Ladenburg – In der zweiten Januarwoche bezieht der Rhein-Neckar-Kreis eine neue Gemeinschaftsunterkunft in Ladenburg. Sie befindet sich in einer umgebauten ehemaligen Unterkunft für Erntehelfer und gehört zu einem landwirtschaftlichen Hof, der im Außenbereich der Römerstadt, zwischen Ladenburg und Heddesheim, liegt. Dort können rund 150 Flüchtlinge und Asylbewerber vorläufig untergebracht werden.
Das Landratsamt nutzt das Gebäude für zwei Jahre. Die Nutzung erfolgt zunächst im Rahmen des polizeilichen Notstandes zur Vermeidung von Obdachlosigkeit. Damit finden die ersten der für Januar 2016 wöchentlich durch die Landeserstaufnahmestelle angekündigten 261 Menschen hier eine Unterkunft.
Den Standort halten Rhein-Neckar-Kreis und Stadt Ladenburg aufgrund seiner Lage zwar nicht für optimal. Doch da hier nur Männer, die ersten 84 Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und Gambia kommen am Montag (11. Januar), und keine Familien untergebracht werden sollen und aufgrund der aktuellen Notlage müsse man zwangsläufig auch auf solche Standorte zurückgreifen, sagt der Leiter des Kreis-Ordnungsamtes, Stefan Becker, deshalb sei man über diese neue Unterkunft sehr froh. „Wir mussten bis Ende 2015 insgesamt fast 6.000 Menschen unterbringen, das ist eine riesige Herausforderung“, schildert Becker. „Selbst wenn alle neuen Bundesgesetze greifen, wird es auf unterer Ebene in absehbarer Zeit keine Entlastung geben, da aus den Landeserstaufnahmestellen die Menschen mit Verzögerung in die vorläufige Unterbringung der Kreise kommen.“ Deswegen werden weitere, zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten dringend benötigt.
Bereits 2013 waren in Ladenburg in der alten Martinsschule schon einmal rund 150 Asylbewerber und Flüchtlinge vorläufig untergebracht, die Anfang 2014 in die neue Gemeinschaftsunterkunft nach Schwetzingen umgezogen sind. Damals wie heute ist Landrat Stefan Dallinger dankbar für die gute Zusammenarbeit mit der Römerstadt sowie die Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger, denn „Flüchtlingsunterbringung ist eine Aufgabe, die der Rhein-Neckar-Kreis nur gemeinsam mit den Kommunen und dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement lösen kann.“