Trippstadt – Der Schweizer Luchs hat sich Richtung Süden orientiert und inzwischen die Grenze nach Frankreich überschritten.
Arcos ist zügig unterwegs. Seit seiner Freilassung am 07. März im Pfälzerwald hat er nun mehr als 260 km zurückgelegt und ist dabei durchschnittlich etwa 13 km pro Tag gelaufen. Derweil hat er seine eigene Maximaldistanz, die er innerhalb von 24 Stunden zurückgelegt hat, von 20 auf 31 km erweitert.
Nach seinem Ausflug ins Nordpfälzer Bergland orientierte sich der Luchs nun zielstrebig Richtung Süden. Anhand der durch das Sendehalsband übermittelten GPS-Daten konnte das Luchs-Team der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz vergangene Woche den „Grenzübertritt“ von Arcos nachvollziehen. In der Höhe von Bliesbrücken wechselte er nach Frankreich. Dann lief er durch die recht offene Landschaft der Departements Moselle und Bas-Rhin westlich der Nordvogesen an Saargemünd und Saarburg vorbei weiter in Richtung Süden. Gestern erreichte er die Vogesen bei Baccarat.
Auch wasserscheu scheint Arcos nicht zu sein. Auf seinem Weg musste er verschiedene Gewässer überwinden: Glan, Blies, gleich mehrfach die Saar und den Rhein-Marne-Kanal. Dass er jedes Mal eine Brücke nutzte, ist unwahrscheinlich.
Initialwanderungen der Luchse nach ihrer Freilassung sind aus anderen Projekten bekannt. Im Schweizer Wiederansiedlungsprojekt LUNO legte der Luchs Odin eine Wanderung von rund 200 km Gesamtlänge (Luftlinie) hin, bis er nach etwa eineinhalb Monaten sein Revier in der Nähe eines anderen freigelassenen Weibchens wählte. Auch versuchte Rückwanderungen sind bereits bei einzelnen Tieren beschreiben worden. Wobei unklar ist, warum einige Tiere ein solches Verhalten zeigen und andere nicht.
Arcos Weg wird nun in enger Zusammenarbeit mit den französischen Behörden und Luchsforschern weiter verfolgt. Mehr Informationen zum LIFE Luchs Projekt Pfälzerwald der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und ihren Projektpartnern gibt es im Internet unter:
www.luchs-rlp.de
Beobachtungen von Luchsen, Hinweise zu Luchsspuren oder den Verdacht auf einen Nutztierübergriff durch Luchs bitte umgehend unter der Hotline 06306-911199 oder per Mail an luchs@snu.rlp.de melden.