Mainz – „Mitten im Autobahntunnel Mainz-Hechtsheim, auf der A60, kollidierte ein Minivan mit einem PKW. Durch die Wucht des Aufpralls sind einige Insassen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt und müssen von den hinzueilenden Hilfskräften befreit und medizinisch versorgt werden. Für die Rettungsaktion ist der Tunnel der Autobahn momentan vollgesperrt.“
So könnte ein reales Schadenszenario aussehen, welches sich am heutigen Sonntag (02.04.17) aber glücklicherweise nicht ereignet hat. Eine gemeinsame Einsatzübung von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM RLP) hatte dennoch die morgendliche Tunnelsperrung mit einer großräumigen Umleitung zur Folge. In regelmäßigen Abständen ist es nach den Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT) notwendig, eine solche Rettungsübung für Tunnel, die länger als 400m sind, durchzuführen.
Etwa 65 Einsatzkräfte von der Berufsfeuerwehr Mainz, den Freiwilligen Feuerwehren Mainz-Hechtsheim und Mainz-Bretzenheim, dem Rettungsdienst und der Polizei waren vor Ort und schnitten die Unfallopfer aus den Wracks. Die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Stadt besetzte verstärkte der Übung die Kräfte auf der Feuerwache2. Die sieben Verletzten, die aus den Reihen des DRK stammten und im Vorfeld realitätsnah geschminkt wurden, konnten mit feuerwehrtechnischem Gerät und Werkzeug schnell aus ihrer Zwangslage befreit werden. Nachdem der Rettungsdienst die Patienten übernommen, weiterversorgt und stabilisiert hatte, erfolgte der Krankentransport in die umliegende Kliniken.
Wie die Übungsleitung der Feuerwehr berichten kann, ist das ausgedachte Schadensszenario eines Verkehrsunfalls im Tunnel von allen beteiligten Hilfsorganisationen erfolgreich gemeistert worden. Die detaillierten Erkenntnisse aus der Übung werden später in einem Nachtreffen mit allen beteiligten Einheiten erörtert und fließen in zukünftige Einsatzlagen mit ein. Ebenso konnten während der Übung alle vorhandenen Sicherheitsausstattungen im Tunnel kontrolliert werden.
Nach Reinigung der Einsatzstelle und Rückbau der Umleitungsstrecke konnte der Tunnel wieder für den öffentlichen Verkehr in beide Richtungen freigegeben werden.