Landau – Der Countdown läuft: Im September und Oktober 2017 führt das Chawwerusch Theater rund um die Landauer Stiftskirche das Stationentheater „Der kleine Luther“ auf. Veranstalter sind die Stadt und der Protestantische Kirchenbezirk Landau. Die rund 100 Amateurschauspielerinnen und Amateurschauspieler, die die Geschichte des früheren Landauer Stadtpfarrers Johannes Bader zum Leben erwecken, kamen jetzt zu einem ersten Treffen zusammen.
„Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Familientreffen mit neu angeheirateten Verwandten“, fasste Thomas Kölsch zusammen, der das Projekt „Der kleine Luther“ beim Chawwerusch Theater gemeinsam mit Felix S. Felix (Projektassistenz: Dagmar Brade) leitet. Viele der Spielerinnen und Spieler, die für das aktuelle Projekt ausgewählt wurden, haben bereits Chawwerusch-Theaterluft geschnuppert und sich etwa bei den beiden vorangegangenen Landauer Stationentheatern „Ziegelstein&Musenkuss“ und „Landauer Leben“ engagiert.
Beim ersten Treffen für den „Kleinen Luther“ wurden die Schauspielerinnen und Schauspieler in insgesamt fünf Gruppen eingeteilt, die jeweils von einem Chawwerusch-Profi angeleitet werden. Jede Gruppe bespielt eine Station. Erste Station wird der Platz vor dem Gemeindesaal der Stiftskirche sein, danach folgen die Stiftskirche selbst, der Rasenplatz hinter dem Gemeindesaal, der Gemeindesaal selbst sowie erneut die Stiftskirche. Jede Station bildet einen anderen Aspekt der Reformationszeit in Landau bzw. im Leben des damaligen Stadtpfarrers Johannes Baders, des „kleinen Luthers“, ab.
Landaus Bürgermeister und Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron nahm ebenfalls am ersten Gruppentreffen teil und zeigte sich begeistert vom Gemeinschaftsgeist, der durch den Gemeindesaal der Stiftskirche wehte. „Mein ausdrücklicher Dank als Kulturdezernent gilt den Schauspielerinnen und Schauspielern, die in den kommenden Monaten ihre Freizeit opfern, um den «Kleinen Luther» zu einem großen Erfolg werden zu lassen, sowie den Aktiven des Chawwerusch Theaters, die das Großprojekt professionell begleiten.“ Er sei überzeugt, dass sich die Landauerinnen und Landauer auf ein kulturelles Highlight im Herzen der Stadt freuen dürften, so Dr. Ingenthron. Vor 500 Jahren sei Weltgeschichte geschrieben worden, betonte der Kulturdezernent – die Schauspielerinnen und Schauspieler aus Landau und der Region würden diese nun in die Gegenwart transportieren und der Stadtgeschichte damit ihrerseits ein weiteres Kapitel hinzufügen.
Dekan Volker Janke bekannte, für ihn gehe mit der nun beginnenden Realisierung des Stationentheaters ein Traum in Erfüllung. Janke war angesichts des Reformationsjubiläums auf das Chawwerusch Theater zugegangen und hatte ein gemeinsames Stationentheater rund um die Stiftskirche angeregt. Sein Dank gelte heute sowohl dem Herxheimer Theater-Ensemble als auch der Stadt Landau, die gemeinsam mit der Kirche als Veranstalter auftrete, so Janke. „Die Zeit der Reformation hat vor 500 Jahren die Welt verändert – durch unseren Stadtpfarrer Johannes Bader haben wir in Landau einen besonderen Bezug zur Reformation und den theologischen und kulturellen Veränderungen, die mit ihr einhergingen.“ Zugleich seien Fragen zu Themen wie Meinungs- und Religionsfreiheit heute aktueller denn je, so der Landauer Dekan.
Das Stationentheater „Der kleine Luther“ feiert am 21. September Premiere. Bis einschließlich 3. Oktober wird die Geschichte Johannes Baders an acht Tagen insgesamt 34 Mal aufgeführt. Karten für das Highlight im Landauer Lutherjahr sind voraussichtlich ab Mitte August erhältlich. Die fünf Schauspiel-Gruppen treffen sich in den kommenden Monaten an mehreren Wochenenden, um das Stationentheater einzuüben.