Mainz: Gustav Stresemann-Wirtschaftsschule wird zweite Mainzer „Fairtrade School“

Auszeichnung

Mainz – Nun ist es offiziell: Am Mittwoch, 05. April 2017, überreichte Oberbürgermeister Michael Ebling um 9.00 Uhr der zweiten Fairtrade-School in Mainz die Auszeichnung als Fairtrade School.

Die Gustav Stresemann-Wirtschaftsschule begeht dies bei einer kleinen Feierstunde und anschließendem „Marktplatz Fairtrade“, zu dem alle Schülerinnen und Schüler der GSW eingeladen sind.

Mit der Urkundenverleihung durch OB Ebling und dem „Berater Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am Pädagogischen Landesinstitut“, Daniel Kreußer (Lehrer am Schloss-Gymnasium Mainz), darf sich auch die Wirtschaftsschule „Fairtrade School“ nennen. Sie reiht sich ein in die Liste mit aktuell 338 Fairtrade-Schulen in Deutschland und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein.

Mit der Auszeichnung wird das Engagement von Schulen für den Fairen Handel honoriert. Nach zwei Jahren erfolgt eine Überprüfung, ob die fünf Kriterien weiterhin erfüllt sind. Die Fairtrade-School Kampagne wird von dem Verein TransFair in Köln koordiniert. Die für Bildungs-, Umwelt- und Entwicklungspolitik zuständigen rheinland-pfälzischen Ministerien sehen in der Kampagne eine gute Möglichkeit, das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ an Schulen zu verankern. Daher finanzieren sie Materialien und weitere Unterstützungsmöglichkeiten für teilnehmende Schulen in Rheinland-Pfalz.

Die Fairtrade-School Kampagne bietet Schulen die Möglichkeit, aktiv Verantwortung zu übernehmen:

„Mit dem Titel ,Fairtrade-School‘ könnt ihr Euer Engagement nach außen tragen und Freunden und der Familie zeigen, wie kreativ ihr Euch für den Fairen Handel an der Schule einsetzt“,

betonte Oberbürgermeister Michael Ebling bei der Überreichung der Auszeichnung.

Seit einigen Jahren bereits ist das „Breakfast at Stresemanns – fairtrade und gepflegt“ Tradition an der Schule, dazu zählt ein Willkommens-Frühstück für die neuen SchülerInnen eines Jahrgangs sowie ein Pausenverkauf mit fairen Produkten. Es gibt themenspezifische Unterrichtsstunden und Aktionen zu bestimmten Anlässen wie z.B. Ernte-Dank, Advent, Frühling. Die Schulleitung ist stolz auf das Zusammenwirken der SchülerInnen, der Lehrerschaft als auch der Eltern, deren Kooperation darauf abstellt, durch fairen Handel das Ungleichgewicht im weltweiten Handel abzubauen.

Fünf Kriterien sind dabei zu erfüllen, um Fairtrade School zu werden:

  • Gründung eines Fairtrade-Schulteams
    (Lehrer, Schüler, Eltern sowie weitere Interessierte)
  • Erstellen eines Fairtrade-Kompasses
    (Darstellung, wie der Fairtrade-Gedanke an der Schule umgesetzt wird)
  • Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten an der Schule
  • Fairtrade als Unterrichtsthema in mindestens zwei Stufen und zwei Fächern
  • Mindestens eine Schulaktion* zum Thema Fairer Handel im Schuljahr

(Außerdem muss die Erfüllung der Kriterien im Fairtrade-Schools Blog dokumentiert werden. Die Schule kann eigene Projekte und Konzepte entwickeln.)

„Fairer Handel ist Millimeter-Arbeit. Jeder Euro, der umgesetzt wird, ist ein Schritt in Richtung einer gerechteren Welt“,

sagt Michael Stavenhagen, Schulpfarrer und seit vielen Jahren im Fairtrade-Lenkungskreis der Stadt Mainz aktiv.

„Als Fairtrade School baut man Netzwerke auf und fördert den schulischen Austausch. Schülerinnen und Schüler bekommen das Bewusstsein, dass sie auch in jungen Jahren schon die Welt ein kleines Stück verbessern können, sie lernen viel über den Fairen Handel, setzten sich aktiv für eine bessere Welt ein und übernehmen Verantwortung“,

so Stavenhagen.

„Mit einem weltverknüpften Lernen und einem Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung erreicht die Kampagne positive Einflüsse für die gesamte Gesellschaft über einen langen Zeitraum“,

erläutert Daniel Kreußer.

Bei dem „Marktplatz Fairtrade“ finden sich Stände zu den Themen Kaffee, Schokolade/Kakao, Textilien, Bananen, Blumen, Handys und Fußball, die von SchülerInnen betreut werden. Eine „Pro und Contra-Wand“ lädt zum Mitdenken ein.

In Mainz setzen sich seit einigen Jahren Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam für einen gerechten Handel ein. Mainz ist seit 2013 Fairtrade-Stadt. Das Angebot an fair gehandelten Produkten soll in der Stadt ausgeweitet und Bürgerinnen und Bürger über den Fairen Handel informiert werden. Schulen und Bildungseinrichtungen waren von Anfang an wichtige Akteure in diesem Prozess.