitung von Dr. Carsten Casselmann nach Haßloch und nutzt die Zeit vorm Beginn des Sommersemesters, um im Großdorf nach Befunden aus der linienbandkeramischen Kultur zu graben. Die Gemeinde unterstützt die Arbeiten der Studenten und stellt beispielsweise den Stromanschluss vor Ort, steht aber auch als Ansprechpartner zur Verfügung. Im Laufe der Jahre habe man ein sehr vertrautes Verhältnis aufgebaut, so Carsten Casselmann von der Uni Heidelberg und Hans-Jürgen Bub, Dipl. Ing. Landespflege bei der Gemeindeverwaltung. Gleiches gilt in der Zusammenarbeit mit der kommunalen Kindertagesstätte „Kleine Freunde“, die in direkter Nachbarschaft der Ausgrabungen liegt. Die Kinder werden hier regelmäßig mit in die Arbeit einbezogen und bekommen so einen exklusiven Einblick.