Frankfurt am Main – „Im Jahr 2018 wird der Frankfurter Nahverkehr noch umweltfreundlicher“, kündigte Verkehrsdezernent Klaus Oesterling im Rahmen einer Pressekonferenz am 7. April an. „Auf der Buslinie 75 werden nur noch Elektrobusse fahren“. Fünf Busse sind für die Ringlinie notwendig, die die Verbindung zwischen der Bockenheimer Warte, dem Uni-Campus Westend, dem Palmengarten und dem Botanischen Garten herstellt. In den nächsten Wochen, so Oesterling, wird die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ den Förderantrag für die Beschaffung der Busse beim Land Hessen stellen.
traffiQ hatte eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die günstige Einsatzbedingungen für Elektrobusse in Frankfurt ermittelte, erläuterte Geschäftsführer Hans-Jörg von Berlepsch. Eingebunden waren das städtische Busunternehmen In-der-City-Bus GmbH (ICB), die Mainova, Fraport und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF). Die fünf Linien 32, 33, 35, 62 und 75 wurden untersucht, wobei sich die von der ICB betriebene Linie 75 im Westend als am besten geeignet herausstellte. Ein weiterer Vorteil ist, dass im Jahr 2018 auch die gemeinsam mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft und der ESWE Verkehr bestellten Wasserstoffbusse eintreffen, die ebenfalls emissionsfrei betrieben werden und mit komplexer Elektrotechnologie ausgestattet sind. Dazu wird besonders qualifiziertes Personal benötigt, das für beide Technologien eingesetzt werden kann. Zudem werden sich die Batteriebusse auch die im Busbetriebshof der ICB noch zu installierenden technischen Einrichtungen mit den Wasserstoffbussen teilen. „Damit kann Frankfurt wertvolle Erfahrungen mit zwei unterschiedlichen Elektrobuskonzepten sammeln, mit der die Stadt sich auf den Weg in die Zukunft eines emissionsfreien Nahverkehrs begibt“, ist Oesterling überzeugt.
Die Busse sollen mit einer Batteriekapazität von 300 Kilowattstunden ausgestattet sein, was einer Reichweite von 150 Kilometern pro Tag entspricht. Das genügt für den Einsatz auf der Linie 75, so dass die Busbatterien über Nacht im Betriebshof wieder aufgeladen werden können. Da die Linie 75 die beiden Uni-Standorte an der Bockenheimer Warte und im Westend verbindet, sind dort während der Vorlesungszeit bis zu fünf Busse im Einsatz. In den Semesterferien genügt ein Bus, so dass Elektrobusse dann auch auf anderen Linien erprobt werden können.
Ein batteriebetriebener Linienbus ist derzeit mit rund 500.000 Euro etwa doppelt so teuer wie ein Dieselbus. Für das Projekt mit den fünf E-Bussen auf der Linie 75 kommen, unter Berücksichtigung der Landesförderung, insgesamt etwa 146.000 Euro an zusätzlichen jährlichen Betriebskosten hinzu, die von der Stadt zu tragen sein werden. „Gut angelegtes Geld für eine zukunftsträchtige Investition in eine gesteigerte Lebensqualität für die Frankfurter Bürger“, findet Verkehrsdezernent Oesterling.