Mainz – Zu den jüngst bekannt gewordenen Plänen der Fraport-AG, Billig-Airliner nach Frankfurt zu locken und für diese nun auch noch einen eigenen Flugsteig im Terminal 3 einzurichten, erklären der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und Umweltdezernentin Katrin Eder:
„Die Überlegungen der Fraport AG sind ein weiterer Schlag ins Gesicht der Region – und setzen dem intransparenten Ausbau nun die Krone auf. Die Fraport-AG hat mit ihren hochtrabenden Ausbauplänen eine einmalige Bauchlandung hingelegt. Statt des prognostizierten Wachstums stagnieren die Zahlen der Flugbewegungen seit Jahren. Um diese groben Fehleinschätzungen des Managements zu kaschieren, setzt man nun obendrein auf Billigflieger, welche die Nachfrage künstlich erzeugen: Zunächst lockt man über das Incentive Programm Billigflieger an, um endlich vermeintlich stichhaltige Argumente zu schaffen, den Bau des Terminal 3 voranzutreiben, das ansonsten aktuell gar nicht gebraucht würde. Das ist perfide!“
Das Anlocken von Billigfliegern habe faktisch nichts mehr mit den originär vorgetragenen Zielen des Ausbaus zu tun, so Ebling und Eder: „Wir fordern daher nachdrücklich, dass die Fraport diesen Irrweg aufgibt und das Land Hessen seiner Funktion als Aufsichtsbehörde zur Einhaltung des Planfeststellungs-beschlusses objektiv nachkommt. Schon heute ist es deutlich zu laut im Rhein-Main-Gebiet. Nun noch künstlich ein Geschäftsfeld mit Billigfliegern zu schaffen, spricht allen früheren Prognosen Hohn. Das Fraport-Management hat sich in den früheren Vorhersagen wie auch im jetzigen Vorgehen extrem verhoben.
Das Terminal 3 kam zum Tragen, da seit Jahrzehnten Zahlen des künftig stark ansteigenden Passagier- und Flugbewegungszahlen gepredigt wurden. Die realen Zahlen hinken diesen Prognosen massiv hinterher. Nun werden Billigflieger angeworben und sollen dort eine Heimat finden. Nun wird mit der Brechstage jene Nachfrage erzeugt, um das ansonsten überflüssige Terminal künftig zu füllen. Dies sind groteske Entwicklungen, die mit einer soliden Bedarfsplanung nichts mehr gemein haben.“
Ebling und Eder abschließend: „Die Fraport nutzt den Lebensraum RheinMain als wirtschaftliches Mittel zum Zweck. Ein gedeihliches Miteinander wird notfalls mit Hilfe von Billig-Airlines den Bilanzen geopfert.