Mannheim: Feuergriffel Florian Wacker stellt sich in Mannheim vor

Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb begrüßt Feuergriffel Florian Wacker in Mannheim (Foto: Stadt Mannheim)
Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb begrüßt Feuergriffel Florian Wacker in Mannheim (Foto: Stadt Mannheim)

Mannheim – Mit der traditionellen Antrittslesung in der Stadtbibliothek Mannheim hat sich Florian Wacker, der sechste Preisträger des Mannheimer Feuergriffels, seinem Publikum vorgestellt. Der deutschlandweit einzige Stadtschreiber für Kinder- und Jugendliteratur hat das Turmzimmer in der Alten Feuerwache bezogen und will in den kommenden drei Monaten seines Aufenthalts Besonderheiten der Quadratestadt kennenlernen – und natürlich Inspirationen für die Ausarbeitung seiner Buchidee „Wenn wir fliegen“ sammeln.

„Florian Wacker ist ein Autor, der aus der Mitte der Gesellschaft formuliert“, führte Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb den Wahlfrankfurter im Dalberghaus ein. „Er mischt sich lieber unter Menschen, bezieht sein Wissen aus der Praxis und seine Geschichten aus aufmerksamen Beobachtungen.“ Besonders freue sie sich, einen geborenen Stuttgarter in Mannheim begrüßen zu dürfen, der durch regelmäßigen Austausch mit Schülerinnen und Schülern, Werkstattgesprächen oder etwa einer Fahrradlesung tiefe Einblicke in seine Arbeit gewähren wird.

In Mannheim kenne Wacker vor allem den Hauptbahnhof, gibt der 1980 geborene Autor und Webentwickler im Gespräch mit Dr. Bernd Schmid-Ruhe, Leiter der Stadtbibliothek Mannheim, preis, Vorurteile habe er jedoch keine. Offenherzig und unprätentiös berichtete Wacker von seiner großen Leseleidenschaft in früher Kindheit, die er sich ohne regelmäßige Besuche in den öffentlichen Bibliotheken kaum hätte leisten können und die ihn bereits im zarten Alter von 10 Jahren zum verfassen eigener Geschichten veranlasste. Mit dem Studium „Literarisches Schreiben“ am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig habe der bereits studierte Heil- und Sonderpädagoge seine Leidenschaft schließlich professionalisiert, Markt, Mechanismen und Netzwerke kennengelernt.

„In gewisser Weiser ist auch Autor ein Job mit geregelten Arbeitsabläufen“, wirkte Wacker allzu romantischen Vorstellungen gegenüber seiner Zunft entgegen, „nur eben ohne Chef!“ Wo er jenseits des Schreibtisches Ideen finden, die Seele baumeln lassen oder sich vergnügen kann, das können ihm Mannheimerinnen und Mannheimer auf dem Feuergriffelblog unter www.feuergriffel.de verraten. Dort werden für die Dauer seines Aufenthalts Geheimtipps zur Freizeitgestaltung in Mannheim gegen eben solche in Frankfurt getauscht.

Mit seinem Erzählungsband „Albuquerque“ 2014 und dem Roman „Dahlenberger“ 2015 überzeugte Wacker nicht nur eine breite Leserschaft, sondern auch die Kritiker. Für den Roman „Dahlenberger“ wurde er mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet, zuvor erhielt er den Limburg-Preis, gewann Nachwuchspreise und war mehrfach Preisträger des Schwäbischen Literaturpreises. Eine unabhängige Jury aus Fachleuten des Verlags- und Buchwesens, Journalisten, Sprachwissenschaftlern und jugendlichen Jurymitgliedern wählte Wacker mit seiner Buchidee um das 16-jährige Turntalent Caro unter dem Arbeitstitel „Wenn wir fliegen“ als Preisträger des mit insgesamt 9.000 Euro dotierten Aufenthaltsstipendiums. Das Preisgeld teilt sich auf je 1.000 Euro pro Monat für den dreimonatigen Aufenthalt, 3.000 Euro zur Preisverleihung und nochmals 3.000 Euro bei Veröffentlichung des in Mannheim entstandenen Werkes.

Der Mannheimer Feuergriffel wird alle zwei Jahre von der Stadtbibliothek Mannheim ausgeschrieben und durch die GBG Mannheim, die Heinrich-Vetter-Stiftung, den Förderkreis der Stadtbibliothek Mannheim e.V. sowie das Kulturzentrum Alte Feuerwache gefördert.