Frankfurt: Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung geht nach Frankfurt

Daniel Anthes von Shoutoutloud (2. v.l.)
Daniel Anthes von Shoutoutloud (2. v.l.)

Frankfurt am Main / Berlin – Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft hat gestern den Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung „Zu gut für die Tonne!“ in mehreren Kategorien verliehen. Dabei gab es eine große Überraschung in der Kategorie Förderpreis.

Zwei Projekte waren im Vorfeld für den Förderpreis nominiert worden: Das Projekt ShoutOutLoud e.V. aus Frankfurt und das Unternehmen Dörrwerk aus Berlin. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ein Frankfurter Projekt im Rennen um den Förderpreis war“, sagt die Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen.

Das Frankfurter Projekt ShoutOutLout engagiert sich seit mehreren Jahren gegen Lebensmittelverschwendung. Nun planen sie, einen Foodtruck auf die Straßen Frankfurts zu schicken, in dem mit geretteten Lebensmitteln gekocht wird. Bislang existiert ein Businessplan und per Crowdfunding kamen bereits 40.000 Euro für das Projekt zusammen.

Ebenfalls nominiert war das Unternehmen Dörrwerk. Dieses Unternehmen hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Snacks aus geretteten Lebensmitteln spezialisiert.

Bei der Verkündung folgte die Überraschung. Die Jury, der unter anderem der Sternekoch und Restauranttester Christian Rach angehörte, wollten beide Projekte auszeichnen. Sie haben den Minister um eine Sonderregelung gebeten. So ging der 1. Förderpreis an Dörrwerk mit 3.000 Euro und der 2. Förderpreis an Shoutoutloud mit 2.000 Euro. Daniel Anthes von Shoutoutloud nahm den Förderpreis entgegen.

Jedes Jahr landen in Deutschland rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Gegen diese Verschwendung engagieren sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger. Die Initiative „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt sie dabei. Das Ziel ist: 50 Prozent weniger Lebensmittelabfall bis 2030.

Der Deutsche Bundesrat drängt auf gesetzgeberisches Handeln zur Verringerung der Lebensmittelverluste. Eine entsprechende Entschließung hat er Ende März gefasst.

„Das Projekt „Zu gut für die Tonne“ ist wirklich eine gute Sache, aber es ist natürlich wichtig, dass wir uns auch verbindliche Ziele setzen, um die Lebensmittelverschwendung zu stoppen. Dafür wäre ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung dringend notwendig“, so Nissen. „Minister Schmidt hat dem jedoch gestern bei der Preisverleihung eine klare Absage für diese Legislaturperiode erteilt. Das ist schade.“

Weitere Informationen:
www.shoutoutloud.eu