Mainz – Ein von Hessen Mobil beauftragtes Ingenieurbüro hat die Schiersteiner Brücke im Übergangsbereich der Vorlandbrücke Mombach geprüft. Hintergrund der Prüfung war die eventuelle Öffnung der Engstelle A 643 Mainz-Mombach auf zwei Fahrstreifen in Richtung Wiesbaden. Die Prüfung war notwendig um festzustellen, ob die mit der geplanten Verkehrsführung verbundene Mehrbelastung des Bauwerks aus statischer Sicht vertretbar ist.
Für die Übergangslösung hätte ein bis zu 25 Zentimeter hoher Ausgleichskeil (aus Beton) auf die Vorlandbrücke Mombach angebracht werden müssen, um die unterschiedlichen Querneigungen der beiden Bauwerke auszugleichen. Die Prüfung hat ergeben, dass diese Mehrbelastung mit erhöhten statischen Risiken für die Konstruktion verbunden wäre. Bis zur Verkehrsumlegung auf die neue Brücke im Spätsommer 2017 bleibt es daher bei der aktuellen Verkehrsführung. Ab diesem Zeitpunkt stehen zwei Fahrstreifen in jede Fahrtrichtung zur Verfügung. Die Abfahrtsrampe Wiesbaden-Mombach wird dann wieder geöffnet. Die Auffahrtsrampe Mombach-Wiesbaden wird dann allerdings gesperrt, da das „Herzstück Ost“ der Anschlussstelle Mainz-Mombach abgebrochen und ebenfalls erneuert wird.
Aktueller Stand der Bauarbeiten in Rheinland-Pfalz
Das neue „Herzstück West“ wurde Anfang Februar betoniert. Die rund 105 Meter lange und bis zu 30 Meter breite Brückenhälfte ist bis auf geringe Restarbeiten (Abdichtung und Fahrbahnbelag) fertig gestellt.
Aktueller Stand der Bauarbeiten in Hessen
Unterdessen laufen die Arbeiten in Hessen an der Schiersteiner Brücke weiter: Auf der Wiesbadener Seite wurde eine Dammverbreiterung im Bereich zwischen Äppellallee und Rheingaustr. durchgeführt. Der hier entstandene Anschluss wird augenblicklich als Baustellenzufahrt genutzt, um Arbeiten auf der neuen Brückenhälfte auszuführen. Im Anschluss an die Bauarbeiten wird in diesem Bereich eine Überfahrt auf den Anschluss zur A 643 hergestellt. Innerhalb des Hohlkastens finden kontinuierlich Schweiß – und Korrosionsschutzarbeiten statt sowie Leitungs-und Ausstattungsarbeiten. Parallel dazu wird die Fahrbahnplatte im Bereich der Rettbergsaue und im Mombacher Vorland hergestellt. Nach Fertigstellung der Fahrbahnplatte werden auf der Brückenoberfläche Abdichtungsarbeiten durchgeführt und der Straßenbelag aufgebracht. Abschließend erfolgen die Ausstattungsarbeiten wie Schutzsysteme, Wegweiser und Kleinbeschilderung.
Die Gesamtkosten belaufen sich derzeit auf rund 216 Millionen Euro. Kostenträger ist der Bund.